28.03.2024

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Badezentrum soll bis 2025 ein komplett neues Gesicht bekommen


Das Hallenbad soll in einen geschwungenen Gebäudekomplex mit dem Umkleidebereich des Freibads integriert werden. Die rechts oben zu sehende Brücke über den Neckar war nicht Gegenstand des gestrigen Beschlusses. (Quelle: Planungsbüro Rohling)

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(hr) Mit großer Mehrheit bei lediglich zwei Gegenstimmen beschloss gestern Abend der Eberbacher Gemeinderat den Ersatzneubau einer Hallenbads in der Au.

Der Grundsatzbeschluss war erforderlich, um den bereits zugesagten Bundeszuschuss in Höhe von bis zu 3 Millionen Euro endgültig beantragen zu können. Der Antrag müsse laut Bürgermeister Peter Reichert bis Herbst 2021 zusammen mit der endgültigen Planung eingereicht werden, und die Umsetzung des Neubaus müsse dann bis 2025 erfolgen.

Zwei Vertreterinnen des Ende April beauftragten Planungsbüros Rohling aus Osnabrück stellten einen ersten Entwurf für das künftige Hallenbad vor, zusammen mit einem neuen Freibad-Umkleidebereich und neuer Technik in das Badezentrum integriert werden soll (unsere Bilder). Der Entwurf fand allgemein im Gremium Lob und Zustimmung.

Die mit Gesamtkosten von rund 8,6 Mio. Euro kalkulierte Baumaßnahme werde die Stadt finanziell über einen langen Zeitraum belasten, sagte Reichert. Er halte das Hallenbad aber für eine wichtige Infrastruktureinrichtung, die einen großen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensqualität leiste, begründete er sein Votum für den Neubau.

Abgelehnt wurde das Projekt von den Stadträten Dr. Dietmar Polzin und Peter Wessely (beide Freie Wähler). Zur Begründung führte Polzin an, dass das Eberbacher Hallenbad seit Jahren unter Besucherschwund leide und nur noch von rund 400 Bürgern regelmäßig genutzt werde, nicht zuletzt auch, weil es in Waldbrunn mit der “Katzenbuckel-Therme” eine attraktive Alternative gebe. Das werde sich auch nach dem Neubau mit einem einfachen Schwimmbecken ohne Sprungturm und Kinderbecken nicht wesentlich ändern. Polzin und Wessely hielten eine derart hohe Finanzbelastung der Stadt für einen begrenzten Nutzerkreis nicht für vertretbar. Durch die dafür notwendige Kreditaufnahmen werde die Verschuldung in Eberbach um 280 Euro pro Einwohner steigen. Statt eines neuen Hallenbads plädierte Polzin für eine deutlich günstigere Renovierung des Freibads mit neuer Technik, neuem Umkleidebereich und Kiosk und dann einer möglicherweise verlängerten jährlichen Freibadsaison.

Im Vorfeld war insbesondere aus den Reihen der Klimainitiative Eberbach kritisiert worden, dass die Auswirkungen eines Hallenbads auf den Klimaschutz in der Beschlussvorlage nicht hinreichend bewertet worden seien. Dazu meinte AGL-Stadtrat Peter Stumpf, dass man den CO2-Ausstoß im derzeitigen Planungszustand noch nicht abschätzen könne. Man fordere aber bei der Planung des Bads ein Höchstmaß an energetischer Effizienz.

21.05.21

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