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72-seitige Dokumentation der Firmen- und Familiengeschichte Siebeck

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Von rechts: Gunter, Nico, Wolfgang Siebeck, Bürgermeister Peter Reichert, Stadtarchivar Dr. Marius Golgath. (Foto: Stadtverwaltung)

(bro) (stve) Eine reich bebilderte 72-seitige Dokumentation der Firmen- und Familiengeschichte Siebeck wurde am Montag im Eberbacher Rathaus an Bürgermeister Peter Reichert und Stadtarchivar Dr. Marius Golgath übergeben. Verfasst wurde der Band von Wolfgang Siebeck, der bis 2007 selbst Co-Geschäftsführer des Unternehmens war. Die Firma Siebeck gibt es inzwischen in der fünften Generation.

Richard Siebeck gründete 1866 eine Seilerei in Wangen im Allgäu. Sein Sohn und Nachfolger Otto Karl Siebeck (1876 - 1922), ebenfalls Seilermeister, erweiterte die Fabrikation in Wangen durch Geländeerwerb für den Bau einer Werkstatt mit Seilerbahn im Jahr 1890/1891. 41 Jahre nach der Firmengründung, 1907, verlagerte Otto Siebeck den Firmensitz nach Eberbach, in die Güterbahnhofstraße. Er erwarb das Areal der stillgelegten Rosshaarspinnerei Sigmund & Maas mit Fabrikations- und Wohngebäuden.

Die Firma hieß fortan „Eberbacher Dampf-Seilerwaren-Fabrik Otto Siebeck“. Die damalige Produktpalette war: Bindfaden, Hanf- und Werggarne, Packstricke, Jute-Sackband, Wäscheleinen, ferner die „Spezialität Garbenbänder mit Patent-Schnellbindern“. Produziert für die Getreideernte, waren sie jahrzehntelang wesentlicher Teil des Kerngeschäfts.

In Eberbach wurden neue Produktionsgebäude und ein Wohnhaus errichtet, anfangs der 1920er Jahre waren rund 140 Mitarbeiter beschäftigt. Otto Karl Siebeck engagierte sich auch lokalpolitisch. Er war mit dem damaligen Bürgermeister John Gustav Weiss 1918 Mitbegründer und Vorsitzender der DDP-Ortsgruppe Eberbach, der Vorläufer-Partei der heutigen FDP.

Schon bald nach dem Start der Firma in Eberbach wurde die Fertigung von einfachen Segeltuch-Schuhen mit Hanfsohle ins Produktprogramm aufgenommen. Bald wurden hiervon täglich ca. 2.000 Paar produziert. Sie kamen zum Einsatz in Bergwerken, Industrie und Handwerk. Sie wurden bezeichnet als „Dachdeckerschuhe“, auch „Schlappen“ genannt. Hieraus entwickelte sich die 1927 zusätzlich gegründete „Schuhfabrik Otto Siebeck GmbH“. Diese startete mit Kamelhaar-Hausschuhen, und es folgte die Produktion von Damenschuhen.

In dieser Phase wurden die beiden Gesellschaften durch die Söhne von Karl Otto Siebeck geführt, die Schuhfabrik von Otto Eduard Siebeck (1903 – 1972) und die Seilerwarenfabrik von Fritz Siebeck (1906 - 1998). Vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigten beide Firmen insgesamt ca. 200 Mitarbeiter.

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs verursachten gravierende Veränderungen und Umbrüche in der Geschäftsentwicklung. Die Schuhfabrik zeigte zunächst eine stürmische Aufwärtsentwicklung, sie gehörte bald zu Deutschlands größten Schuhfabriken. Zusammen mit der Seilerei wurden über 300 Beschäftigte gezählt. Otto Eduard Siebeck war auch ehrenamtlich stark engagiert: In Eberbacher Vereinen beim früheren VfB als Erster Vorsitzender und Ehrenvorsitzender, beim Tennisclub Gründungsvorsitzender, und überregional in der Verbandstätigkeit als Vorsitzender der Schuhindustrie Baden-Württemberg sowie Vorstandsmitglied des Hauptverbands der Deutschen Schuhindustrie.

Ende der 1950er Jahre kam es zu neuen Herausforderungen für deutsche Schuhfabriken. Nun führten starke Liberalisierungs-Tendenzen der Wirtschaft und uneingeschränkte Importe aus „Billiglohn-Ländern“ in weiten Bereichen der deutschen Textilindustrie zu Betriebsstillegungen, so auch im Jahre 1968 bei der Schuhfabrik Otto Siebeck GmbH.

Noch früher hatten Kriegsfolgen der Seilerwarenfabrik zugesetzt. Hier wurde das Kerngeschäft mit Ernte-Bindegarn schwer getroffen, einerseits durch die rasant fortschreitende Technisierung der Landwirtschaft und insbesondere durch den Verlust der wichtigen ostdeutschen und osteuropäischen Märkte, die sich jedoch hinter dem „Eisernen Vorhang“ befanden. Bereits 1956 musste die Seilerwarenfabrik Otto Siebeck GmbH schließen. Allerdings hatte deren Geschäftsführer Fritz Siebeck sich schon frühzeitig mit Rettungs- und Sanierungsmaßnahmen befasst. Schon im Jahr 1949 gelang ihm die Übernahme von Generalvertretungen zum Vertrieb von neuen Verschnürungs- und Verpackungsmaschinen aus Holland und USA, zunächst gedacht zur Stützung der Geschäfte der Seilerwarenfabrik. Die erfreulichen Erfolge in diesem boomenden Markt von Rationalisierungstechniken ermutigten dazu, im Jahre 1955 die Eigenfertigung von Verpackungsmaschinen zu starten. 1956 wurde die seit 90 Jahren bestehende Seilerwarenfabrikation der Siebeck-Familien beendet.

Die Neuorientierung auf Verpackungstechnik wurde ab 1969 durch Gunter Siebeck (geboren 1941), dem jüngsten Sohn Fritz Siebecks, erfolgreich weitergeführt. Als erstem Ingenieur der Familie sichert er die langjährige Zusammenarbeit mit Partnerfirmen, den weiteren Ausbau der Eigenfertigung und die innovative Erschließung von Verschnürungstechnik in der fleischverarbeitenden Industrie, eine wegweisende Entscheidung für das Unternehmen. Seit 1997 firmiert die „Siebeck GmbH“ mit dem Zusatz Verpackungsmaschinen. Im Zuge einer gesellschaftsrechtlichen Neuordnung übernahmen die Familienstämme Wolfgang und Gunter Siebeck die Gesellschaft.

Das ca. 10.000 Quadratmeter umfassende Firmen-Areal, seit 100 Jahren im Eigentum von Siebeck, wurde 2005/2006 verkauft, und zwar jeweils hälftig an den Verein Stiftung Altersheim (Betreiber des „Lebensrad“) und an die Stadt Eberbach (z. Zt. im Bau Kindertagesstätte).

Die Siebeck GmbH Verschnürungsmaschinen wird nunmehr in fünfter Generation geführt von Nico Siebeck (geboren 1972). Er hat diese Aufgabe 2007 von seinem Vater Gunter übernommen. Die Produktpalette der Firma zielt auf den Food-Bereich mit Schwerpunkt Lebensmittelverarbeitung. Im Marktsegment „fleischverarbeitende Industrie“ sieht sich die Firma seit einigen Jahren als Weltmarktführer. 2010 wurden Gebäude und Grundstück der stillgelegten Druckerei Krauth in Eberbach, Friedrichsdorfer-Landstraße 64 erworben. Heute beschäftigt die Firma Siebeck GmbH dort über 30 Mitarbeiter. Der Vertrieb erfolgt international durch 60 namhafte Handelsvertretungen.

30.11.22

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