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Nachrichten > Kultur und Bildung

Kindermusical geriet zum Happening


Alle Chöre gemeinsam auf der Bühne bei der Premiere am Freitagabend. (Unten links) Blick in die Wohnstube der Familie Bach. Die "Unirdischen", die Tugend (Luisa Menges) mit ihrer Gegenspielerin Malvitia (Charlotte Hamway) die das Laster verkörpert und im Hintergrund die Kunst (Nicola Dausch) als unsichtbare aber wort- und stimmgewaltige Szenenbegleiterinnen. (Fotos:Wörner)

(tw) Eine Woge der Begeisterung schwappte förmlich von den Akteuren auf das Publikum über, bei der Premiere des Kindermusicals "Krach bei Bach" am Freitagabend. Nicht minder bravourös aber vielleicht etwas gelöster meisterte das Ensemble die Aufführungen am Samstag und Sonntag vor einer jeweils gut gefüllten Stadthalle.
Mit viel Engagement und dem Spaß am Musizieren und Spielen hatten die Kinder und Jugendlichen sich über Monate auf dieses Ereignis vorbereitet. Der Unterstufenchor des Hohenstaufen Gymnasiums mit Leiter Frank Reinbold, die Spatzenchöre der Singschule mit Kriemhild Pfeifer, der Nachtigallenchor sowie der Chor der 5.+6. Klasse und das Vokalensemble der Singschule unter der Leitung von Achim Plagge. Das Kammerorchester der Musikschule unter der Leitung von Tobias Soldner war im Orchestergraben vor der Bühne platziert.
"Krach bei Bach" wurde von Rainer Bohm (Musik) und Gabriele Timm (Text) für das Bach-Jahr 2000 geschrieben und sollte besonders Jugendliche ansprechen. Das Stück spielt am 11. Sonntag nach Trinitatis (Dreifaltigkeitssonntag) im Jahre 1736 abwechselnd vor der Thomaskirche zu Leipzig und in Bachs Wohnzimmer. In der gelungenen Inszenierung, Regie führte Sibylle Muff, erhielt das Publikum Einblick in den Alltag des Musikgenies Johann Sebastian Bach, hervorragend gespielt von Philipp Karasek. Eindrucksvoll vermittelten die jungen Darsteller in drei Szenen die Turbulenzen, die Querelen und die "Kräche" rund um die Bachs. Angefangen von J.S. Bachs Streit mit dem Rektor der Thomasschule Johann August Ernesti (Nicole Tettweiler) um die Berufung von Johann Gottlob Krause (Michael Sack) zum 1. Präfekten.
Auch das plötzliche Auftauchen von Johann Gottfried Bernhard Bach (Dominik Köhler), Sohn aus erster Ehe Bachs, gerät zu einem handfesten Krach. Das Problem ist nicht, dass er sich nach einem "Schulden-Rap" als Einlage, wieder einmal Geld von Katharina Dorothea (Tamara Neureuter), von Wilhelm Friedemann (Lisa Hamann) und von Carl Philipp Emanuel (Eva Martin) leihen muss, sondern dass er seiner Stellung als Kirchenmusiker fernbleibt. Außerdem ist Krause, Objekt des Streits zwischen Bach und Ernesti, Bernhards bester Freund wie sich beim überraschenden Besuch von Krause herausstellt.
Ehefrau Anna Magdalena (Sophia Martin), der gute Geist der Familie hat alle Hände voll zu tun die Wogen zu glätten. Sie ist es auch die auf Anraten von Neffe Johann Heinrich (Nikolai Wollkopf) ihrem Gatten eine Berufung des württembergischen Herzogs als Stiftskantor nach Stuttgart verschweigt um Johann Sebastian nicht den Machenschaften am Hofe auszuliefern.
Im Finale huldigten große Komponisten wie Bernstein (Tamina Dengel), Beethoven (Immanuel Trussina, Mozart (Lara Leiser), Schuhmann (Alicia Schreiber), Rossini (Oliwia Karasek), Mendelssohn (Hanna Leytz) und Wagner (Jonatan Cimbal) dem großen Meister Johann Sebastian Bach. "Standing Ovations" gab es nach jeder der drei Aufführungen vom Publikum zum Dankeschön für einen großartigen Musikabend.
Für die allseits bewunderten Kostüme, das Bühnenbild, das gute Aussehen der Akteure und die reibungslose Organisation sorgten Barbara Menges, Sylvia Münch, Manuela Held, Christiane Schulz sowie eine ganze Reihe helfender Eltern.

17.07.06

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