29.03.2024

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Windräder könnten 30 Millionen Euro in die Stadtkasse bringen


Bis zu fünf Windkraftanlagen - wie hier am Greiner Eck bei Neckarsteinach - könnte die BayWa r.e. Wind GmbH auf dem Hebert errichten. (Foto: Hubert Richter)

(hr) Der Eberbacher Gemeinderat beschloss heute, städtische Waldflächen auf dem Hebert einem Großinvestor für die Windkraftnutzung anzubieten - vorbehaltlich des Bürgerentscheids am 3. April 2022.

Die BayWa r.e. Wind GmbH war aus dem aufwändigen Interessenbekundungsverfahren für den Hebert als Bieterin mit der höchsten Punktzahl hervorgegangen. Insgesamt zwölf Interessenten hatten sich beworben, von denen in der letzten Entscheidungsrunde noch fünf übrig blieben. Bis zu fünf Windräder könnten auf den städtischen Flächen entstehen, die Eberbach seinem Ziel, klimaneutral zu werden, schlagartig deutlich näher bringen könnten. Und die BayWa r.e. Wind GmbH - eine hundertprozentige Tochter der Münchner BayWa AG - bietet eine Mindestpacht von 282.000 Euro je Windenergieanlage und Jahr. Bei fünf Anlagen auf dem Hebert also 1,4 Mio. Euro jährlich für die Stadtkasse. Oder wie SPD-Sprecher Rolf Schieck vorrechnete, fast 30 Mio. Euro bei einer Laufzeit der Anlagen von 20 Jahren. Allein diese große Summe habe in der SPD-Fraktion zu einem Umdenken geführt, und man unterstütze den Vergabevorschlag nun einhellig. Im Gemeinderat fiel das Votum heute dann auch insgesamt sehr deutlich aus: Bei zwei Gegenstimmen von Heiko Stumpf und Bettina Greif sowie einer Enthaltung von Georg Hellmuth (alle CDU) wurde der Vergabevorschlag angenommen.

Die Frage an die Bürgerschaft beim Bürgerentscheid am 3. April 2022 wird nun lauten: “Sind Sie dafür, dass die Stadt Eberbach im Gewann Hebert das städtische Grundstück Flst.-Nr. 8641 der Gemarkung Eberbach entsprechend den in einem Interessenbekundungsverfahren ausgehandelten Konditionen dem Bieter BayWa r.e. Wind GmbH zur Errichtung und zum Betrieb von Windkraftanlagen zur Verfügung stellt?”

Über die erwähnten Konditionen soll im Vorfeld des Bürgerentscheids noch informiert werden, kündigte Bürgermeister Peter Reichert an, auch wenn der eigentliche Kriterienkatalog, der zur Entscheidung für BayWa führte, aus Verfahrensgründen nichtöffentlich bleiben soll. Für den Bürgerentscheid wurde in der heutigen Gemeinderatssitzung auch gleich die Zusammensetzung des Gemeindewahlausschusses unter Vorsitz von Bürgermeister Reichert festgelegt.

Was die von der BayWa angebotene Mindestpacht angeht, betonte Reichert, dass solche Zahlungen immer vom jeweiligen Standort abhängig seien, also nicht mit anderen Standorten in Deutschland ohne Weiteres verglichen werden könnten.

25.11.21

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