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Nachrichten > Kultur und Bildung

Badische Landesbühne spielt Stück von Jean-Paul Sartre


(Fotos:BLB)

(lf) Am Donnerstag, 20. April, gastiert die Badische Landesbühne in Zusammenarbeit mit der Stadt Eberbach um 19.30 im großen Saal der Stadthalle Eberbach mit Jean Paul Sartres "Geschlossene Gesellschaft"
Ab 19 Uhr findet eine Einführung in die Produktion mit der stückbegleitenden Dramaturgin statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Mit der "Geschlossenen Gesellschaft" ist dem französischen Dichter und Philosophen Jean-Paul Sartre 1944 der Durchbruch als Dramatiker gelungen. Sartre hat sich hier ein spannendes Gedankenexperiment für drei Schauspieler ausgedacht: Was wäre, wenn drei Leute, die im Leben nichts miteinander zu schaffen hatten, sich in der Hölle treffen und für immer zusammenbleiben müssten? Radikal, kompromisslos aber auch witzig und abgründig spielt Sartre dieses einmalige "Setting" durch: Seine drei Protagonisten, Garcin, Ines und Estelle sind zunächst überrascht über die scheinbare Harmlosigkeit dieser Hölle. Alle drei waren sie gefasst auf die schlimmsten physischen Qualen, auf Folterknechte, Feuer, Zangen - eben die sprichwörtlichen Höllenqualen. Doch nichts davon treffen sie an: Es ist ein schlichtes unverdächtiges Zimmer, in das sie geführt werden, etwas warm vielleicht, aber ansonsten ist es ganz komfortabel. Und das soll die Hölle sein? Das ist die Hölle! Denn "die Hölle, das sind die andern". Die Hölle, in der die drei Verdammten schmoren, bedarf keiner Bratroste und keines sengenden Feuers – sie sind einander selbst Qual genug. In einem äußerst schmerzhaften Prozess fallen die Masken der bürgerlichen Wohlanständigkeit, die Höflichkeitsfloskeln werden vergessen, und die kleinen und großen Eitelkeiten, die sorgfältig zurechtgelogenen und geschönten Biographien fallen von den dreien ab. Denn alle drei haben eine dunkle Vergangenheit. Jetzt, angesichts der bohrenden Fragen der andern müssen sie sich ihr stellen: Garcin war ein Journalist, hat seine Frau in den Tod getrieben und in einer entscheidenden politischen Situation feige versagt. Die lesbische Ines hat eine junge Frau zu Mord und Selbstmord getrieben. Die verführerische Estelle ermordete ihr Kind. Auf ewig zum Zusammenbleiben verdammt, bilden die drei immer neue Fronten und Allianzen. Obwohl das "Sündenregister" der drei beträchtlich ist, operiert Sartre nicht mit moralischen oder religiösen Kategorien. Vielmehr appelliert er mit seinem „Höllenspiel“ daran, im Leben Verantwortung für das eigene Tun und unsere Beziehungen zu den andern zu übernehmen. "Die Qualität unserer Beziehungen zu den anderen Menschen bestimmt auch unsere Selbsteinschätzung", so Jean-Paul Sartre, "was ich auch über mich denke und sage – immer spielt das Urteil andrer hinein. Das bedeutet, wenn meine Beziehungen schlecht sind, begebe ich mich in die totale Abhängigkeit von andren. Und dann bin ich tatsächlich in der Hölle – Die Hölle, das sind die anderen". Diesen Teufelskreis zu durchbrechen sind Menschen des 21. Jahrhunderts genauso aufgefordert wie Sartres "Höllenbewohner".
Inszenierung: Stefan Holm; Ausstattung: Ines Unser
Mit: Cornelia Heilmann, Evelyn Nagel, Karsten Morschett
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Info und an der Abendkasse


13.04.06

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