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Nachrichten > Kultur und Bildung

Lesestoff zur Geschichte der Region


Bürgermeister Peter Reichert (l.) und Schriftleiter Dr. Marius Golgath (r.) mit dem Autorenteam und Gelita-Vertreterin Nathalie Mrozek (2.v.l.) bei der heutigen Buchpräsentation. (Foto: Claudia Richter)

(cr) Die neue Ausgabe des Eberbacher Geschichtsblatts ist erschienen und kann ab sofort käuflich erworben werden. Das über 300 Seiten starke Buch zur Zeit- und Regionalgeschichte wurde von der Stadt Eberbach herausgegeben.

Unter der Schriftleitung von Stadt- und Verbundarchivar Dr. Marius Golgath haben 14 Autorinnen und Autoren ehrenamtlich Beiträge zu dem Werk verfasst. Titelthema ist diesmal Eberbach als “Stauferstadt”, denn mit Genehmigung des Landesinnenministeriums darf Eberbach seit 1. Oktober 2022 dieses Prädikat führen. Dr. Marius Golgath und Rainer Hofmeyer erläutern dies in dem Buch. Ein weiterer Aufsatz Hofmeyers befasst sich mit Adolf Knecht, der vor 90 Jahren das erste Todesopfer der Nationalsozialisten in Eberbach war. Karlheinz Mai trägt den dritten Teil seiner Forschungsarbeit zu den Siegeln des Eberbacher Stadtgründers, König Heinrich (VII.) von Hohenstaufen, bei. Christa Haas erzählt die Geschichte der Enklaven Friedrichsdorfs (Schöllenbach und Gaimühle), und Dr. Gerhard Pfreundschuh schildert den “Kampf der Verfassungssysteme in Baden und Eberbach im 19. Jahrhundert”. Stadt- und Familiengeschichte gibt es in dem Beitrag von Werner und Dieter Müller über ein Gesangbuch aus dem Jahr 1785. Peter Zimber hat die Erlebnisse des Eberbachers Karl Kappes in französischer Kriegsgefangenschaft während und nach dem 1. Weltkrieg aufgearbeitet, und Dr. Sigrun Paas-Zeidler erinnert an die Eberbacher Künstlerin Hanna Breidinger-Spohr. Lebenserinnerungen erzählen Eugen Emmig aus Eberbach und Horst Ludwig aus Haag, gefolgt von der Dokumentation einer außergewöhnlichen Wanderung: Harald Tischlarik ging im Jahr 1973 zu Fuß in drei Wochen von Eberbach in die französische Partnerstadt Thonon am Genfer See. Hubert Richter schließlich gibt einen Überblick über die 30-jährige Geschichte des Eberbacher Arboretums am Kreuzberg.
Weitere Mitteilungen zur Archivnutzung, zum Museum, zum heimatlichen Schrifttum, Ehrungen und Nachrufe auf verstorbene Persönlichkeiten, statistische Angaben und das Zeitgeschehen 2022 runden das Buch ab.
Bürgermeister Peter Reichert, dessen Ansprache beim Neujahrsempfang 2023 am Anfang des Geschichtsblatts steht, bezeichnete das Buch bei der heutigen Präsentation als “einmaligen Schatz” für alle, die an Geschichte und aktuellen Themen interessiert sind. Er zeigte sich erfreut darüber, dass die alljährlichen Ausgaben auf großes Interesse in der Bevölkerung stießen.

Das “Eberbacher Geschichtsblatt” ist die zweitälteste regelmäßig erscheinende Publikation zur Regionalgeschichte in Nordbaden (nach dem Mannheimer Geschichtsblatt). Es wurde im Jahr 1901 durch den damaligen Eberbacher Bürgermeister Dr. John Gustav Weiss gegründet.
Das Geschichtsblatt 2023 ist die 122. Ausgabe. Die Herstellung wurde wieder mit einem Druckkostenzuschuss durch die ortsansässige Gelita AG unterstützt. Die Auflage ist mit 750 Stück etwas höher als im letzten Jahr, da laut Dr. Golgath die Nachfrage nach dem Geschichtsblatt gestiegen sei. Die rund 240 Abonnenten erhalten ihr Exemplar per Post. Sonstige Interessenten können das Buch in den beiden Eberbacher Buchhandlungen und in der Tourist-Info im Rathaus erwerben.

29.11.23

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