29.03.2024

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Heimat und Mobilität


(Foto: Doris Lenz)

(dl) In den Veranstaltungskomplex "Kulturen berühren sich" reihte sich am Sonntag, 14. November, ein Erzählcafé für Frauen mit dem Thema "Heimat und Mobilität" ein.

Eingeladen hatte die Interkulturelle Frauenbegegnung - vertreten durch Ellen Leytz. Diesmal durfte die Frauengruppe in der Neuapostolischen Kirche im Schafwiesenweg zu Gast sein.
Ellen Leytz bedankte sich bei Bärbel Niklas und ihrem Mann für die Gastfreundschaft und die angenehme Bewirtung. Nach einem zwanglosen Kaffeeklatsch wurden in einer Vorstellungsrunde die ganz persönlichen Heimatgeschichten erzählt. Wie sich dabei herausstellte, waren von den 17 anwesenden Frauen lediglich zwei Frauen gebürtige Eberbacherinnen.

Die Heimat verlassen oder auch verlieren, um oft über verschlungene Wege sich an einem anderen Ort oder einem anderen Land niederzulassen und neue Wurzel zu schlagen, war das Thema dieses Nachmittags.
Eine der Frauen hat es direkt nach dem Krieg nach Eberbach verschlagen und die zurückgelassene Heimat bleibt in unerreichbarer und trauriger Erinnerung. Manche der Frauen sind aus politischen Gründen hierher nach Deutschland geflüchtet, und wieder andere sind der Arbeit wegen nach Eberbach gekommen oder auch der Liebe wegen. “Heimat ist dort wo die Familie ist", "Heimat ist dort, wo dich der Nachbar grüßt", "Heimat ist die gleiche Sprache", "Eberbach ist für Familien sehr schön", "in Eberbach habe ich viele nette Menschen kennen gelernt und jetzt bleibe ich hier."

Fremd in einer Gesellschaft zu sein, ist nicht leicht, und viele Einwanderer und Menschen, die aus verschiedenen Gründen einen Ortswechsel vornehmen, sind deshalb froh, wenn sie auf Leute treffen, die die selbe Sprache sprechen und ähnliche soziale oder religiöse Hintergründe haben.

Um in der neuen Heimat integriert zu sein, ist Eigenengagement notwendig, denn Integration ist ein allmählicher Prozess des Aufeinanderzugehens. Für die meisten ist Eberbach zu ihrer neuen Heimat geworden, und sie fühlen sich hier wohl und möchten nicht mehr umziehen. Es wurde hier ein Haus gebaut oder umgebaut, ist gesellschaftlich eingebunden und hat hier eine neue Heimat gefunden.

Und so wurde noch lange erzählt und zum Abschluss sogar noch ein paar Heimatlieder gesungen.

18.11.10

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