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Nachrichten > Natur und Umwelt

Naturpark Neckartal-Odenwald strebt Mitgliedschaft im Europäischen Geopark Odenwald an

(bro) (hm) Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark Neckartal-Odenwald am 4.November in Wiesloch hatte als einzigen Tagesordnungspunkt die abschließende Diskussion und Schlussabstimmung über den angestrebten Beitritt des Naturparks zum Europäischen Geopark Odenwald. Der Naturparkvorsitzende Bürgermeister Bernhard Martin aus Eberbach konnte der Mitgliederversammlung aktuell berichten, dass der benachbarte hessische Naturpark Bergstraße-Odenwald vor wenigen Tagen vom Netzwerk Europäischer Geoparke als dritter deutscher Naturpark das Prädikat "Europäischer Geopark" verliehen bekam. Eine Auszeichnung, die hohe Eingangsvoraussetzungen erfordert und für die vom Naturpark Bergstraße-Odenwald ein überzeugendes Konzept vorgelegt worden war. Die überwiegende Mehrheit der Naturparkmitglieder – es sind dies 52 Städte und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis und im Neckar-Odenwald-Kreis – sah in dem angestrebten Beitritt eine große Chance für die gemeinsame weitere Entwicklung des Odenwalds mit dessen Vielfalt an natürlichen Ressourcen, und so brachte auch die Abstimmung ein klares Votum für den Antrag des Naturparks, die Integration in das Gesamtkonzept Europäischer Geopark Odenwald anzustreben. Da von den Hessen bereits ein entsprechender Qualitätsstandard mit erheblichen Eigenleistungen vorgelegt worden war, orientierte sich die Kostenermittlung für die fachlichen Untersuchungen und die Erarbeitung eines erweiterten Gesamtkonzepts an diesen Vorleistungen, wofür ein Gesamtbetrag von 190.000 Euro für die nächsten beiden Jahre ermittelt wurde und ebenfalls die Zustimmung der Mitgliederversammlung fand. Erfreulich, dass sich außer dem Neckar-Odenwald-Kreis auch der Rhein-Neckar-Kreis an dieser einmaligen Umlage beteiligen wird, so dass nun Fachkräfte und ein bereits tätiges Institut für die erweiterte Projektbearbeitung beauftragt werden können. Da in einem Geopark die Faktoren Natur – Mensch – Kultur in gleichberechtigtem Nebeneinander zu sehen sind, entsprechen die Zielsetzungen – mit einem zusätzlichen Schwerpunkt Geologie, Erd- und Landschaftsgeschichte – weitgehend den Naturpark-Zielsetzungen des Landes. Und viele der bereits vorhandenen Einrichtungen wie das Naturpark-Informationszentrum in Eberbach, der geologisch-mineralogische Lehrpfad am Katzenbuckel oder die Buchener Tropfsteinhöhle müssen lediglich in ein Geopark-Gesamtkonzept integriert werden. Mit der Verwirklichung eines Geoparks Odenwald unter Einschluss des hessischen Naturparks Bergstraße-Odenwald und des baden-württembergischen Naturparks Neckartal-Odenwald besteht nach Ansicht vieler Naturparkmitglieder die wohl einmalige Chance, die seit napoleonischer Zeit bestehende Aufteilung des Odenwalds in drei Bundesländer für die Besucher der beiden Naturparke unter einem künftig gemeinsamen Dach zu überwinden. Gleichzeitig werden sich völlig neue Möglichkeiten eröffnen, die vielfältige und waldreiche Mittelgebirgslandschaft des Odenwalds mit ihrem Reichtum an natürlichen und kulturellen Ressourcen auch touristisch als zusammengehörende Einheit erlebbar zu machen.

07.11.02

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