16.04.2024

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Multimedial Grenzen ausgelotet


Ronald Autenrieth und Hartmut Tramer (v.l.) waren die musikalischen Hauptakteure des Abends. (Foto: Anke Gazzini)

(aga) Um Begrenzungen und Freiheit ging es am Sonntag, 2. November, ab 17 Uhr im Foyer des Eberbacher Rathauses.

Dabei nahm sich das Tastenduo Hartmut Tramer (Orgel) und Ronald J. Autenrieth (Klavier) dieses spannende Thema nicht nur musikalisch vor. Projektionen und pantomimische Darbietungen der Schauspielgruppe „4MiddlePunkte" rundeten das Konzert ab.

Eingebettet in die Eberbacher Veranstaltungsreihe „Grenzen? Grenzen!“ loteten die Tastenkünstler Begrenzungen unterschiedlichster Art aus. Hartmut Tramer spielte an seiner großen dreimanualigen Viscount-Orgel von der Empore herab. Als Eröffnungsteil wählte er „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss, gefolgt von Mozarts „eine kleine Spaßmusik“ in einer ungewöhlichen Bearbeitung, „Tharatos“ von Roland Autenrieth und „Komm süßer Tod“ von J.S. Bach in einer romantischen Bearbeitung von Virgil Fox.

Ronald J. Autenrieth spielte diesmal auf einem „ganz normalen“ Klavier rein akustisch. Sein Zyklus „Grenzen“ mit den Sätzen „Limits“, „Dreaming“, „Balance“ und „Fly away“, in dem Grenzen erst ausgelotet, schließlich überschritten, dann gesprengt werden, wurde panatomisch untermalt von der Schauspielgruppe 4MiddlePunkte aus Heidelberg mit den Akteuren Dominic Böhm (Leitung und Idee), Carla Wissing und Max Löhlein.

Die Theatergruppe 4MiddlePunkte wurde am 2. Januar 2014 gegründet und setzte es sich zum Ziel, vielseitige Theaterstücke und schnelles Improvisationstheater zu spielen. Unter der Leitung des Buch- und Drehbuchautors Dominic Böhm, der in der Vergangenheit bereits verschiedene Theatergruppen leitete, lernen die 4MiddlePunkte, wie aufregend und abwechslungsreich die Welt des Theaters ist. Die Akteure der 4MiddlePunkte sind keine professionellen Schauspieler, doch sie gehen all ihre Projekte mit großer Motivation und Leidenschaft an, was sich auf ihre Bühnenpräsenz und ihre Theaterszenen überträgt.

Autenrieths Klavierzyklus „Nachtstücke“ erklang zur Projektion von Fotografien, die der Komponist nachts mit einer Handy-Kamera in umliegenden Städten aufgenommen hat. Die begrenzte Auflösung und Farbtiefe der Bilder umgibt tagsüber vermeintlich vertraute Gegenstände und Plätze mit einer unheimlichen Aura.

Der Erlös des originellen und vor allem spannenden Konzerts geht an Eberbacher Kindergärten zur Anschaffung von Musikinstrumenten.

09.11.14

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