14.10.2024

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Festplatz mitten im Brombacher Wald zog die Besucher an


(Fotos: Thomas Wilken)

(tom) Besser hätten die südhessischen Imker den Platz für ihr Bienenfest nicht wählen können: Im Wald oberhalb von Brombach, in der Nähe der Belegstelle des Bienenzüchtervereins Hirschhorn, ließ sich die Hitze am heißesten Tag des Jahres bestens aushalten. Es ging immer ein leichtes Lüftchen, die dichten Bäume sorgten für optimalen Schatten. Kein Wunder, dass sich trotz der hohen Temperaturen viele Besucher bei den Imkern einfanden, um in der freien Natur einen Stopp einzulegen und die Gastfreundschaft der Bienenzüchter zu genießen.

Gut 50 Jahre feiert der Verein schon an dieser Stelle, erzählt Vorsitzender Heinz Hess. Das Fest selbst gibt es sogar noch länger, denn die Anfänge waren an der eigentlichen Belegstelle ein paar Meter höher im Wald – „mit zwei Biertischen“, wie Hess schmunzelt. Bei der Belegstelle handelt es sich seinen Worten nach um den Ort, „wo die Vatervölker gehalten werden, um die Bienenkönigin zu begatten“.

Wie andere Vereine auch haben die Bienenzüchter mit „menschlichen“ Nachwuchssorgen zu kämpfen. Man sei froh, die Mitgliederzahl bei etwa 50 konstant halten zu können, freut sich Hess über einen Teilerfolg. In der Regel kämen so viele neue Mitglieder nach wie ausschieden. Das habe sicher auch mit eine Rückbesinnung auf die segensreiche Arbeit der Bienen in der Natur zu tun.

Doch einfach ist es für die Imker trotz allem nicht. Letztens, erzählt Heinz Hess, habe man einem 85-jährigen Mitglied in der Raubach (zwischen Finkenbach und Oberschönmattenwag) zum Geburtstag gratuliert. Der habe sich wehmütig an seine Imker-Anfangsjahre zurückerinnert, „als es dort noch 100 Völker gab“. Heute seien es ganze sieben.

Vor 100 Jahren, weiß Heinz Hess, „hatte noch jede dritte Familie Bienen“. Heutzutage sei es schwierig, junge Leute für diese doch anspruchsvolle Tätigkeit zu begeistern. „Zwei bis drei Völker sind noch einfach zu halten“, so der Vorsitzende, „aber bei sieben oder acht muss man schon einiges an Freizeit investieren“. Und dann gibt es noch das Bienensterben an sich, ausgelöst durch Umwelteinflüsse, eingeschleppte Schädlinge wie die Varroa-Milbe oder Monokulturen, die den Bienen keine Blüten mehr bieten.

Was Leckeres aus der Arbeit der Bienen entsteht, durfte natürlich auch gekostet werden: Neben den ohne Bienenhilfe entstandenen Klassikern wie der Bratwurst oder dem Steak gab’s deshalb auch ein Honigbrot oder den von den Imkern selbst in Eigenarbeit hergestellten Honig von den Odenwaldhängen - Natur pur, besser geht es nicht.

07.07.15

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