Ehrenamtliche bereiten sich auf den Einzug der Geflüchteten vor
(bro) (lj) Zu einem weiteren Treffen des Vereins AK Asyl Eberbach versammelten sich über dreißig Bürgerinnen und Bürger, um der Vorbereitung auf die ankommenden Flüchtlinge im Dr. Schmeißer-Stift eine konkrete Struktur zu geben. Das Begegnungscafé in der Passage zwischen dem Neuen Markt und der Bahnhofstraße platzte fast aus allen Nähten.
Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Vereins, Monika Bergler, stellten sich die Anwesenden kurz vor, da einige neue Interessierte dazu gekommen waren und diese unterstrichen in sehr persönlich gehaltener Weise ihre Bereitschaft und feste Absicht, die im Dr.-Schmeißer–Stift ab Ende November untergebrachten Geflüchteten auf Dauer nach Kräften mit praktischen Hilfen, Beratungen und Sprachunterricht zu unterstützen.
Vermutlich werden das Gebäude vornehmlich Familien mit Kindern und allein reisende Männer aus den Herkunftsländern Syrien, Türkei und Ukraine im Rahmen einer vorläufigen Unterbringung beziehen.
Der Abend galt der gezielten, organisatorischen Vorbereitung der ehrenamtlich Tätigen auf ihre konkrete Arbeit in Abstimmung mit den Angestellten des Rhein-Neckar-Kreises.
Es wurden diverse Teams gebildet, die sich schwerpunktmäßig mit Aufgaben befassen werden, wie die Kinder- und Jugendbetreuung, die Beteiligung an sportlichen Aktivitäten, dem Thema Arbeit und Beschäftigung und einer möglichst durchgängigen Präsenz im Begegnungscafé. Außerdem soll ein unterhalb des professionellen Niveaus angesiedelter Deutschunterricht angeboten werden, und man wolle sich bemühen, anfallende Einzelprojekte zu meistern.
Monika Bergler hatte hierzu ausführliche Formblätter vorbereitet, in die sich die Anwesenden je nach Neigung und gefühlter Kompetenz eintragen konnten, wovon in überwältigendem Umfang Gebrauch gemacht wurde. Gleichzeitig wurden die jeweils für ein Team Verantwortlichen benannt und die Zeiten festgelegt, zu denen jemand zur Verfügung stehen kann. Namen, Anschriften, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, WhatsApp-Verbindungen und dergleichen mehr wurden ausgetauscht, um eine problemlose und rasch funktionierende Vernetzung zwischen den Akteuren innerhalb eines Teams und der Teams untereinander sicherzustellen.
Die Website des AK werde auf den neuen Stand gebracht. Mit großer Aufmerksamkeit wurden die dezidierten Hinweise der Leiterin der VHS Eberbach-Neckargemünd, Melanie Potoski, auf die Deutschkurse dieser Einrichtung verfolgt.
Dem Vernehmen nach soll im Gebäude lediglich eine Minimalinstandsetzung, nicht weit über die Verpflichtung zur baurechtlichen Bewohnbarkeit und Verkehrssicherung hinaus, stattgefunden haben, und die Räume seien nur äußerst karg eingerichtet. Für die Geflüchteten bestünde jedoch die Möglichkeit, selbst zu kochen.
Als nächster Schritt soll nun bald nach Bezug des Hauses, also noch vor Weihnachten, ein Begegnungscafé im Stift selbst organisiert werden. Vorgesehen ist eine erste, unbefangene Kontaktaufnahme mit den bis dahin eingewiesenen Bewohnern und eine Vorstellung der ehrenamtlich Tätigen.
Lebhafte Diskussionen über zahlreiche Problemfelder, wie beispielsweise über den Stand der notwendigen Vorbereitungen der Eberbacher Schulen und Kindertagesstätten auf die kommenden, nicht einfach zu handhabenden Verhältnisse in der Stadt, wollten kein Ende nehmen, bis Monika Bergler sich bei allen Anwesenden bedankte und entschieden einen guten Nachhauseweg wünschte.
21.11.23
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