20.04.2024

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Bürgerinitiative beklagt zu schnelles Fahren und gefährliche Situationen


(Foto: Claudia Richter)

(cr) Politischer Besuch war gestern bei der Bürgerinitiative “Beckstraße - Schwanheimer Straße” angesagt. Die Anwohnerinnen und Anwohner hoffen in den beiden Durchgangsstraßen bisher vergeblich auf “Tempo 30”.

“Seit fast 40 Jahren kämpfen wir hier für Tempo 30”, erinnert sich eine Anwohnerin, und noch immer dürfen Fahrzeuge mit 50 km/h durch die Straßen fahren. Besonders nachts sei es teilweise unerträglich, wenn schwere Lkw über den schlechten und somit lauten Straßenbelag donnerten und dabei die Häuser zum Beben brächten. Auch wünsche man sich öfter Geschwindigkeitskontrollen, denn mit Autos und besonders mit Motorrädern werde oft zu schnell durch die Straßen gefahren, eng vorbei an den dort parkenden Fahrzeugen.

Auf Einladung der BI, die in den letzten Jahren verstärkt aktiv wurde, kam gestern der Grünen-Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein nach Eberbach, um sich über die Situation vor Ort im Feierabendverkehr zu informieren. Denn nicht nur die Verkehrsproblematik in der Beckstraße beschäftigt dort die Menschen, auch die aufgrund hohen Verkehrsaufkommens äußerst schwierige Querung - besonders für Kinder - im unteren Bereich der Schwanheimer Straße ist innerhalb der Initiative ein wichtiges Thema.

Viele Gespräche und Verkehrsschauen fanden in dem Bereich in der Vergangenheit statt (wir berichteten). Als ein Etappenziel könnte man eigentlich den Beschluss des Gemeinderats von Juni 2021 sehen. Denn nach Änderung des Lärmaktionsplans beschloss das Gremium unter anderem die Einführung von “Tempo 30” in der Beckstraße als Ziel zu setzen. Jetzt bremse aber das Landratsamt die Umsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung aus, so Mitglieder der Initiative. Der ÖPNV könne bei “Tempo 30” die regulären Fahrplanzeiten nicht einhalten, so die Mitteilung der Behörde.

Katzenstein hörte sich gestern die Anfragen, Anregungen und Hinweise der BI-Mitglieder interessiert an und nahm eine lange Liste aus Eberbach mit, die es jetzt abzuarbeiten gilt und zu der er seine eigenen Vorschläge und Ideen hinzufügte. Schnellstmöglich wolle er zuerst ein Gespräch mit Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert führen. Dabei wolle er unter anderem auch auf die schlechten Parkplatzmarkierungen hinweisen und anregen, dass das Ordnungsamt mit den Hauseigentümern Kontakt aufnimmt, deren Heckenbewuchs störend in den Gehweg hineinragt. Weiter will sich der Grünen-Politiker mit den zuständigen überörtlichen Behörden in Verbindung setzen, um “Tempo 30” schneller auf den Weg zu bringen und um Lösungen für ein sicheres Überqueren der Schwanheimer Straße zu finden. Schnelle Ergebnisse könne er aber nicht versprechen, so der Politiker.

25.05.22

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