28.03.2024

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Fachwerk macht Schule


(Foto: Stadt Eberbach/Andreas Held)

(bro) (ff) Seit knapp einem Jahr ist Eberbach Mitglied der Deutschen Fachwerkstraße und der Startpunkt der Route „Vom Neckar zum Schwarzwald und Bodensee“. Wer sich mehr über die Fachwerkstraße, die Ausbildung und die Arbeiten eines Zimmerers informieren möchte, hat am Sonntag, 29. Mai, beim Eberbacher Frühling die Gelegenheit, sich am Stand der Theodor-Frey Schule in der Innenstadt mit den Lehrer/innen und Schüler/innen auszutauschen.

Die deutsche Fachwerkstraße ist ein Zusammenschluss von über 100 Fachwerkstätten, der Interessierte und Besucher über das Jahr hinweg zum Verweilen und Bestaunen dieser Denkmale einlädt. Damit diese Bauwerke auch weiterhin erhalten bleiben, braucht es erfahrene Handwerker, die sich mit der Konstruktion und dem Baugefüge vertraut gemacht haben, um diese fachgerecht zu erhalten und zu sanieren.

Auch wenn der Fachwerkbau keine gängige Bauart mehr ist, wird darauf in der Ausbildung zum Zimmerer/in immer noch sehr großen Wert gelegt, sind diese Häuser doch ein Beweis für die Kunst des Zimmererhandwerks. In der Grundstufe der Ausbildung erlernt der angehende Zimmerer die verschiedenen Holzverbindungen und stellt diese von Hand her. In Gruppenarbeit bauen die Auszubildenden ein Fachwerkhaus im Modell, in der Fachstufe gehört das Sanieren eines Fachwerkhauses zum Lehrplan. Die Auszubildenden lernen die unterschiedlichen Baustile kennen, sie erkennen Schadensbilder und erstellen Sanierungskonzepte. Doch um sich Wissen im Fachwerkbau anzueignen muss, man nicht unbedingt eine Lehre zum Bauhandwerker machen.

Im Rahmen der Kooperationen zwischen der Theodor-Frey-Schule, der Gemeinschaftsschule Eberbach, der Schwarzbach Schule und der Realschule Eberbach werden in AGs oder in Modulen kleine Modelle erstellt, und so ein erstes Verständnis für die Fachwerkbauweise vermittelt. Hierbei erfahren die Schüler/innen Hintergründe zum Zimmererhandwerk, zur Bauweise der Fachwerkhäuser, zum Umgang mit Werkzeugen und Maschinen. Dies erfahren sie handlungsorientiert, wodurch sie Berührungsängste im Umgang mit Werkzeugen abbauen und Fähigkeiten und Interessen entdecken, die sie sich selbst oft nicht zugetraut haben. Dadurch rückt das Handwerk in den Erfahrungshorizont der Schüler/innen. Gegebenenfalls bekommt der Beruf des Zimmerers oder der Zimmerin so neuen Nachwuchs, sodass der Erhalt der Fachwerkhäuser auch in der Zukunft gesichert ist, und die Stadt Eberbach weiterhin der Startpunkt der Fachwerkstraße bleiben kann.

20.05.22

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