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Nachrichten > Kultur und Bildung

Bummel durch Europa


(Foto: Freundeskreis Langbein´sche Sammlung und Heimatmuseum Hirschhorn)

(bro) (as) Wenn einer eine Reise tut … Viel zu erzählen hatte Mark Twain, als er gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit seiner Entourage Deutschland und die südlichen Nachbarländer bereiste. Das konnten die Besucher der Lesung im Langbein Museum in Hirschhorn jetzt erneut nachvollziehen.

In einer früheren Lesung hat der Freundeskreis Langbein´sche Sammlung die Stationen in Hirschhorn begleitet und dabei erfahren, wie die Begegnung Mark Twains mit Carl Langbein verlief. Am Pfingstsonntag widmete sich die Lesung den Erlebnissen, die Mark Twain auf seiner weiteren Reise in den Süden hatte.

Das Erdgeschoss im Museum war voll besetzt, es mussten gar noch Stühle aus dem ersten Stock herbeigeschafft werden. Der regnerische Pfingstsonntag hat viele Besucher ins Langbein Museum gelockt, um den heiteren und zuweilen satirischen Beschreibungen der Reiseerlebnisse zu lauschen. Erwartungsgemäß wurde viel gelacht und gekichert, etwa als Mark Twain seine vergeblichen Versuche am Hirschhorner Neckar mit einem „Seefahrer“ und Bootsverleiher ins Geschäft zu kommen, beschrieb. Oder seine Eindrücke aus Baden-Baden, wo in der Trinkhalle ein unscheinbares Mädchen als bravouröse Siegerin eines verbalen Ringens um die kommunikative Oberhand hervorging.

Der Heiterkeit zuträglich war sicher auch der Lesestil von Richard Köhler, der geschickt die Eigenheiten im Gespräch betonte und so die Absurdität so mancher wiedergegebenen Unterhaltungen vor Augen, oder besser vor Ohren führte. Als Mark-Twain-Kenner konnte er so manchen erklärenden Hinweis einfügen, der erforderlich war, um den Inhalt in seiner Gänze zu erfassen. Zur Veranschaulichung hatte Aloisia Sauer, Vorsitzende des Freundeskreises Langbein´sche Sammlung, Skizzen und Zeichnungen aus seinem Buch zusammengestellt, die im Hintergrund im Fernsehen gezeigt wurden und so das Gelesene zusätzlich illustrierten. Die einzelnen Episoden wurden von Richard Köhler mit Ragtimes auf der Gitarre stimmungsvoll eingeleitet.

Dem Publikum gefiel es, und sogar die jüngsten Museumsfans (ca. fünf bis zwölf Jahre) waren begeistert. Für sie gab es obendrein einen humorvollen Lernfaktor, als Mark Twain seinen vergeblichen Versuch beschrieb, oberhalb von Zermatt nach einem ermüdenden mehrtägigen Aufstieg mit seiner immensen Begleitmannschaft mit einem Gletscher als Transportmittel ins Tal zu reisen. Gletscher wandern – aber eben nur einen Zentimeter pro Tag. Diese Information hatte Mark Twain in seinem Baedeker überlesen. Aus heutiger Sicht muss man sagen „Zum Glück“, denn die Episode, die daraus in seinem Buch entstand, lohnt den mühsamen Aufstieg.

Mark Twain verstand es perfekt, Unwissenheit bis ins Bizarre zu überzeichnen und daraus die komischsten Situationen – zumindest in seinem Buch – entstehen zu lassen. Er scheute sich auch nicht, sich selbst zu karikieren und doch dabei ein gewisses Maß an Würde zu bewahren. Vielleicht liegt darin der Reiz, den seine Bücher ausüben. Als Lektüre für einen verregneten Pfingstsonntag-Nachmittag jedenfalls erwies sich sein „Bummel durch Europa“ als ideal. So ideal übrigens, dass mit dem Publikum regelmäßige weitere Lesungen – auch mit weiteren Autoren – vereinbart wurden. Stoff dafür gibt es genug.

21.05.24

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