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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Landwirte als Ölscheichs von morgen


Der Landtagsabgeordnete Boris Palmer referierte im Alten Badhaus über Energiepolitik. (Foto:Blaser)

(hr) (Quelle:Eberb.Ztg./fb) Bei der Stuttgarter OB-Wahl im vorletzten Herbst errang er mit 21,5 Prozent einen mehr als achtbaren Erfolg. "Das wünsche ich Charlotte auch", grinste der verkehrs- und umweltpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Boris Palmer, am Montag Abend im Alten Badhaus.

Auf Einladung der Eberbacher grünen Landtagskandidatin Charlotte Schneidewind-Hartnagel referierte Palmer über die energiepolitischen Vorstellungen seiner Partei. Dabei ist er in seinem Element, er referiert locker vom Hocker, schüttelt wo nötig Zahlen aus dem Ärmel. "Da kenne ich mich aus, ich hab´ ja schließlich Mathematik studiert", kontert der 33-Jährige verschmitzt einen zweifelnden Einwand der Schönbrunner Gemeinderätin Karin Koch. Wie er die kleine Runde im Alten Badhaus überhaupt um Diskussion oder Einwände bittet.
Schon spannt er den Bogen von seiner jüngsten USA-Reise, als er sich noch über die "dämlichen Fragen" im Visumfragebogen mokierte, zum Einbürgerungsfragebogen der baden-württembergischen Landesregierung mit "ähnlich qualitätvollen Fragen". Er halte es für sehr gefährlich, Einbürgerungswillige mit einem Generalverdacht zu überziehen, anstatt ihnen die Hand zu reichen. "Hier geht es um das Klima zwischen Muslimen und uns". Zugleich habe die seitherige Energiepolitik den Westen abhängig gemacht von Erdölimporten.
Entschieden warnt Boris Palmer davor, sich auf den Vorschlag des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger einzulassen, die Laufzeiten der Atomkraftwerke für eine Übergangsfrist zu verlängern und währenddessen erneuerbare Energien zu fördern. "Die vier großen Energiekonzerne machen keine Geschenke", sagt der Tübinger Landtagsabgeordnete. Sein Hauptargument jedoch ist, dass die gleichmäßige Produktion von Atomstrom und Strom aus Windkraft – um den es in erster Linie geht, weil er derzeit von allen alternativen Energien am wirtschaftlichsten ist – zwei inkompatible Systeme darstellten. Denn Windenergie ergebe unterschiedliche Leistungsspitzen. Und deshalb sei es sinnvoller, viele dezentrale erneuerbare Energieträger zusammenzunehmen, um wieder auf ein einheitliches Leistungsniveau zu kommen.
Zudem seien Milliardenbeträge notwendig, um die alten AKW in punkto Material- und Sicherheitstechnik nachzurüsten. Letztlich gebe es nach wie vor kein Endlager für den atomaren Müll, und auch die weltweiten Uranvorkommen reichten nur noch für etwa 50 Jahre.
Welche Alternative bieten Palmer und seine Partei an? "Erneuerbare Energien in ihrer ganzen Palette möglichst schnell am Markt etablieren", sagt der Gast. Mittlerweile betrage ihr Anteil am gesamten Energieaufkommen zehn Prozent, ein einprozentiger Zuwachs im Jahr sei möglich. Damit könnten die bis 2010 geplanten Schritte zum Ausstieg aus der Atomenergie kompensiert werden. In Baden-Württemberg allerdings stagniere der Anteil bei acht Prozent, die Landesregierung blockiere vor allem den Ausbau von Windkraftanlagen, schimpft Palmer. Wobei er zugesteht, dass man sich über die Ästhetik dieser Anlagen streiten könne. Allerdings: Finde sich eines Tages eine bessere Lösung, könnten die Anlagen komplett wieder abgebaut werden, ohne die Umwelt zu belasten.
Für den ländlichen Raum könne die Produktion von Biogas angesichts der dramatischen Einbrüche der Lebensmittelpreise zum zweiten wirtschaftlichen Standbein werden. "Unsere Landwirte sind die Ölscheichs von morgen", beschreibt Palmer seine Vision. Immerhin würden rund fünf Milliarden Euro jährlich für Ölimporte ausgegeben. Blieben die im Land, wäre das ein immenser Fortschritt. In Palmers Energiemix fließt auch die Modernisierung der Gewinnung aus herkömmlichen Energieträgern ein, etwa kleinere dezentrale Kraft-Wärmekopplungsanlagen. Bis die Sonnenenergie – diese teuerste regenerative Energie findet bei der Bevölkerung die größte Zustimmung – wirklich wirtschaftlich genutzt werden könne, dauert es nach Palmer Einschätzung allerdings noch ein Jahrhundert.

10.02.06

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