29.03.2024

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Gesch�ftsinhaber f�hlen sich von der Politik im Stich gelassen


V.l. B�rgermeister Peter Reichert und Stadtwerkeleiter G�nter Haag im Gespr�ch mit Susanne Reinig und Dietrich M�ller. (Fotos: Claudia Richter)

(cr) Unter dem bundesweiten Motto �Wir gehen mit__voran� machten heute in Eberbach Einzelh�ndler mit einer Plakataktion auf ihre Notlage wegen der Anti-Corona-Ma�nahmen aufmerksam.

Die Gesch�fte in der Innenstadt litten schon seit dem ersten Lockdown im Fr�hjahr 2020 unter Umsatzeinbu�en, und sp�testens seit Mitte Dezember geht fast gar nichts mehr. Denn im Gegensatz zu Superm�rkten und Discountern wurde von den politischen Entscheidern ausgerechnet in den Einzelhandelsgesch�ften trotz Kundenbegrenzung und Hygienekonzepten offenbar ein so hohes Infektionsrisiko gesehen, dass diese im winterlichen Lockdown komplett schlie�en mussten. Mittlerweile sind zwar wieder Abholeink�ufe erlaubt, die in Eberbach beispielsweise als �Windowshopping� angeboten werden. Aber diese bringen nur einen Bruchteil des �blicherweise erzielten Umsatzes in die Ladenkassen.
F�r viele H�ndler ist das �verordnete Berufsverbot� inzwischen existenzbedrohend. Wenn nicht bald die Gesch�fte wieder ge�ffnet werden k�nnen, k�nnten viele f�r immer geschlossen bleiben, bef�rchten Dietrich M�ller und Susanne Reinig von der Eberbacher Werbegemeinschaft (EWG), die mit zahlreichen im Eberbacher Einzelhandel Besch�ftigten heute bei der Plakataktion pr�sent waren.
M�ller hat neben den reinen Umsatzeinbu�en mit seinem Modehaus noch ein weiteres Problem: Er bleibt auf einem gro�en Teil der Winterware sitzen, die nicht verkauft werden konnte und muss demn�chst bestellte Fr�hjahrsware vorfinanzieren.

Die Gesch�ftsinhaber f�hlen sich inzwischen von der Politik im Stich gelassen, zumal von den versprochenen Finanzhilfen bisher kaum etwas in Eberbach angekommen sei und die Antragstellungen alles andere als unb�rokratisch seien. Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit angesichts der prek�ren Lage waren den Gesch�ftsleuten und Mitarbeitenden heute deutlich anzumerken.
B�rgermeister Peter Reichert suchte zusammen mit st�dtischen Amtsleitern das Gespr�ch mit den Betroffenen, erkl�rte sich solidarisch und versprach, bei den Landtagsabgeordneten auf die Situation in Eberbach hinzuweisen. Auch Dietrich M�ller sagte, dass er bereits Gespr�che mit Parteienvertretern gef�hrt habe.

In den seit Dezember geschlossenen Einzelhandelsgesch�ften in Eberbach geht es um rund 200 Arbeitspl�tze. Viele Stammkunden zeigen sich solidarisch mit den Ladenbesitzern, denn sie wollen die Gesch�fte in der Innenstadt nicht verlieren. Unter ihnen war heute auch Altstadtr�tin Christa Wernz. Sie, die im Gemeinderat viele Jahre lang Entscheidungen f�r die Stadt und ihre B�rgerinnen und B�rger getroffen hat, will auch zuk�nftig in Eberbach einkaufen und hofft deshalb auf schnelle Hilfe f�r den Eberbacher Einzelhandel.

Auf schnelle Hilfe seitens der Politik hoffen auch die EWG-Mitglieder, vor allem auf angemessene Entsch�digungen und zeitnahe �ffnungsperspektiven. �Die H�tte brennt�, so M�ller. Er bef�rchtet, dass ein weiterer Lockdown nach Ende Februar f�r einige Gesch�fte in Eberbach nicht mehr zu stemmen sein k�nnte.

01.02.21

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