Wunderbar geschaffen (Fotos: privat)(bro) (bc) Die Cookinseln bestehen aus 15 kleinen Inseln vor Neuseeland im Pazifischen Ozean, auf denen rund 15.000 Menschen leben. Von dort kam in diesem Jahr die Liturgie des Weltgebetstags mit dem Motto aus dem 139. Psalm: „Wunderbar geschaffen: die Welt, die Schöpfung und jede einzelne von uns“. Das konnten die 120 Frauen und Männer in diesem Gottesdienst mit allen Sinnen wahrnehmen.
Der Weltgebetstag ist eine weltweite ökumenische Frauenbewegung, die seit fast 100 Jahren besteht – ein Jubiläum, das 2027 gefeiert wird. Er findet jedes Jahr am ersten Freitag im März statt, und die Liturgie des Gottesdienstes stammt immer aus einem anderen Land – in diesem Jahr aus den Cookinseln.
Mitten im Meer gelegen, so startete der Abend hörbar mit dem Rauschen der Ocean-Drums. Mit „Kia Orana“ – „mögest du lang leben und mit den Wellen tanzen“ – begrüĂźten Eva Meier und Christl Hock in der katholischen Kirche St. Johannes Nepomuk die Mitfeiernden.
Die Cookinseln sind ein Paradies im Pazifik. Ruth Leifeld zeigte mit wenigen Bildern das Paradies und die aktuellen Bedrohungen: von den Spätfolgen der Atomversuche, dem steigenden Meeresspiegel, der ganze Inseln versinken lassen könnte, bis zum Tiefseebergbau, der einerseits hohe Gewinne und andererseits unberechenbare Zerstörung des Lebens in der Tiefsee bringen kann.
„Mögest du mit den Wellen tanzen“ – ein besonderer GruĂź, den der Chor anschlieĂźend vielstimmig unter der Leitung von Uta Albert anstimmte. Zunächst den eigenen Atem spüren, der wie das Meer kommt und geht, oder das Pulsieren des Blutes in den Adern wahrnehmen, das den Lebensfluss im eigenen Körper erlebbar macht.
Die Botschaft der Insulanerinnen war in den Verlauf des Gottesdienstes eingewoben: Spüren, wie wunderbar jede war – in ihrem Körper, umgeben und geborgen in Gott.
So berichteten drei Frauen von ihrem Leben auf den Cookinseln: Mii, ein 15-jähriges Mädchen, das von den drei Schülerinnen des Teams vorgestellt wurde. Sie schilderten, welche Ă„ngste sie in der Corona-Zeit hatten – Mii auf den Cookinseln, während Feline, Tora und Felicitas in Eberbach ähnliche Sorgen durchlebten.
Die zweite Frau war Vainiu. Sie teilte ihre Erfahrungen als Maori-Frau, die in der Schule ihre Muttersprache verleugnen musste und stattdessen Englisch sprechen sollte.
Die dritte vorgestellte Frau war die erste Kinderärztin der Cookinseln: Dr. Dawn, die über die damaligen gesundheitlichen Herausforderungen der Inseln berichtete.
Auch Frauen des Eberbacher Teams erzählten von ihren eigenen Erfahrungen – etwa darüber, wie es war, als erste Frau Försterin in Eberbach Verantwortung für diesen Lebensraum zu übernehmen.
Die Vorbereitung des Gottesdienstes in Eberbach begann bereits im Februar. 13 Frauen aus der katholischen, neuapostolischen und evangelischen Gemeinde Eberbach wirkten im Gottesdienst-Team mit, während rund 30 Frauen im Chor sangen. Federführend in der Organisation waren Eva Meier, Tamara Brecht, und Barbara Coors.
Nach dem Gottesdienst fand ein Zusammensein im Pfarrheim statt, organisiert von einem Extra-Team, das sich um Dekoration, Essen und Getränke kümmerte.
Die Kollekte wird dieses Jahr in etwa 100 Projekte weltweit fließen, die sorgfältig ausgesucht wurden.
10.03.25
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