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Nachrichten > Kultur und Bildung

Besinnliche und vergnügte Stunden in der Ewigen Stadt


Die "Romfahrer" der Katholischen Kantorei aus Eberbach vor der beeindruckenden Kulisse des Petersdoms. (Foto:Nolten-Casado)

(tw) (bnc) "Oh wie fühl’ ich in Rom mich so froh, gedenk ich der Zeiten, da mich ein graulicher Tag hinten im Norden umfing." Diese Worte aus Goethes Römischen Elegien konnten 35 Sängerinnen und Sänger der katholischen Kantorei Sankt Johannes Nepomuk zutiefst nachempfinden, als sie in diesen düsteren Novembertagen das triste Eberbacher Schmuddelwetter gegen ein paar letzte warme Sommertage im sonnigen Süden eintauschten. Nach Rom, in die ewige Stadt, hatte es sie gezogen, den Dunst zweieinhalbtausendjähriger Geschichte wollten sie atmen.
Bereits vor zwei Jahren war die Idee einer Romreise in den Reihen des Chors geboren worden, bei der Cäcilienfeier im vergangenen November wurden erstmals konkrete Pläne geschmiedet, und im Frühjahr hieß es dann sich anmelden.
So machte man sich nun voller Erwartung auf die Reise, ließ sich per Flieger zum Mittelpunkt des Imperium Romanum bringen, bezog Quartier bei den freundlichen "Schwestern vom heiligen Herzen Jesu und von den heiligen Engeln" und tauchte ein in das bezaubernde Gewirr aus antiken Mauerresten, katholischen Kirchen, römischen Tempeln, barocken Brunnen und Kolonnaden, modernen Regierungsgebäuden, eleganten Geschäften, engen Gassen, zahllosen Tiberbrücken, Trattorias und allgegenwärtigem, unüberschaubarem Verkehrschaos. Denn kaum hatte man die Koffer im Gästehaus abgestellt, so wurde schon zur Eile gemahnt, warteten doch Bus und Reiseführerin bereits auf die von der Reise noch leicht erschöpften Choristen, um sie zur ersten Stadtbesichtigung ins Zentrum zu bringen. Das „romantische“ Rom stand auf dem Programm, und so ging es zur Piazza d’Espagna und von dort inmitten der Touristenströme weiter zur barocken "spanischen Treppe". An der Fontana di Trevi warf man nach alter Sitte ein paar Münzen in den malerischen Brunnen, im Pantheon, dem Tempel der "allerheiligsten Planetengötter", bewunderten die Eberbacher den gewaltigen Kuppelraum und besuchten das Grab des großen Renaissancemalers Raffael. Auf der Piazza Navona, einem der schönsten Plätze Roms, endete die erste Besichtigungstour. Wer wollte, genoss dann am Abend sommerlich-südliches Flair bei Pizza und Rotwein auf urigen Terrassen in malerischen Gassen.
Der nächste Vormittag stand ganz im Zeichen der Papstaudienz. Unzählige Menschen, strenge Kontrollen beim Einlass auf den Petersplatz, ungeduldiges Warten. Ein Kinderchor singt, eine Blaskapelle musiziert. Und dann ist es soweit: Im Papamobil fährt Johannes Paul II durch die Menschenmenge, ganz nah an den Wartenden vorbei, winkt, grüßt, küsst ein Baby, das eine Mutter ihm entgegenhält. "Viva el Papa" und ähnlich begeisterte Rufe dringen von allen Seiten ans Ohr des greisen Kirchenoberhauptes. Als der Papst die Tribüne vor dem Eingang des Petersdomes erreicht hat, beruhigt sich die Menge. Gruppen aus aller Herren Länder werden genannt und vom Papst begrüßt, unter ihnen auch die Eberbacher. Mit lautem Jubel machen sich die Kantoristen bemerkbar, als ihr Name durch den Lautsprecher über den riesigen Platz hallt.
Am Nachmittag galt es ein wenig vom "christlichen" Rom kennen zu lernen, angefangen beim Petersdom, der größten christlichen Kirche der Welt, deren Inneres unter der Kuppel Michelangelos und einem von Bernini gestalteten Bronzebaldachin das Grab des Apostels Petrus beherbergt. Weiter ging es zur Basilika Sankt Paul vor den Mauern, wo der Überlieferung nach der Völkerapostel Paulus begraben liegt.
Nichts für Klaustrophobiker waren die Katakomben der Domitilla, durch die ein freundlicher Pater mit Sinn für makaberen Humor die Mutigen führte. Beeindruckend das kilometerlange Labyrinth unterirdischer Gänge, das den frühen Christen als Begräbnisstätte diente.
Am dritten Reisetag wurde das antike Rom erkundet, mit Kolosseum, Forum Romanum, Piazza Venezia und schließlich dem Kapitol. Am Nachmittag folgte ein weiterer Höhepunkt für den Eberbacher Chor: die musikalische Mitgestaltung einer Messfeier im Petersdom. Gemeinsam mit sechs anderen Priestern aus aller Welt stand Präses Pfarrer Hubert Seitz am Altar, unter der Leitung von Bezirkskantor Godehard Weithoff sang die Kantorei ihr "Confitebor", ihr "Ave verum", "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" und "Allein auf Gottes Wort", gemeinsam mit der internationalen Gottesdienstgemeinde intonierte man lateinische Messgesänge – ein erhebendes Gefühl allemal.
Nach begeisternden Stunden in den vatikanischen Museen führte am nächsten Tag die "Castelli-Rundfahrt" in die nähere Umgebung Roms, nach Castel Gandolfo und entlang des Albano- und des Nemisees zum Weingut des Grafen Moncada. In geselliger Runde, rustikalem Ambiente und bei hausgemachtem Wein ließ hier auch fröhlicher Gesang nicht lange auf sich warten. Am Morgen darauf, dem letzten im sonnigen Rom, noch ein wenig Freizeit, um durch Trastevere oder über die Tiberinsel zu schlendern.
Als das Flugzeug am frühen Abend vom Flughafen Leonardo da Vinci abhob, wurde es schon dunkel in der ewigen Stadt. Glühendes, purpurnes Abendrot am grenzenlosen Horizont über den Wolken begleitete die Eberbacher auf ihrem Weg nach Hause.

12.11.04

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