29.03.2024

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Geflüchtete im Gemeindehaus begrüßt - Spendenaktionen laufen weiter


(Fotos: Claudia Richter/privat)

(cr) In Eberbach laufen weiterhin Hilfsaktionen für Menschen, die vor dem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin begonnenen Krieg aus der Ukraine geflohen sind oder noch im Land versuchen zu überleben. Heute fand für die Geflüchteten, die in Eberbach angekommen sind, eine Begrüßungsveranstaltung statt.

Grausame Bilder über unfassbare Verbrechen gegen das ukrainische Volk sind täglich in den Medien zu sehen. Millionen Menschen sind auf der Flucht innerhalb der Ukraine und in europäische Länder, darunter auch nach Deutschland. In Eberbach sind inzwischen rund 100 Menschen angekommen.
Heute wurden die Familien, fast ausschließlich Frauen mit Kindern und Jugendlichen zu einem “Willkommenskaffee” ins evangelische Gemeindehaus am Leopoldsplatz eingeladen. Organisiert wurde dieses Treffen von ehrenamtlich Tätigen, um den neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unter anderem die Möglichkeit zum Kennenlernen zu geben.
Bürgermeister Peter Reichert und weitere Rednerinnen verschiedener Institutionen begrüßten die Gäste, die vom Arbeitskreis Asyl (AKA) und von der evangelischen Kirchengemeinde zu Getränken und Kuchen eingeladen wurden. Von Seiten der Stadt wurde der Aktionskünstler “Jeremy” engagiert, der nicht nur die Kinder mit Blumen und Tieren aus Luftballons erfreute. Das Rahmenprogramm gestalteten die Anwesenden selbst auf einer “offenen Bühne” mit Gedichten und Liedern. Informationen über die Möglichkeiten von Deutschkursen bei der Volkshochschule gab Melanie Potoski, stellvertretende Leiterin der VHS.

Von der Initiative “Ukraine-Hilfe Eberbach” waren Natalie Reinig und Sandra Wäsch vorort. Die beiden Frauen organisieren Transporte gespendeter Hilfsgüter an die polnische Grenze sowie über den Verein “Deutsche Humanitäre Hilfe Nagold e.V.” direkt ins Kriegsgebiet. Zu Beginn des Überfalls auf die Ukraine konnten Sachspenden im katholischen Pfarrheim abgeben werden (wir berichteten). Mitte März sind Reinig und Wäsch in die Räume des noch immer leer stehenden “Dr.-Schmeißer-Stift” umgezogen, wo nach wie vor Lebensmittel, Hygieneartikel und Matratzen abgegeben werden können. “Wir brauchen weiterhin Sachspenden und vor allem Geldspenden, um Lebensmittel kaufen oder den Sprit für die Hilfstransporte zahlen zu können”, so die beiden ehrenamtlich Tätigen. Unterstützt werden die beiden Frauen inzwischen von bis zu zehn Helferinnen und Helfern aus Eberbach und bis zu 20 Menschen, die selbst aus der Ukraine geflüchtet sind.

Die Hilfsbereitschaft in Eberbach sei sehr gut, freuen sich Reinig und Wäsch. Besonders gerührt habe sie eine Geldspende in Höhe von 20 Euro. Marie, eine Schülerin der fünften Jahrgangsstufe am Hohenstaufen-Gymnasium, habe in ihrer Klasse für Menschen in der Ukraine gesammelt. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler hätten ihr Taschengeld dafür gespendet.
Unkompliziertes Spenden ermöglicht unter anderem auch Gerhard Kessler, Geschäftsführer des REWE-Markts in Eberbach. Kundinnen und Kunden können an der Kasse beispielsweise 10 Euro für die “Ukraine-Hilfe Eberbach” spenden. Kessler und sein Team packen für diesen Betrag die Produkte, die Reinig und Wäsch für ihre nächsten Hilfstransporte dringend benötigen. Der nächste Transport ist am 30. April geplant.

Informationen über die Ukraine-Hilfe gibt es telefonisch unter 0176 83014706, oder vorort im Dr. Schmeißer Stift in der Luisenstraße (Eingang ehemaliges Schwimmbad). Geldspenden werden erbeten auf das Konto des Eberbacher Vereins “Karitative Dienste St. Elisabeth e.V.”, IBAN DE50 6729 1700 0021 5143 06, Stichwort “Ukraine”.

10.04.22

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