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Nachrichten > Kultur und Bildung

Sprengstoffthema Wechseljahre


(Foto: Agentur)

(bro) (bbi) Der HCV kult präsentiert am 12. Juni um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Vereinsheim des HCV Lachsbachperle in Hirschhorn (Brentanostr. 27) das Duo „Dui do on de Sell“.

Die HCV kult Reihe 2015 wird von zwei schwäbischen Damen eröffnet. Was geschieht, wenn zwei Putzfrauen in die Jahre kommen? Für das Duo „Dui do on de Sell“ auf jeden Fall eine Kabarett-Karriere ersten Ranges. Als „Mariele“ und „Karlene“ haben Petra Binder und Doris Reichenauer ihre Kabarett-Laufbahn einer einzigartigen Mischung aus hintersinniger Intelligenz und Schwertgosch gewidmet.

In ihrem Programm „Wechseljahre“ widmen sich „Dui do on de Sell“ mit schwäbischem Trockenhumor dem weiblichen Sprengstoffthema schlechthin. Wechseljahre - Jahre des Wechsels? Ab 50 werden die Zeiten für Frauen jedenfalls hart. Während Männer reifen, werden aus Damen alte Schachteln. Die Hormone fahren Achterbahn, die Schönheits-Chirurgie wird zur Änderungsschneiderei, und bei all dem muss auch noch der Marktwert gehalten werden. Denn wenn der Midlife-Crisis-getriebene Ehemann vom Bohrmaschinensammler zum Mountain-Biker mit Sixpacks im Speckmäntele mutiert, hilft nur noch austauschen. Und die Wünsche bei der Partnersuche sind klar: Der kultivierte Holzfällertyp darf es für die urbane Schwäbin schon sein. Wird der nicht gefunden, helfen bestimmt homöopathische Schlafdragees. Bei korrekter Kräutermischung kommt ab Einwurf von 150 Stück George Clooney vorbei.

Mit „Wechseljahre“ bieten die beiden Künstlerinnen von „Dui do on de Sell“ wieder Mundartkabarett der Extraklasse. Mit einer Kombination aus Satire, messerscharfer Ironie und knochentrockenem Humor holen Binder und Reichenauer das Leben in ungeschminkter Rohfassung auf die Bühne. Beim kabarettistischen Zug durch die zweite Lebenshälfte legen die beiden Darstellerinnen dabei meisterhaft Ängste, Marotten und Neurosen offen und zeichnen ein ebenso bissiges wie warmherziges Porträt der weiblichen Best Agers aus dem Ländle. Reality-Satire oder schon Publikums-Talk? Den Tanz zwischen künstlerischer Überspitzung und vertraulicher Tratsch-Runde mit einem Saal voller Gäste beherrschen die beiden Antidepressiva in Strass und Leoparden-Muster wie kaum ein anderer. Lebensnah und mit einfühlsamem Hintersinn machen die beiden verbalen Rasiermesser das Kabarett zur Gruppentherapie - immer scharfzüngig, aber nie bloßstellend. Manchmal tussig, gerne flippig, immer temperamentvoll, vor allem aber authentisch.

Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Eintrittskarten gibt es bei Jürgen Abelshauser, Tel. (06272) 3205 oder Harald Heiß, Tel. (06272) 2661.

E-Mail-Kontakt: juergen.abelshauser@t-online.de

20.05.15

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