Eberbach bietet genügend Betreuungsplätze - Waldkindergarten Arboretum gescheitert (Foto: Claudia Richter)(cr) Mit der örtlichen Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung befasste sich der Eberbacher Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend, 22. Mai. Unter anderem wurde einstimmig beschlossen, den Waldkindergarten im Arboretum (Eberbach Nord) nicht wieder zu eröffnen.
Laut Sachbearbeiter Robin Uhrig werde von den gut 300 Kindern unter 3 Jahren rund ein Viertel in Krippeneinrichtungen betreut. Daneben gebe es noch einige Tagesmütter. Die Kinderkrippen in der Kita St. Maria (Neckarwimmersbach) und des Vereins “Rappelkiste†in der Zwingerstraße seien voll belegt mit Wartelisten, während der Postillion e.V. im Schafwiesenweg noch freie Plätze habe. Für die “Rappelkiste†ist die Verwaltung auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, um das Betreuungsangebot ausweiten zu können. In diesem Zusammenhang kritisierte AGL-Fraktionssprecher Peter Stumpf die großen Unterschiede in den Betreuungskosten der verschiedenen Einrichtungen.
Gemäß Rechtsanspruch stehen derzeit genügend Betreuungsplätze für die in Eberbach gemeldeten knapp 500 Kinder über 3 Jahren bis zum Grundschulalter zur Verfügung. Deshalb und weil die Kinderzahlen eher weiter sinken, wurde am Donnerstag auch beschlossen, dass auswärtige Kinder wieder in den Eberbacher Einrichtungen aufgenommen werden können, sofern der Bedarf der Eberbacher Kinder gedeckt ist.
Der Waldkindergarten mit einem Aufenthaltswagen im Arboretum (unser Bild) war von Mitte Juli bis Ende September 2024 durch den Postillion e.V. in Betrieb, allerdings nur mit einem einzigen Kind und zwei Betreuungskräften. Da bis September keine weiteren Anmeldungen eingegangen waren, wurde die Einrichtung Anfang Oktober 2024 zunächst vorübergehend geschlossen. Für die naturnahe Betreuung steht weiterhin der Naturkindergarten am Ohrsberg zur Verfügung.
Der vor rund zweieinhalb Jahren für etwa 70.000 Euro gekaufte Aufenthaltswagen soll wieder verkauft werden. Laut Uhrig seien kaum finanzielle Einbußen zu erwarten. AGL-Stadtrat Hubert Richter regte angesichts des doch erheblichen Aufwands (Schotterstellfläche, Verkehrssicherungsmaßnahmen) für die Installation des Wagens im Arboretum an, statt des Verkaufs eine alternative Verwendung zu prüfen, beispielsweise für waldpädagogische Angebote der nahegelegenen Schulen. Davon wurde nach kurzer Beratung aber abgesehen.
24.05.25
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