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Steinbrüche prägen das Landschaftsbild


Der älteste Steinbruch Eberbachs am Ohrsberg. (Foto: Hubert Richter)

(hr) Zahlreiche - meist ehemalige - Steinbrüche prägen das Landschaftsbild bei Eberbach. Abgebaut wurde und wird der rötliche Buntsandstein, vor allem für Bauwerke. Aufgrund seines hohen Quarzgehalts war der “Neckartäler Buntsandstein” aber auch für die chemische Industrie interessant (Säuretröge).

Im Mittelalter wurden zum Bauen überwiegend Steine verwendet, die an der Erdoberfläche zu finden waren. Später (Nachweise gibt es vor allem aus dem 15./16. Jahrhundert) wurden spezielle Steingruben zur Gewinnung von Natursteinen angelegt.

Der erste urkundlich erwähnte Steinbruch (1590) in Eberbach befand sich am Westhang des Ohrsbergs und ist heute noch gut zu sehen (unser Bild). Er wurde 1932 aufgegeben.
Der zweitälteste Steinbruch in Eberbach befand sich am Itterberg an der Felsenquelle über dem heutigen Gymnasium und wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts angelegt und Ende 1822 bereits wieder aufgegeben. Er ist verfüllt, und zu erkennen ist nur noch die Oberkante der Wand auf einer Länge von etwa 30 Metern.
Der drittälteste Eberbacher Steinbruch (1826 bis 1940) befindet sich am Kranichsberg zwischen Eberbach und Lindach, direkt über der Bahnlinie. Aus ihm deckten viele örtliche Handwerks- und Baubetriebe ihren Bedarf.
Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bevor Beton immer wichtiger wurde, erlebte der Sandsteinabbau seinen größten Boom und wurde industriell ausgeweitet mit in Eberbach zeitweise über 300 Beschäftigten in mehr als 35 Betrieben.

Mehrere (bis zu acht) Steinbrüche, darunter zwei große oberhalb Eberbach-Nord, betrieben Heinrich Adolf Gütschow und später sein Sohn Carl Gütschow. 1885 eröffnete Gütschow den Steinbruch im Gratzert. 1933 wurde dieser aufgegeben und 500 Meter nordöstlich ein neuer Gratzert-Steinbruch (heute “Felsennest”) begonnen. Über ein 2,5 km langes Gleis wurden ab etwa 1890 bis 1950 die Steinbrocken auf Wagen und Loren mit natürlichem Gefälle zum Gütschow-Steinwerk mit mehreren Sägen im “Kleinen Bruch” transportiert. Der Gleisverlauf ist heute noch in Form von Fußpfaden (“Lorenweg”) zu sehen. Der Gütschow-Betrieb wurde 1957 an die Fa. Krieger (Neckarsteinach) verkauft und 1970 ganz aufgegeben.

Auch am Scheuerberg (Bereich Schneckenweg) gab es mehrere Steinbrüche, die ab 1900 insbesondere durch Lorenz Knab industriell genutzt wurden. Von dort wurden die Steine und Tröge meistens auf Pferdefuhrwerken über den Breitensteinweg zu Tal gebracht. Das spätere Gasthaus “Neckarblick” entstand aus einer Unterkunft und Kantine für die Steinbrucharbeiter, die in den 1930er Jahren gebaut wurde. Die Fa. Knab bestand bis 1945, der Steinbruch am Schneckenweg wurde noch bis 1978 durch die Fa. Ginthum betrieben, die ab 1950 in der Gütschowstraße eine Steinsäge dafür einrichtete. Der Transport erfolgte dann per Lkw.

Viele Steinbrüche wurden nach dem Abbau teilweise verfüllt oder als Biotope der Natur überlassen.

Quelle: Hans Klinge, Eberbacher Geschichtsblatt 2013

14.01.18

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