28.03.2024

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Sprecher des Stadtverbands tritt zur Bürgermeisterwahl in Oberzent an


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Thomas Väth ist der Bürgermeister-Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen bei der Wahl in der Stadt Oberzent am 29. April. Die Mitgliederversammlung nominierte ihn im „Schwanen“ einstimmig. Ebenso einhellig wurde auch die Kandidatenliste für die Wahl zur Stadtverordneten-Versammlung verabschiedet. Sie wird von Elisabeth Bühler-Kowarsch angeführt. Grünen-Landesschatzmeister Martin Kirsch übergab zur Neugründung des Stadtverbands anlässlich der Fusion einen Scheck von 250 Euro. „So weit südlich war ich noch nie in Hessen“, schmunzelte der in Gießen wohnende Kirsch.

Nach den Regularien, bei denen Petra Neubert zur Versammlungsleiterin gewählt wurde und Horst Kowarsch die Wahlordnung vorstellte, ging es dann gleich in die Kandidatenvorstellung. Bürger der jüngsten Stadt Deutschlands zu sein „ist etwas Besonderes“, meinte Thomas Väth. Er griff die Bezeichnung von Oberzent als „grüner Riese“ auf. „Das ist eine sehr ansprechende Vorstellung, ein starkes Bild“, meinte er nicht nur als Grünen-Politiker, sondern auch mit Blick auf den Waldreichtum der Stadt.

Der Kandidat bezeichnete sich als einen innovativen Gestalter, der etwas erreichen und für seine Ziele motivieren will. Wie das geht, machte er an seiner beruflichen Vita fest. Die Erfindung des „Flowerpads“, eines Drainagekissens, das Kübel- und Topfpflanzen dauerhaft und effektiv vor Staunässe schützt, zeige Innovationskraft, Ideen und Durchhaltevermögen. „Sechs Jahre habe ich daran gearbeitet“, so Väth. Immer zusammen mit seiner Frau Petra, „meiner engsten Verbündeten und schärfsten Kritikerin“.

Die Erfahrungen aus dem Job lassen sich seinen Worten zufolge auch auf den angestrebten Posten übertragen. „Als Bürgermeister muss man nicht nur Ideen haben, sondern sie auch jahrelang zielstrebig verfolgen und gegen Widerstände durchsetzen“, sagte er. Dass Väth dabei auch Schwierigkeiten überwinden kann, belegte er mit der regionalen und sozialen Produktion des Flowerpads. „Davon haben mir alle abgeraten“, meinte er. Doch: „Es funktioniert.“ Ihm geht es in der neuen Stadt darum, den Ortsteilen Gehör zu schenken. Man solle nicht nur die „Lauten und Starken hören, sondern auch die Leisen und Schwachen“, meinte er sowohl auf die Dörfer als auch die Menschen bezogen. Die Verknüpfung der 19 Ortsteile will Väth über die Ortsbeiräte und den beim Bürgermeister angesiedelten Rat der Ortsvorsteher erreichen. Auch ist es ihm wichtig, dass Verwaltungsmitarbeiter und Stadtoberhaupt oft draußen präsent sind. Die Beibehaltung der bisherigen Rathäuser als erste Anlaufstellen wertete er als guten Ansatz.

„Es geht nichts am persönlichen Kontakt vorbei“, unterstützte Elisabeth Bühler-Kowarsch. Den Einwohnern der neuen Stadt müsse vermittelt werden, dass Oberzent „nicht Beerfelden 2.0“ ist. Auf die Befindlichkeiten der kleinen Orte gilt es zu achten, kam beim Verweis auf das erst spät angebrachte gelbe Hinterbach-Ortsschild zum Ausdruck. Prompt hätten sich die dortigen Bürger abgehängt gefühlt. Neben den Menschen stehen für den Bürgermeister-Kandidaten auch Natur und Tiere im Fokus.

Für Horst Kowarsch ist es positiv, dass „jemand von außen kommt und es neu sieht“, nicht bereits zuvor Jahrzehnte in der Verwaltung tätig war. Aus der Runde wurde der unternehmerische Hintergrund Von Thomas Väth positiv hervorgehoben. „Wir müssen Aufbruchstimmung erzeugen“, betonte der Grünen-Kandidat. Elementar ist es für ihn, dem Ausbluten des ländlichen Raums entgegenzuwirken.

Die Spitzenkandidatin für die Stadtverordneten-Versammlung, Elisabeth Bühler-Kowarsch, bezeichnete es als „spannend, den Neuanfang mitzugestalten“, als besondere Herausforderung daran mitzuwirken. Viele Dinge seien in der Vergangenheit aufgeschoben worden, weswegen auf das neue Parlament nun ein Haufen Arbeit zukomme. Ärzteversorgung, Gesundheitszentrum, ÖPNV-Anbindung oder Zustand der Bahnhöfe nannte sie als Schlagworte. Eine stärkere parlamentarische Kontrolle des Verwaltungshandelns bezeichnete auch Walter Braner als Handlungsschwerpunkt der neuen Fraktion.

Thomas Väth ist verheiratet mit Petra Schaaf, Geschäftsführer der Schaaf & Väth OHG, und lebt seit einigen Jahren im Weiler Gebhardshütte bei Hetzbach. Das schnelle Internet im Odenwaldkreis machte es ihm möglich, von Groß-Zimmern hierher zu ziehen, in der Region zu leben und zu arbeiten. Der selbständige Diplom-Ingenieur Väth ist seit der Gründung im Juli 2017 Sprecher des Grünen-Stadtverbandes. Außerdem leitet der 52-Jährige den Arbeitskreis Naturschutz der Grünen Odenwald.

Grünen-Kandidaten für Stadtverordneten-Wahl am 29. April: Elisabeth Bühler-Kowarsch, Walter Braner, Carmen Kellermann, Horst Kowarsch, Petra Väth, Thomas Väth, Silvia Trebert-Gimbel, Hans Herold, Eva Spieker, Rolf Kischkel, Angelika Wöhrle, Stefan Roßbach, Markus Schwarzer, Victor Kellermann, Joachim Voll.

19.01.18

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