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In vielerlei Hinsicht ein unvergesslicher Abend


(Foto: Claudia Richter)

(cr) (khm) Außerordentlich gut besucht war das Kammerkonzert der Eberbacher Kunstfreunde am gestrigen Freitag im Evangelischen Gemeindehaus mit dem Trio "Out of Frame".

Bei der Programmgestaltung wurde auf die Art des modischen "Gemischt-Programms" eingeschwenkt - im Rückgriff auf das 18. und 19. Jahrhundert. "Aus dem Rahmen" fiel die Besetzung mit einem Klarinettisten, hier Dawid Jarzynski, einem Kontrabassisten, hier Wieland Bachmann, und einem Pianisten, hier Andreas Hering. Verwunderlich beim Trio "Out of Frame" war indes die "Instabilität des Programms": Buchstäblich überraschend war eines der drei vorgesehenen Beethoven-Duos gestrichen, was den Eindruck von diesem Genre indes kaum schmälerte. Anstelle zweier Chopin-Werke (Nocturne op. 27/2, Grande Valse op. 42) wurde die gewiss echt chopinsche Art vermittelnde Barcarole op. 60 gespielt, deren Wiedergabe die typischen Chopin-Kennzeichen von Fiorituren (Verzierungen), von klanglicher Schönheit, von Rubato (Temposchwankung) über strengem Rhythmus deutlich herausstellte.

Bei den Beethoven-Duos, welche die Beethoven-Kenner zu voreilig als gefällig und harmlos einstufen, fiel die technische Virtuosität, das Musikantische, auch das kantable Spiel des Kontrabassisten sofort auf. Wenn in einem beliebten älteren “Lexikon für Musikfreunde, Rundfunkhörer und Schallplattenfreunde“ vermerkt wird: “Für das Orchester ist der Kontrabass unentbehrlich zur Füllung und Rundung des Klanges, als Soloinstrument kommt er nur ausnahmsweise bei Virtuosen vor, in der Kammermusik selten“, so erwies sich der junge Konrabassist schon hier als ein einem ’Paganini des Kontrabasses’ nahe kommender Könner. Wie Paganini, der Großmeister vollkommener Technik, aber auch bestrickender Kantabilität, so konnte Wieland Bachmann beide Aspekte überzeugend aufzeigen. Dabei erwies sich auch die Valse miniature op. 1/2 des russisch-amerikanischen Dirigenten, Kontrabasssolisten und Musikmanagers Serge Koussevitzki beim Vortrag als ein Charakterstück für Kontrabassisten, indem an ihr intime Kantabilität und - bei einem voluminösen Instrument besonders augenfällig – die atemberaubende Virtuosität deutlich wurde. In Bezug auf die Klangwirkung namentlich der Beethoven-Duos verband sich der oft schneidig durchdringende Ton der vergleichsweise zierlichen Klarinette mit einem erstaunlich feinen Klang des voluminösen Kontrabasses.

In Leonard Bernsteins Klarinetten-Klavier-Sonate zeigte sich zeitgenössische Musik (1941/42) von ihrer ohrenfreundlichen Weise mit liedhaften Soli der Klarinette und geschickt damit verzahnter Begleitung sowie einem eleganten Wechselspiel der beiden Instrumente, das Klarinettist und Pianist lebhaft oder gemessen vorführten.

Nach der Pause gab es nach launiger Bemerkung der Musiker angesichts der Besetzung (mit Kontrabass) eine Art Eberbacher Weltpremiere von Beethovens eigener Klaviertriobearbeitung op. 38 seines so populären Septetts op. 20. Er hatte es als ein Werk von leichterer Aufführbarkeit bezeichnet, aber ein Klavierkonzert mit Begleitung von Klarinette und Violoncello (hier Kontrabass) geschaffen entsprechend seiner damaligen Einschätzung als Virtuose. Diesen Virtuosenglanz verbreitete auch der Pianist Andreas Hering, da dem Klavier ja alle Glanzpassagen einschließlich Kadenz und virtuoser Schlussabschnitte der Septett-Violine zugefallen waren. Zu den Bedenken, das Trio sei nur ein matter Abklatsch des ursprünglichen Sieben-Instrumenten-Werkes, muss man sagen, dass im Fall dieser Interpretation z.B. die orchestrale Wucht des Originals in den Ecksätzen kongenial wiedergegeben wurde durch die kraftvoll aufleuchtende Klarinette, durch den sowohl bassverstärkend als auch virtuos celloartig agierenden Kontrabass im Verein mit dem Klavier, das die klanglichen Feinheiten und rasanten Passagen auch klanglich vermittelnd abdeckte. Dass der wunderbare langsame Satz, das Andante mit kunstvollen Variationen und die musikantischen Tanzsätze (Menuett, Scherzo) gelangen, ist nach dem Gesagten fast selbstverständlich.

Zum Dank für den begeisterten Beifall spielten die Musiker noch das Trio-Arrangement des berühmten Tangos “Oblivion - Vergessen“ des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla - an einem in vielerlei Hinsicht unvergesslichen Abend.

26.02.11

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