28.03.2024

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Festliche Stimmung zog in die Kirche - Nächster Ausklang mit jungen Künstlern der Musikschule


(Foto: privat)

(bro) (usp) "„Der Noten und des Glückes Lauf. Geht bald bergunter, bald bergauf. Bald schwingen sie, bald stehn sie still. Doch selten, wie man’s haben will." Dieses Zitat war dem Programm des Ausklangkonzertes am Mittwoch, 11. Juli, in der Hirschhorner Klosterkirche vorangesetzt. Gestaltet von Elke Kleinert-Endlich, Milena und Marlis Ritter erklang Musik von Georg Philipp Telemann ( 1681-1767) vor allem im warmen Klang der Altblockflöten, begleitet von Marlis Ritter am Stage-Piano/Cembalo, die den Continuo Part einfühlsam übernommen hatte.

Die Akustik und das Ambiente der Klosterkirche bot die ideale Ergänzung zum Flötenklang, der hier voll zur Wirkung gelangte. Telemann muss selbst die Flöte gespielt haben und um deren technische Besonderheiten gewusst haben. So hat er der Flöte ein unerschöpfliches Repertoire geschaffen, und seine Kompositionen sind für Flötisten ein wahrer Schatz. Bereits mit dem viersätzigen Duett B-Dur für zwei Altblockflöten, das in einem etwas übermütigen jedoch noch tänzerischen Finalsatz endete, zog festliche Stimmung in die Klosterkirche. Nicht nur die Klangschönheit der Altblockflöten, sondern auch das ausgewogene geistreiche Zusammenspiel der Flöten überzeugte. Stücke aus den Partiten G-Dur und e-moll für Sopranblockflöte, gespielt von Marlis Ritter, und Continuo zeigten den Einfallsreichtum des Komponisten, der alle Facetten im Ausdruck der Sopranblockflöte beherrschte. Besondere kompositorische Kunstfertigkeit offenbarte sich auch in der Sonate im Kanon Nr.3.d-moll. Mit polyphonen kanonischen Stellen, Läufen verbunden mit Vogelrufen, Echoeffekten und Trillern entstand eine opulente Naturschilderung. Zuletzt sprudelten die Flötenläufe wie ein Bach, der sich erfrischend voller Übermut seinen Weg sucht. Festlich getragen, dann wieder tänzerisch oder singend, dazu fein abgestimmte Triller - so präsentierte sich die Triosonate F-Dur. Nach einem wiegenden Siciliano zeigte die Blockflöte (gespielt von Elke Kleinert) ihre Klangfülle und virtuosen Laufpassagen in der folgenden Sonate a-moll für Sopranblockflöte und Continuo. Schöne Echoeffekte, ein besonderes Klangbild sowie ein geistreicher Dialog der Alt- und Tenorblockflöte bot die Fantasie g-moll. Mit dem Altblockflötenduo in der Sonate Nr.2 B-Dur, die zuletzt noch einmal den musikalischen Reichtum aufzeigte, der in dieser Flötenmusik steckt, endete ein ausdrucksstarkes Konzert.

Texte über den Esel, der per Zufall einmal einen Ton geblasen hat und sich gleich als Meister fühlte, über den „Musikphilister“ oder den „Unmusikalischen“, stimmungsvoll vorgetragen von Frank Endlich, rundeten das Programm ab und gaben zugleich eine willkommene Einlage.

Vorschau:
Der Ausklang am Mittwoch, 25. Juli, um 20.44 Uhr in der Klosterkirche Hirschhorn wird von den jungen Künstlern der Musikschule gestaltet. Im Ensemble oder solistisch erklingen Stücke, die im Unterricht erarbeitet wurden. Durch die unterschiedlichen Besetzungen und Instrumente - Streicher, Klavier, die komplette Blockflötenfamilie, Querflöte, Harfe, Trompete - erwartet den Zuhörer ein vielseitiges Programm. Ein Slawischer Tanz von Dvorak erklingt neben Stücken von Bach, Vivaldi oder Telemann, Purcell und Bruch. Manches Vortragsstück erinnert vielleicht auch an den eigenen Musikunterricht , als man dieses selbst spielte oder vorgetragen hat.

16.07.18

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