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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Weitere Teilnahme am European Energy Award ungewiss


Vorstellung der Forstbetriebspläne für 2026 (Foto: Claudia Richter)

(cr) Um etliche Themen neben denjenigen, über die wir bereits berichtet haben, ging es in der öffentlichen Sitzung des Eberbacher Gemeinderats am vergangenen Donnerstag, 27. November.

Im rund 3.500 Hektar großen Eberbacher Stadtwald (einer der größten kommunalen Wälder in Baden-Württemberg) sollen im kommenden Jahr 25.370 Festmeter Holz geerntet werden. Rund 2.500 junge Bäume sollen gepflanzt werden. Das geht aus den einstimmig beschlossenen Forstbetriebsplänen hervor. Etwa ein Drittel der geplanten Einschlagsmenge soll mit eigenem Personal geerntet werden, der Rest mit Forstunternehmen, u.a. auch mit so genannten Seilkränen. Die Schälschäden durch Rotwild an den Waldbäumen sind laut einer statistischen Auswertung nach wie vor dauerhaft zu hoch.

Im Rahmen der Teilnahme Eberbachs am European Energy Award (EEA) wurde ein “energiepolitisches Arbeitsprogramm” (EPAP) erarbeitet und einstimmig beschlossen, dieses “dem Gemeinderat zum Beschluss” zu empfehlen. Das Programm ist Grundlage eines Audits, das im Dezember stattfinden soll. Zu den Bestandteilen des EPAP gehören u.a. die Kommunale Wärmeplanung, ein Energiemanagement, der Ausbau erneuerbarer Energien, Energie- und Wassereffizienz, das Mobilitätskonzept und Klimawandelanpassungen. Nach deutlicher Kritik am EPAP, vor allem von AGL-Stadträtin Kerstin Thomson, die auf veraltete Daten in den Unterlagen hinwies und weiteren im Gremium geäußerten Vorbehalten gegenüber der Sinnhaftigkeit des EEA für Eberbach, soll über die Fortführung der Teilnahme am Energy Award erst nach dem Audit entschieden werden.

Die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Bundesförderprogramm für effiziente Wärmenetze (BEW) in der Kernstadt wird ausgeschrieben. Welches Fachbüro dann damit beauftragt wird, soll der Gemeinderat entscheiden.

Vorsorglich wird öffentlich angekündigt, dass es im kommenden Jahr rückwirkend zum 1. Januar zu einer Anhebung der Wassergebühren kommen kann. Das liegt laut den Städtischen Diensten vor allem an gestiegenen Material- und Unterhalts- sowie Personalkosten. Die Gebührenkalkulation steht noch aus.

Der Jahresabschluss 2024 der Stadtwerke Eberbach GmbH weist bei einer Bilanzsumme in Höhe von rund 21,5 Mio. Euro und einen Jahresüberschuss von etwa 577.000 Euro aus, der an die Städtischen Dienste Eberbach abgeführt wird. Werksleiter Wolfgang Kressel soll gemäß einstimmigem Beschluss für das Jahr 2024 entlastet werden.

In der Fragestunde zu Beginn der Sitzung wies ein Bürger auf neue Fördermöglichkeiten für den Neubau des Hallenbads hin und bat darum, diese zu nutzen.

Unter dem Tagesordnungspunkt “Mitteilungen und Anfragen” gab Stadtwerke-Chef Wolfgang Kressel bekannt, dass zur Realisierung von Schnellladestationen für E-Fahrzeuge am Leopoldsplatz eine neue Trafostation an der Stadthalle erforderlich sei, die die Stadtwerke Anfang 2027 installieren wollen. AGL-Stadtrat Hubert Richter fragte zum vierten Mal seit Sommer 2025 nach dem Verbleib des fertigen Mobilitätskonzepts. Diesmal konnte Bauamtsleiter Detlef Kermbach vermelden, dass es mittlerweile vorliege, er aber noch auf einen Downloadlink vom Fachbüro warte, um das Konzept der Öffentlichkeit bereitstellen zu können. Dies war bereits am 22. Mai dieses Jahres zeitnah angekündigt worden. Richter erkundigte sich auch nach dem Stand erster Maßnahmenumsetzungen aus dem Mobilitätskonzept. Michael Protschky vom Stadtbauamt sagte hierzu, dass eine Verkehrsschau stattgefunden habe, bei der man wieder einige Maßnahmen habe streichen müssen. Im neuen Jahr wolle man im Arbeitskreis zum Mobilitätskonzept das weitere Vorgehen besprechen.
In Anlehnung an einen Wunsch aus der Hirschhorner Stadtverordnetenversammlung bat Richter darum, sich beim Landratsamt für die Anordnung von Tempo 70 auf der K 4115 (Igelsbach-Eberbach) einzusetzen, vor allem weil der Fuß- und Radweg Igelsbach-Gretengrund teilweise an der Straße entlang führe.
Büsra Isik (SPD) bat um Beleuchtung des Treppenaufgangs von der Neckarbrücke zum Parkplatz Grüner Baum.
Auf Nachfrage von AGL-Sprecher Peter Stumpf wurde angekündigt, dass der Pachtvertrag für den Windpark auf dem Hebert bald zur Beratung in den Gemeinderat eingebracht werden solle.

30.11.25

Lesermeinungen

Lesermeinung schreiben
Von Klara Fall (01.12.25):
@jung
Klarer Fall von Altersrassismus. Gehört wahrscheinlich zum Repertoire von "unserer Demokratie". So sind sie, die Guten.


Von jan (01.12.25):
"Die Schälschäden durch Rotwild an den Waldbäumen sind laut einer statistischen Auswertung nach wie vor dauerhaft zu hoch"
Wie hoch sind dazu im Vergleich die Schäden an den Waldbäumen durch die Forstwirtschaft?


Von jan (01.12.25):
Eberbach möchte Klimaneutral werden.
Wie ist die Klimarelevanz von 25.370 Festmeter geernteten (alten) Waldbäumen?
Wie ist die Klimarelevanz von 2.500 gepflanzten jungen Bäumen?


Von jung  (01.12.25):
Ein 77 jähriger ist ja auch nicht auf dem neuesten Stand, sonst wäre er ja 27 oder 37 aber nicht 77.
kein Wunder, dass man ab 66 in Rente gehen sollte !


Von My body, my choice (01.12.25):
Förster Josef Erhard, 77 Jahre alt und seit über 50 Jahren verantwortlich für eine artenreichen Teil des Bayerischen Wald mit angrenzendem Naturschutzgebiet, spricht offen und kritisch über die geplante Windkraft-Industrialisierung unserer Wälder.
Den Beitrag findet man auf youtube


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