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Nachrichten > Kultur und Bildung

Ein breites kulturelles Angebot für die Gäste aus nah und fern


(Fotos: Thomas Wilken)

(tom) Bis in den Nachmittag hinein schönes Wetter, ein vielfältiges Angebot und schöner Zuspruch: Der erstmalig durchgeführte Tag der Kulturen rund um Martinskirche, Marktplatz, Bürgerhaus und Mevlana-Moscheein Oberzent-Beerfelden war gestern ein großer Erfolg. Die Besucher erfreuten sich an Musik- und Tanzdarbietungen, nahmen an einer Kirchenführung teil, stiegen auf den Glockenturm oder nutzten die Zeit einfach nur für ein Schwätzchen.

„Durch Ehrenamt entsteht etwas Tolles“, sagte Bürgermeister Christian Kehrer bei der Eröffnung im Kirchenschiff. Viele Akteure trugen dazu bei, den Tag zu einem Erfolg werden zu lassen. Er nannte unter anderem evangelische, katholische und türkisch-islamische Kirchengemeinde, Oberzent-Schule, Generationenhilfe und den Verschwisterungsverein Olfen-Trevigin.

Auch örtliche Vereine waren stark eingebunden. Die Imker vom Beerfelder Land, DRK, Freiwillige Feuerwehr mit einem Fahrzeug, Jugendförderverein und VHS waren ebenso mit an Bord wie Bücherei, Karims Tanzschule, Bücherei, Gasthaus „Krone“ aus Unter-Sensbach und der sonst am Wochenmarkt teilnehmende Foodtruck.

Für die Eröffnung und musikalische Umrahmung sorgte der Posaunenchor unter der Leitung von Arne Müller. Der hatte sich passende Musik für diesen Tag herausgesucht, schilderte Pfarrer Roland Bahre in seinen Begrüßungsworten. Start war mit einem Rondeau von Purcell, das die Geschichte des spanischen Königs im Kontakt mit den Mauren erzählte. Auch „Bridge over troubled water“ von Simon and Garfunkel beinhaltete den Brückenbau. Mit dem Spiritual „Halleluja“ wurden die Gäste aufs Fest entlassen. Am Nachmittag gab es ein Orgelkonzert mit Iris Thierolf.

An zwei Terminen bot Ute Löb Kirchenführungen an. Nach dem Stadtbrand, der 1810 mit dem gesamten Ort auch den Vorgängerbau völlig vernichtet hatte, dauerte es nur zwei Jahre, bis mit dem Neubau der Martinskirche begonnen wurde, berichtete sie. Dieser wurde im neoklassizistischen Stil in der für damalige Verhältnisse extrem kurzen Zeit von drei Jahren so weit fertiggestellt, dass am Ersten Weihnachtsfeiertag 1815 die neue Kirche bezogen werden konnte.

Großzügige Spenden von in die USA ausgewanderten Beerfeldern trugen dazu bei, dass 1887 der Turm mit Uhr, heute Stadtbild prägend, fertiggestellt werden konnte. Eine eigene, viel Geduld und Nerven kostende Geschichte, sagte die Heimatkundlerin. Denn dem frühen Baubeginn folgten Jahrzehnte, in denen zuerst nur der untere, statisch unsichere Teil als Fragment dastand.

Fürstenauischer Baumeister war Friedrich Gerhard Wahl. Zum alten Rathaus hin erstreckt sich eine Freitreppe unter einem gegiebelten Risalit, dem später die Fassade des Rathauses nachgebildet wurde. Der von den Proportionen her zu schlanke Turm der Kirche wurde 1887 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Christian Friedrich von Leins vollendet.

Die Kirche ist im Inneren von einer flachen Kassettendecke überspannt, soll aber einst von einem Tonnengewölbe überspannt gewesen sein. Der Chorbereich ist mit umlaufender Orgelempore und Kanzelaltar außergewöhnlich gestaltet. Die Kirche weist außerdem ein altes Glasfenster von 1510 auf, das sich zeitweise im Besitz der Grafen von Erbach im Erbacher Schloss befand und erst nach einem Streit mit der Kirchengemeinde in deren Besitz zurückgekehrt ist.

Mit dem Tag der Kulturen trat erstmals die Integrationskommission in Erscheinung. In hessischen Gemeinden mit mehr als 1000 ausländischen Mitbürgern kann entweder sie oder ein Ausländerbeirat gebildet werden, erläuterte Kehrer. Er freute sich über „ganz viele Aktive“ und eine ganz tolle Zusammenarbeit.

Für die türkisch-islamische Gemeinde sprach der neue Imam Hüseyin Kepez Grußworte, übersetzt vom Vorsitzenden Mevlit Erdogan. „Wir sehen uns als Teil von Oberzent“, meinte dieser. Henna-Bemalung, Moschee-Führungen und türkischer Mokka gab es unter anderem als Angebot. Kepez fühlte sich geehrt „Teil, der Familie zu sein“, und dankte für die Möglichkeit, in der evangelischen Kirche sprechen zu dürfen.

Der Bürgermeister beschloss die Eröffnung mit dem Dank an die städtischen Mitarbeiter, die auch am Feiertag im Einsatz waren. Neben den namentlich genannten erwähnte er das Bauhof-Team, das morgens für den Auf- und abends für den Abbau sorgte. Nur durch eine solche Unterstützung „ist ein solcher Tag machbar“, lobte er. Bis am späteren Nachmittag das schlechte Wetter kam und das Fest abrupt beendete, saßen die Gäste lange beisammen und genossen das Angebot.

04.10.23

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