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Großartiger Auftakt ins Finale auf Schloss Zwingenberg


(Fotos: Andrea Koss)

(ak) Am Freitagabend, 4. August, leitete die Premiere der Hausoper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber unter der Regie von Angela Brandt den letzten Akt der Zwingenberger Schlossfestspiele für diesen Sommer ein. Zum 40. Jubiläum dieser Festspiele wird dem Publikum eine grandiose Inszenierung dieser romantischen Oper geboten.

Schon während der Ouvertüre begann die schauspielerische Erzählung der dramatischen Liebesgeschichte um Agathe, Max und Kaspar, mitgetragen vom Zwingenberger Chor und dessen farbenfroher Dynamik: Agathe (Xenia von Randow) und Kaspar (Kai Preußker) verbindet seit ihren Kindertagen bis in ihre Jugend eine tiefe Verbindung, die vom dreißigjährigen Krieg jäh unterbrochen wird – Kaspar wird zum Militär eingezogen. Jahre später, Agathe und Max (Sebastiano Lo Medico) haben sich inzwischen kennen- und liebengelernt, kehrt Kaspar vom Krieg gezeichnet zurück. Er fühlt sich von Agathe angesichts ihrer Liebe zu Max schändlich verraten und sinnt auf umfassende Rache. Denn er sieht nicht nur die Liebe Agathes dahin, auch seine Position als erster Jägerbursche und Anwärter auf die Erbförsterei geht durch eine Hochzeit von Agathe und Max verloren.

Max aber liebt Agathe, die Tochter des Erbförsters Kuno (Rainer Zaun) und die Aussicht, durch eine Heirat mit Agathe selbst zum Erbförster zu werden. Als Jägerbursche hofft er, den Treffer beim öffentlichen Probeschuss zu landen, der vorher erfolgreich absolviert werden muss. Da er bei jüngst vergangenen Schüssen wenig Glück hatte, ist er ratlos und fürchtet, zu versagen. Wurde doch der Bauer Kilian (Cornelius Lewenberg) zuletzt als Schützenkönig gefeiert, Max aber als sonst eigentlich bester Schütze verspottet.

Kaspar sieht seine Stunde gekommen - im Bunde mit dunklen Mächten verführt er Max dazu, sich nächtens um 12 Uhr mit ihm in der Wolfsschlucht zu treffen und gemeinsam sieben Freikugeln zu gießen. Die siebte soll beim Probeschießen mit Hilfe satanischer Kraft den entscheidenden Treffer landen, den Max so ersehnt.
Doch Kaspar ruft in der besagten Nacht Samiel (Werner Pürling), den schwarzen Jäger, an und fordert, selbst weitere drei Jahre verschont zu werden. Im Gegenzug bietet er Max, Agathe und ihren Vater Kuno als Opfer an. Die siebte Kugel soll Agathe treffen und damit Max und Kuno in Verzweiflung stürzen. Sie verhandeln und Samiel willigt schließlich ein.
Max kommt von Ängsten und wilden Phantasien gepeinigt in den Wald, er und Kaspar beginnen bei alptraumartigem Gewitter die Freikugeln im offenen Feuer zu gießen.

Am nächsten Morgen erzählt Agathe, bereits in Brautkleidung, ihrer Cousine Ännchen (Viktoria Kunze) von ihrem schweren Traum in der Nacht – sie wäre eine weiße Taube, die erst von Max erschossen werden würde, um sich sodann in einen schwarzen Raubvogel zu verwandeln. Ännchen bemüht sich fröhlich um Beruhigung und erzählt ihrer Cousine die Geschichte von ihrer „sel’gen Base“.
Während inzwischen die Mädchen aus dem Kinderchor als Brautjungfern singend der Braut den Jungfernkranz winden, holt Ännchen den Brautkranz. Erschrocken finden sie in der Schachtel nicht den erwarteten grünen Kranz, sondern eine Totenkrone. Doch Agathe weiß Rat: Ein Eremit (ebenfalls Werner Pürling) gab ihr, die reinen Herzens ist, geweihte weiße Rosen, die nun zum Brautkranz gewunden werden sollen.

Das Unheil nimmt seinen Lauf: Fürst Ottokar (Holger Ries) reist mit Gefolge zum Probeschießen an und gibt Max die Aufgabe, eine weiße Taube zu schießen. Noch bevor es verhindert werden kann, drückt Max ab, Agathe sinkt zu Boden. Doch die himmlische Macht des Eremiten und seine weißen Rosen haben die siebte Kugel abgelenkt und Agathe gerettet. Die Kugel trifft Kaspar, der statt ihrer sterben muss.

Doch Fürst Ottokar ist erzürnt und will wissen, wie alles kam. Max gesteht und sieht sogleich seine Pläne durchkreuzt. Die Hochzeit soll unter diesen Voraussetzungen nicht stattfinden, Max sogar das Land verlassen. Alles Bitten und Flehen der Beteiligten nutzt nichts, erst die Fürsprache des Eremiten bringt eine Lösung. Probeschüsse sollen der Vergangenheit angehören. Max soll ein Probejahr absolvieren. Danach kann er Agathe heiraten und als Erbförster gewählt werden. Alle jubeln und der Schlusschor preist den Herrn.

Ob die einleitende Erzählung um Kaspar und Agathe, die das Wesen des Problems auf der menschlichen Ebene gleich zu Anfang fassbar machte, die dramatische Darstellung der Szenen mit den passenden Kostümen (Friederike von Dewitz), die ins siebzehnte Jahrhundert führten mit all dem Aberglauben, der damals geherrscht haben mochte oder die Bühnenausstattung (Helmut Mühlbacher, Requisite Lina Jung), die sogar mit offenem Feuer arbeitete, bis hin zu den großartigen Stimmen der Sängerinnen und Sänger – um nur die Hauptrollen zu erwähnen mit Sebastiano Lo Medico, der Max seinen strahlenden Tenor verlieh, Xenia von Randow, die der verletzlichen Agathe ihren samtigen Sopran gab, Viktoria Kunze mit fröhlich zwitscherndem Sopran für das diesseitige Wesen Ännchens und Kai Preußker mit dunklem Bariton für die dunklen Seiten Kaspars – die gesamte Inszenierung bot großartige Abendunterhaltung auf hohem Niveau. Dies nicht zuletzt aufgrund der fantastischen musikalischen Grundlage des Orchesters unter der Leitung von Rainer Roos.

Zu Füßen der Schlossmauern, die vom wilden Wein beinahe ganz eingenommen worden sind und der Bühne besonders in der einsetzenden Dunkelheit eine unheimliche Kulisse verleihen, belohnte das begeisterte Publikum diese Darbietung mit stehenden Ovationen und Jubelrufen.

Am heutigen Sonntagabend gibt es nochmals die Gelegenheit, den Freischütz in Zwingenberg zu sehen, bevor die Schlossfestspiele für 2023 beendet sind.

06.08.23

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