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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Geschichte der Johannes-Anstalten auch mit dem Winterhauch verbunden


Zahlreiche Ehrengäste verfolgten die Eröffnung der Wanderausstellung der Geschichte der Johannesanstalten im Rathaus von Waldbrunn, bei der Bürgermeister Klaus Schölch (4.v.l) die Gäste begrüßte und Pfarrerin Erika Knappmann (3.v.l) eine Einführung zur Ausstellung gab. (Foto: Baumgartner)

(tb) Die Ausstellung "Von der Kaiserzeit bis zum 21. Jahrhundert" der Johannes-Anstalten Mosbach wurde bereits anlässlich des 125-jährigen Bestehens dieser Einrichtung im Jahr 2005 konzipiert und fand bereits bei zahlreichen Veranstaltungen Beachtung. Im Rahmen einer Wanderausstellung, für die als erste Station Waldbrunn gewonnen werden konnte, ist diese für einige Wochen im Rathaus der Gemeinde Waldbrunn zu sehen. Am vergangenen Donnerstag konnte diese Ausstellung eröffnet werden und Bürgermeister Klaus Schölch konnte unter den Anwesenden auch Manfred Amend (stellv. Leiter Wohnen), Werner Koch (Leiter Zentralbereich Personal), Gottfried Broschnitz (Fachbereichsleiter Wohnen), von den Johannes-Anstalten, sowie Pfarrerin Erika Knappmann von Schwarzach begrüßen. Für ihn war es in diesem Jahr die zweite Ausstellung, die er in Waldbrunn eröffnen konnte. Schölch freute sich dabei, dass die Johannes-Anstalten ihre Entwicklung auch in den Kommunen einem breiteren Publikum zeigen würden. In diesem Zusammenhang wies er auch auf ein Aufnahmeteam des SWR hin, welches bereits in den Mittagsstunden Aufnahmen von dieser Ausstellung gemacht habe und diese über das Fernsehen publik mache.
Im Namen der Johannes-Anstalten bedankte sich Pfarrerin Erika Knappmann dafür, dass es Waldbrunn ermöglicht habe, diese Wanderausstellung, die in Wort und Bild die Entwicklung der Johannes-Anstalten Mosbach von der Gründung im Jahr 1880 als "Anstalt für schwachsinnige Kinder" mit ursprünglich 16 Kindern, über die beiden Weltkriege bis in die Gegenwart erzählt, im Waldbrunner Rathaus zu zeigen. Die Ausstellung erzählt dabei auch eine Geschichte, die mit der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten ihren absoluten Tiefpunkt hatte. Damals wurden von 506 Heimbewohnern über die Hälfte verschleppt. Pfarrerin Knappmann betonte hierbei aber auch, dass viele Heimbewohner damals als Mägde, Knechte und Erntehelfer in den Gemeinden des Winterhauches eingesetzt wurden und auf diese Weise das Leben dieser Menschen gerettet werden konnte. Deshalb freute sie sich besonders, dass diese Wanderausstellung das erste Mal in Waldbrunn gezeigt werden kann.
Mittlerweile sind die Johannes-Anstalten Mosbach ein modernes Dienstleistungsunternehmen der Diakonie und betreuen und begleiten 3100 Menschen mit Behinderungen und Menschen mit vergleichbarem Unterstützungsbedarf. Sie unterhalten Wohn- und Werkstätten, Kliniken, Schulen und ein Berufsbildungswerk und sind in 16 Städten und Gemeinden in ganz Baden vertreten. In der Ausstellung werden die Ziele, die Geschichte und auch die umfangreiche Angebotspalette der Johannes-Anstalten dargestellt. Meist farbig gestaltete Tafeln zeigen lebende Bilder vom Leben und auch Arbeiten in den Johannes-Anstalten und geben Strukturen und Arbeitsabläufe wieder.
Die Ausstellung im Waldbrunner Rathaus ist noch bis zum 21. September geöffnet und kann während den allgemeinen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Selbstverständlich liegt dort auch verschiedenes Infomaterial für die Besucher bereit.




24.08.06

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