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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

AfD im ländlichen Bereich besonders stark - Direktmandat für Sandra Funken (CDU)

(hr) Der Wahlkreis Odenwald, zu dem die Städte Oberzent und neuerdings - nach einer Wahlkreisreform - auch Hirschhorn gehören, hat bei der gestrigen Landtagswahl in Hessen etwas anders votiert als die Wahlberechtigten im gesamten Bundesland.

Auffällig ist das mit 22,2 Prozent besonders hohe Ergebnis für die AfD (Landesdurchschnitt 18,4 Prozent), und das mit 10,2 Prozent (Land 14,8) niedrige Abschneiden der Grünen. Die CDU kam im Odenwald auf 34,7 Prozent, also ungefähr gleich wie auf Landesebene.

Bei den Wahlkreisstimmen, die den jeweiligen Wahlkreiskandidaten gegeben werden konnten, liegt die CDU (Sandra Funken) im Wahlkreis Odenwald bei 35,6 Prozent, gefolgt von Rüdiger Holschuh (SPD) mit 21,6 Prozent. Platz drei geht an den AfD-Kandidaten Dr. Bernd Engemann (20,8 Prozent). Direkt gewählt wurde die CDU-Kandidatin Sandra Funken.

Die Wahlbeteiligung der gut 80.000 Wahlberechtigten im Odenwald lag bei knapp 66 Prozent.

09.10.23

Lesermeinungen

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Von Respektvoller Umgang (13.10.23):
Liebe Klara,
auf Polemik, wie Sie es nennen mögen, verzichte ich dankend, trotz Ihrer freundlichen Aufforderung.

Was die Einkaufsmöglichkeiten angeht, haben Sie sicher recht, das wird ganz ohne Auto schwierig - da bräuchte man schon Wochenmärkte wie in Frankreich, und das sehe ich in Deutschland wahrlich nicht. Mit dem E-Auto haben Sie zur Zeit sicher ebenfalls recht. Ich wäre da aber nicht so pessimistisch. Mit der Zeit wird auch hier der Preis fallen (müssen - alleine wegen der Konkurrenz zB aus China). Eine Alternative könnte noch die Nutzung von Lieferservicen sein, à la Hello Fresh - bzw. durch den Supermarkt. Ab einer bestimmten Einkaufsmenge liefert jeder größere Supermarkt bereits jetzt den Einkauf nach Hause.

Was das Wahlalter angeht, haben wir wohl beide Recht (ich habe es nochmal nachgeprüft, s. die Übersichten der Forschungsgruppe Wahlen, abrufbar über die zdf-Homepage). Die AfD war in Hessen die 2. beliebteste Partei der u30-Jährigen nach der CDU, auf Platz 3 folgten die Grünen. In Bayern ist es andersrum (CSU > Grüne > AfD). Also während die AfD bei jungen Wählern deutlich zugelegt hat, sind die Grünen in dieser Altersgruppe immer noch sehr stark.

Ich gebe Ihnen auch völlig recht was Häusersanierung etc. angeht. Diese ausufernde Bürokratie ist weltfremd. Vor allem bei dem herrschenden Wohnraummangel sollten wir es fördern, dass Altbauten bewohnt bleiben. Es ist skurril, wenn die Altstädte zerfallen, während außerhalb neue Einfamiliensiedlungen nach amerikanischem Vorbild entstehen. Letztendlich wäre das womöglich auch klimafreundlicher.

Und natürlich: Jeder Mensch in unserer Gesellschaft ist gleich viel wert, ebenso wie seine/ihre Stimme an der Urne. Ein wenig mehr Verständnis für Andersdenkende auf allen Seiten würde uns gut tun.


Von Klara Fall (12.10.23):
@respektvoller Umgang
Danke für Ihre Antwort, ich kann Ihnen fast in allem zustimmen. Es ist auch Wunschdenken dabei, z.B. Einkaufsmöglichkeiten in jedem Dorf. Der Familienwocheneinkauf wird auf dem Land nie mit dem Bus bewerkstelligt werden können. Man braucht ein Auto, und die Angst des "kleinen Mannes" ist: wie wird es sein, wenn kein Verbrenner mehr, mit dem ich auch Holz aus dem Wald hole, erlaubt wird. Ein gleich dimensioniertes E-Auto kann ich mir nicht leisten.

Auch sind Sie falsch informiert, wenn Sie annehmen, dass junge Menschen mehrheitlich grün wählen. Zumindest bei diesen Wahlen haben mehr Menschen bis 30J. AfD/FW gewählt als grün. Man kann hier keine links reinstellen, aber diese Analysen sind gleich gegoogelt; Schlagwort z.B. "Die Alten haben Söder gerettet." Ich denke, Sie sind in die Falle gelaufen, die die Medien auslegen, mit der Überrepräsentierung von FFF und "Letzte Generation" als DAS Sprachrohr der jungen Menschen.

Auch sind die (sozialen) Wählerstrukturen der einzelnen Parteien selbstverständlich unterschiedlich. Die Grünen, die Partei der Besserverdiener und der höheren Bildung. Deswegen ist jemand, der den Kanal reinigt und eine weniger hohe Bildung hat, nicht weniger wert und seine Stimme zählt genauso wie die eines Universitätsprofs. Gebraucht werden in einer Gesellschaft beide.

Fahren Sie hoch auf den Winterhauch, übers Land, sehen Sie die teilweise windschiefen Häuser und Häuschen, in denen die "einfachen Leute" leben. Diese Häuser energetisch nach den GEG zu sanieren, das wird die meisten "zerreißen". Das zu erkennen, dazu braucht man kein Studium. Was bleibt den Leuten übrig, als sich in der Wahlkabine zu wehren?

Übrigens lege ich wert darauf festzustellen, dass ich nicht "hämisch" kommentiere, sondern "polemisch". Und Polemik ist ja eine anerkannte literarische/journalistische Gattung. Wegen mir kann man das auch neudeutsch "rant" nennen. Selbstverständlich ist das auch "andersrum" möglich, ich würde es begrüßen.


Von Respektvoller Umgang (11.10.23):
@Klara Fall:
Von Ihrem hämischen Framing mal abgesehen (man könnte auch andersherum herablassend über die AfD-Wählerschaft sprechen, aber man kann es auch lassen, es hilft ja niemandem) haben Sie recht. Unsere Gesellschaft driftet auseinander, die Lebensrealitäten driften auseinander. Das wird unterstrichen durch die Wählerstatistiken junger Leute, die sich vor allem bei Grünen und AfD diametral gegenüberstehen: Land vs. Stadt, niedrige vs. hohe Bildung, Arbeiter vs. Akademiker, Männerüberschuss vs. Frauenüberschuss.

Beide Bevölkerungsgruppen haben sicher berechtigte Sorgen und Ängste. Die Sorge davor, was die noch immer ungebremste Klimakatastrophe uns bescheren könnte ist ebenso legitim wie die Sorge, sich - anders als die Eltern und Großeltern - kein Wohneigentum in seinem Heimatdorf mehr leisten zu können (was Sie in Ihrem Rant vergessen: auch Studierende und junge Akademiker haben mit steigenden Mieten und Immobilienpreisen zu kämpfen - die Altbauwohnung in Frankfurt können die sich auch nicht leisten, wohl aber das Haus auf dem Land, was wiederum die Preise dort in die Höhe treibt).

Wie gehen wir nun damit um?
Aus meiner Sicht wäre vielversprechend:
- vernünftige Löhne für ehrliche Arbeit gewährleisten
- etwas gegen die wahnwitzigen Immobilien- und Mietpreise unternehmen
- Bildungsangebote gerecht und niedrigschwellig gestalten; Stichwort Chancengleichheit
- Infrastruktur auf dem Land (bzw. vom Land in die Städte) massiv ausbauen; es kann nicht sein, dass sich in den meisten Odenwald-Dörfern am Tag nur der Schulbus blicken lässt und man ohne Auto mangels Einkaufsmöglichkeiten quasi verhungern muss

Vor allem junge Männer auf dem Land scheinen mir von der Politik sträflich vernachlässigt zu werden. Junge Frauen hängen ihre männlichen Counterparts zunehmend ab, was Bildungserfolge (und damit mittelfristig auch Einkommen) angeht.

Diese Landtagswahlen stimmen jedenfalls bedenklich und offenbaren eine auseinanderdriftende Gesellschaft.


Von Klara Fall (09.10.23):
Diese Spaltung zwischen Stadt - Land ist nicht überraschend. Auf der einen Seite die grün-woke Wählerschaft in den Studentenbuden in Marburg, Gießen, Fulda, Kassel, in seltsamer Koalition mit der gutverdienenden saturierten grünen Großstadtboheme in Frankfurt und Wiesbaden. Frei von finanziellen Sorgen, in den teuren Altbauwohnungen mit hohen Stuckdecken. Auf der anderen Seite die Landbevölkerung, die die Hirngespinste wie das Gebäudeenergiegesetz oder Genderschwachsinn, in der Großstadt geboren, ausbaden muss und sich wehrt, in dem es sie AfD wählt.

Oder kurz und knapp: "Ihr habt Angst vor der Klimakatastrophe, wir haben Angst vorm Ende des Monats."


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