28.03.2024

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50 Jahre Gründungsprojekt Felsennest


(Fotos: NABU Eberbach)

(bro) (phk) Im Jahr 1972 begann auf Initiative von Margareta Steinmetz eine Gruppe begeisterter Naturschützer mit der Renaturierung des aufgelassenen Steinbruchs „Neuer Gratzert“ in Eberbach-Nord. Dieses Renaturierungsprojekt des heutigen „Felsennest“ führte 1977 zur Gründung der Ortsgruppe des „Deutschen Bundes für Vogelschutz“ (DBV), die später in die bis heute aktive Gruppe des Naturschutzbund (NABU) Eberbach überging.

Als 1971 der ehemalige Steinbruch für den Naturschutz entdeckt wurde, bot er zum damaligen Zeitpunkt einen verwahrlosten und trostlosen Anblick. In den Folgejahren wurde das von Müll, Bauschutt und Schrott übersäte Gelände gesäubert und auf einer Gesamtfläche von 1,2 Hektar durch die Anlage von drei Teichen mit einer Wasserfläche von zusammen 1.100 qm bereichert. Dazu wurde eine Vielzahl einheimischer Gehölze angepflanzt. 1977 wurde mit der Stadt Eberbach ein Gestattungsvertrag abgeschlossen, wodurch Aufsicht und Pflege des nun als „Felsennest“ bezeichneten Geländes dem damaligen „Deutschen Bund für Vogelschutz“ und heutigen NABU Eberbach übertragen wurden.

Durch den unermüdlichen Einsatz vieler Naturschützender stellt das Felsennest seither einen wichtigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten dar. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Felsennest zu einem der bedeutendsten Lebensräume für Amphibien wie Erdkröte, Grasfrosch und Feuersalamander in Eberbach. Außerdem bietet die rund 30 m hohe Felswand Brutmöglichkeiten für seltene Vogelarten und einen Lebensraum für Reptilienarten wie der Zauneidechse. Auch die Staudenflächen bieten einen ökologisch hochwertigen Rückzugsraum für zahlreiche Arten der Wirbellosen wie dem Admiral oder dem Schwalbenschwanz. Seit 1988 genießt das Felsennest als „Flächenhaftes Naturdenkmal“ einen offiziellen Schutzstatus.

Um die Qualität der verschiedenen Lebensräume im Felsennest zu sichern, werden von der Ortsgruppe des NABU Eberbach jährliche Biotoppflegemaßnahmen durchgeführt. So waren dort Anfang November schon wieder 15 Helferinnen und Helfer an der Arbeit, und ein zweiter Einsatz steht kurz bevor. Zu den Aufgaben gehören das Zurückschneiden des Pflanzenzuwachses in offenen Bereichen, an der Felswand und der Weiden, sowie die Verhinderung des allmählichen Verlandens der Teiche.

Unterstützt wurde der NABU über die Jahrzehnte durch einzelne, größere Pflegemaßnahmen in Kooperation mit Stadtverwaltung, Stadtförsterei, Unterer Naturschutzbehörde und Jugendfeuerwehr.

Mittlerweile ist das Biotop nicht nur den vielen aktiven und passiven Helferinnen und Helfern des NABU Eberbach, sondern auch der Eberbacher Bevölkerung ans Herz gewachsen. Daher bittet der NABU Eberbach zum Schutz des Felsennestes weiterhin alle Wanderinnen und Wanderer, auf das Betreten des Geländes zu verzichten, auf dem Weg zu bleiben und somit jegliche Störung der bedrohten Natur zu vermeiden.

Infos im Internet:
www.nabu-eberbach.de


23.11.22

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