Das größte solarbetriebene Fahrzeug der Welt  Unten v.l. Kimmo Stohner, Oliver Meier und Louis Palmer. (Fotos: Claudia Richter)(cr) Klimaschutz zum Anfassen gab es am Dienstag, 1. Juli, an der Realschule in Eberbach.
Im Rahmen der Klimaschutz-Offensive des Rhein-Neckar-Kreises „Ich.machs.jetzt“ besuchen der Schweizer Louis Palmer und Oliver Meier, Fahrer des Wohnanhänger-Gespanns, noch bis 4. Juli acht Schulen im Landkreis, um junge Menschen für den Klimawandel zu sensibilisieren und praxisnahe Lösungen für eine nachhaltige Zukunft vorzustellen. Nach Eberbach gekommen ist das fast 6 Tonnen schwere Gefährt, weil Kimmo Stohner, Lehrer an der Realschule, sich für die Schule um diese vom Rhein-Neckar-Kreis finanzierte Attraktion beworben hatte.
So wurde der Schultag am Dienstag zu einem besonderen Vormittag, an dem Lernen, Staunen und Mitmachen im Mittelpunkt standen . Meier präsentierte den “SolarButterfly” – ein autarker Wohnwagen mit beeindruckenden 40 Quadratmetern ausklappbaren Solarflügeln. Der Wohnwagen produziert den Strom für das Elektroauto, das ihn zieht. Als Zugfahrzeug dient ein Tesla, ein Fahrzeug, das bei Beginn der Planung im Jahr 2021 politisch noch keinen schlechten Ruf hatte und als E-Auto mit Anhängerkupplung bestens geeignet für dieses Vorhaben war. Startpunkt des Projekts war im Jahr 2022 in der Schweiz. Es führte das Team quer durch Europa, Nordamerika, Asien und Afrika. Enden soll die Aktion in Belem (Brasilien) mit der Teilnahme an der Weltklimakonferenz.
Besonders beeindruckend war der Vortrag von Solarpionier Louis Palmer. Er fuhr vor 17 Jahren als erster Mensch mit seinem Solar-Taxi (Infos auf der Website, s.u.) rund um die Erde. Palmer besuchte in 18 Monaten 38 Länder und vier Kontinente und dies ganz ohne Benzin. Bei dem gestrigen Vortrag berichtete der ehemalige Lehrer und heutige Projektleiter von seinen Beweggründen, seinen Erfahrungen auf dieser Reise und von den vielen Menschen, denen er begegnet ist. Er erklärte verständlich die Ursachen des Klimawandels und die weltweiten Folgen, die schon heute zu sehen und zu spüren sind.
Palmer stand aber nicht mit erhobenem Zeigefinger vor seinen Zuhörerinnen und Zuhören, sondern zeigte konkrete Lösungsansätze. So erklärte er beispielsweise unmissverständlich, dass mit dem Kauf von Erdöl Gelder in Länder flieĂźen, die damit Kriege führen können. Er warnte weiter vor den Folgen wie weltweit groĂźe Waldbrände und Wasserknappheit und erklärte, warum der CO2-AusstoĂź dringend reduziert werden müsse.
Palmer forderte die jungen Menschen auf, jetzt aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Dabei sei Kreativität angesagt. Man solle an seinem eigenen Traum festhalten und niemals aufgeben.
Infos im Internet: www.solarbutterfly.org louispalmer.ch
03.07.25
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