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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Freunde Thonons treffen Freunde Eberbachs fern des Neckars


Mitglieder der Freunde Eberbachs und der Freunde Thonons versammeln sich vor dem Neptunbrunnen am Rande des Place Stanislas. In der Bildmitte: Michel Pittet und Michèle Vetter, der Vorsitzende und die stellvertretende Vorsitzende der beiden Vereine. (Foto: privat)

(bro) (rv) Freundschaftliche Begegnungen können überall stattfinden, sie sind nicht an feste Orte gebunden. Dieser Meinung waren jedenfalls die Eberbacher "Freunde Thonons" und ihr Partnerverein "Freunde Eberbachs" aus Thonon und trafen sich am vergangenen Wochenende in der alten lothringischen Hauptstadt Nancy. Kultur, Pflege der Sprachfertigkeit und zwangloses Beisammensein standen auf der "ordre du jour", ausgearbeitet von Prof. Morel aus Nancy und organisatorisch umgesetzt von Michel Pittet und Dr. Roland Vetter. Für fast alle Teilnehmer war Nancy noch ein weitgehend unbekanntes Pflaster, das es vor allem in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Altstadt mit ihrer sakralen und bürgerlichen Renaissancearchitektur zu erkunden galt. Immer wieder Hauptanziehungspunkt blieb aber der an der Nahtstelle von Altstadt und barocker Neustadt angelegte Place Stanislas, benannt nach dem Schwiegervater Ludwigs XV. und letzten regierenden Herzogs von Lothringen. Niemand von den beiden Besuchergruppen konnte sich der unvergleichlichen Ausstrahlung des ihn umrahmenden Gebäudeensembles entziehen, ganz besonders am späten Abend, wenn die filigrane Linienführung von deren Architektur durch eine stimmungsvolle Illumination eindrucksvoll zur Geltung kam. Kein Wunder, dass sich die Mitglieder beider Partnervereine immer wieder dort einfanden, um in einem der zahlreichen Bistros zu essen oder diese großartige Schauseite Nancys bei einem Gläschen Rouge, Diabolo menthe, Ricard oder Perrier citron auf sich wirken zu lassen.
Einen unvergesslichen Eindruck hinterließ auch die Brasserie Excelsior mit ihrem riesigen Saal im Stil der École de Nancy (Emile Gallé, Auguste Daum), dessen Einrichtung und Dekor von 1911 noch unverfälscht alle Merkmale der "Art Nouveau" aufzeigt, die ein weiteres Markenzeichen Nancys darstellt. Es versteht sich von selbst, dass dort und in dem von außen ganz unscheinbaren Altstadtrestaurant "Le Chardon Bleu" auch ein ausgezeichneter Einblick in die regionale französische Küche gegeben wurde.
Wenn es den Mitgliedern der beiden Partnerschaftsvereine auch nicht wie "Gott in Frankreich" erging, darf doch folgendes Fazit gezogen werden: Die Nachtruhe war mäßig, das Essen hervorragend und die deutsch-französische Unterhaltung prächtig.


03.07.06

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