28.03.2024

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Eberbachs Finanzen geben Anlass zu Freude - Reichert will Neckarsteg bauen


(Foto: Claudia Richter)

(cr) Die städtischen Finanzen und die Stadtentwicklung Eberbachs bis zum 800. Jubiläum in zehn Jahren standen heute Abend auf der Tagesordnung der öffentlichen Gemeinderatssitzung im Rathaus.

Bürgermeister Peter Reichert und Stadtkämmerer Patrick Müller brachten den Haushaltsplan für 2018 ins Gremium ein. Das Zahlenwerk soll demnächst noch in mehreren Sitzungen beraten und schließlich vom Gemeinderat verabschiedet werden. Entgegen der Ankündigung im vergangenen Jahr kann auch in 2018 auf eine neue Kreditaufnahme verzichtet werden. Das ordentliche Ergebnis (Erträge 40 Millionen Euro, Aufwendungen 38,6 Millionen) zeigt mit einem Plus von 1,4 Millionen Euro einen ausgeglichenen Haushalt. Investitionen sind in Höhe von knapp 7 Millionen Euro eingeplant. Neben der erneut mit 8,5 Millionen Euro veranschlagten Gewerbesteuer ist vor allem die Systematik des Finanzausgleichs für die guten Planzahlen verantwortlich: Der Finanzausgleich beruht auf der Steuerkraftsumme, die wiederum aus den Steuereinnahmen vor zwei Jahren berechnet wird. Und 2016 waren die Eberbacher Steuereinnahmen vergleichsweise gering. Deshalb muss die Stadt im kommenden Jahr weniger Umlagen zahlen und erhält mehr Zuweisungen. Diese sollen allein 11,3 Millionen Euro betragen. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer wird auf 7 Millionen geschätzt.
Bei den Aufwendungen führen die Sach- und Dienstleistungen mit 9,6 Millionen Euro. Die Personalausgaben werden auf Vorjahresniveau veranschlagt (8,8 Millionen). Ein ordentlicher Brocken ist auch die Umlage an den Rhein-Neckar-Kreis mit 5 Millionen Euro.
Bei den geplanten Investitionen ragt die Erschließung des Baugebiets Wolfs-/Schafacker mit 2,1 Millionen Euro heraus, gefolgt von 1 Million für die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses. Die Stadt hat zum 1. Januar 2018 voraussichtlich liquide Mittel von rund 14,1 Millionen Euro.

Zuvor hatte Müller in einem “Dreivierteljahresbericht” die Entwicklung des städtischen Haushalts im laufenden Jahr 2017 dargestellt. Verbessert haben sich seit dem Halbjahresbericht die erwarteten Gewerbesteuereinnahmen., die zum Jahresende wohl fast den Planansatz von 8,5 Mio. Euro erreichen dürften. Zudem erwartet Müller mehr Einnahmen aus dem Finanzausgleich, weil die Einwohnerzahl Eberbachs gestiegen ist. Unterm Strich werde sich das ordentliche Ergebnis des Haushalts um 1,94 Millionen Euro verbessern. Außerplanmäßigen Aufwendungen in sieben Fällen (u.a. Feuerwehr, schnelles Internet, HSG) wurde zugestimmt.

Bürgermeister Peter Reichert stellte mittelfristig vorausblickend einige Projekte für die “Stadtentwicklung Eberbach 2027” vor. Dazu gehört, dass es bis zum großen Stadtjubiläum - Eberbach feiert 2027 sein 800-jähriges Bestehen - wieder einmal einen Anlauf für eine Fußgänger-/Radfahrerbrücke über den Neckar geben soll, um endlich die Kernstadt besser an das Sportgebiet in der Au anzubinden. So einen Steg über den Neckar wollte in den 1980/90er Jahren auch schon Bürgermeister Horst Schlesinger bauen, scheiterte aber an der Mehrheit des Gemeinderats. Zu Zeiten von Bürgermeister Bernhard Martin kam das Projekt über einen Aprilscherz im EBERBACH-CHANNEL nicht hinaus (wir berichteten). Zur anteiligen Finanzierung des Bauwerks, dessen Kosten Reichert auf rund 4 Millionen Euro schätzt, könne er sich einen Spendenaufruf vorstellen. Dabei ist im Spendentopf sogar schon etwas drin: Altbürgermeister Horst Schlesinger hatte im Januar 2009 anlässlich seines 70. Geburtstags der Stadt eine Anschubfinanzierung für den Steg geschenkt (wir berichteten). Reichert denkt auch erneut an eine Bewerbung Eberbachs für eine “kleine” Gartenschau. Im Jahr 2002 hatte sich die Stadt bereits einmal erfolglos um die Ausrichtung einer Gartenschau beworben (wir berichteten). Die Aufwertung des Ohrsbergs als Naherholungsgebiet in den nächsten zehn Jahren hatte Reichert bereits im Mai dieses Jahres vorgeschlagen (wir berichteten).
Der Gemeinderat soll in der nächsten Sitzung beschließen, ob Reicherts Ideen weiterverfolgt werden sollen. Sein heutiges Redemanuskript stellen wir wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Themas hier als PDF-Dokument zum kostenlosen Download bereit.

Infos im Internet:
www.omano.de/download/37101/bm_redemanuskript_stadtentwicklung.pdf


26.10.17

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