29.03.2024

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Tosender Applaus am Ende des Konzerts


(Fotos: Michael Baumbusch)

(bro) (im) "Con brio" (mit Schwung) unter diesem Motto stand das diesjährige "AusKlang-Konzert" in der Klosterkirche, das die Schülerinnen der Musikschule Hirschhorn am Abend ihres letzten Schultags (27. Juli) bestritten, bevor sie sich in die wohlverdienten Ferien verabschiedeten. Und sie machten dem Titel alle Ehre. Auch zeigten sie sich ihrer Paten, den Gewerbetreibenden der Stadt Hirschhorn, über deren Patenschaft sich die Schüler so sehr gefreut hatten, mehr als würdig.

Den Anfang machte Elisa Daume mit der berühmten Melodie "Greensleeves". Sie spielte auf der Altblockflöte einfühlsam das Thema und entführte anschließend mit abwechslungsreichen Variationen ins England des 16. Jahrhunderts. Begleitet wurde sie mit sanften Harfenklängen durch Christina Lechner. Im Anschluss brachten Anna Debo und Christina Lechner, die für die erkrankte Hanna Koch eingesprungen war, eine Aria für zwei Altblockflöten von Jean Daniel Braun zu Gehör – harmonisch und stilsicher im Miteinander. Es war eine Freude, zuzuhören.

Nach Asien entführte das Altblockflötentrio, bestehend aus Lucia Braunsberger, Stella Franzisko und Christina Lechner, mit dem Wiegenlied für Butet aus der Asien-Suite von Hasso Petri. Pentatonische Klänge und wiegende Melodien ließen die Zuhörenden ganz ruhig werden und in die Musik versinken. Ein musikalische Meditation, die ihre Wirkung nicht verfehlte.

Es folgten die ersten beiden Sätze der bekannten Händel-Suite in F-Dur. Gekonnt interpretierte Lill-Kim Ihrig dieses anspruchsvolle Stück, diesmal passend zur barocken Musik, begleitet von Christina Lechner am Spinett. Im Anschluss meisterte Stella Franzisko das anspruchsvolle Cello-Konzert op.35 in d-Moll von Oskar Rieding mit Bravour – sowohl musikalisch als auch technisch bravourös, am Klavier einfühlsam begleitet von Franz Lechner.

Beim folgenden Stück hieß es für die Zuhörenden zurücklehnen und genießen, als Melina und Mara Fuchs (Altblockflöte) und Christina Lechner (Tenorflöte) das für drei Flöten arrangierte „Sounds of Silence“ von Paul Simon interpretierten. Das Publikum gab sich ganz und gar diesem „stillen“ Sound hin. Mara Fuchs war spontan für die erkrankte Finja Brettel eingesprungen und hatte ihren Part in kürzester Zeit einstudiert. Eine grandiose Leistung, mit der dieser Programmpunkt gerettet werden konnte.

Nun ging es sakral weiter mit einem Sanctus von Maria-Christine Krämer. Es war beeindruckend, mit welcher Sicherheit die Interpretin Alicia Andryczka die perlenden Klänge der Begleitung spielte und gleichzeitig die Melodie genau im richtigen Maß in den Vordergrund setzte. Im folgenden Beitrag erklang ein weiteres Highlight des Abends: Isabelle Daume spielte gemeinsam mit ihrer Querflötenlehrerin Carola Böing und Stella Franzisko am Cello den ersten Satz aus dem Trio für zwei Querflöten und Cello von Joseph Haydn. Am Piano zeigte Miriam Hahn anschließend mit dem Walzer in h-moll von Frédéric Chopin eine außerordentlich reife Leistung. Sie entlockte dem Piano verhaltene, sanfte Töne, aber auch kraftvolle Klänge, die genau auf die Stimmung des Stücks angepasst waren.

An eine Courante von J. S. Bach hatte sich Friederike Wohlers solistisch an der Querflöte gewagt. Was sich so leicht und gefällig anhörte, erfordert hohe technische Sicherheit und Musikalität – beides stellte Friederike Wohlers an diesem Abend überzeugend unter Beweis.

Den Abschluss des Abends bildete ein ganz besonderes Trio: Drei Bass-Blockflötistinnen (Laura Scheuermann, Kim Götz und Lynn Sauter) hatten sich zusammengefunden, um die Hörer in die magische Welt des Zauberers Harry Potter zu entführen. Filmmusik aus dem Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von John Williams erklang in sechs Sätzen. Der weiche, tiefe, aber doch satte Klang der Bassflöten bezauberte, als hätte John Williams diese Stücke eigens für diese Besetzung komponiert. Die drei jungen Musikerinnen spielten perfekt aufeinander abgestimmt und gaben jedem Satz (u.a. Hedwigs Theme) seinen eigenen Charakter.

Der tosende Applaus am Ende des Konzerts zeigte, wie sehr das Publikum dieses Konzert genossen hatte. Schülerinnen und Lehrerinnen waren stolz und erleichtert zugleich, dass dieser Abend so großartig verlief, und alle zeigen konnten, wie sich junge Musikerinnen für Musik begeistern lassen.

Als Belohnung für diesen gelungenen Abend überreichte Aloisia Sauer allen Protagonisten eine Sonnenblume. Den traditionellen Abendsegen sprach der als Nachfolger von Roland Ziegler designierte Vorsitzende des Fördervereins Klosterkirche e. V. – ein Segenswunsch als Geleit aus einem Konzert, das den Zuhörenden sicher noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.

03.08.22

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