25.04.2024

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Industrielle Landwirtschaft ist eine Sackgasse


(Foto: Claudia Richter)

(cr) Zu einem Vortrag mit dem Thema „Enkeltauglich Essen – Wie können wir Landwirtschaft und Ernährung zukunftstauglich machen?“ lud gestern die städtische Abteilung “Klimaschutz” in die Stadthalle ein. Referent Dr. Felix Prinz zu Löwenstein stellte fest, dass die Produktion von Lebensmitteln geändert werden müsse.

Bereits nach der Begrüßung durch Anton Fleischmann, Klimaschutzmanager der Stadt Eberbach, und seinen Informationen über Emissionen der Landwirtschaft sowie einem Videoclip “Boden - die dünne Haut der Erde…” (Link s.u.) wirkten viele der rund 60 Gäste nachdenklich.

Klare Fakten, wie es um die Natur und Landwirtschaft steht, welche Fehler gemacht wurden und noch immer werden und wie die zukünftige Bewirtschaftung von Land und auch Wald aussehen muss, um fast acht Milliarden Menschen ernähren zu können, machte der Referent sehr deutlich.
Der studierte Landwirt stellte fest: “Wir werden uns entweder ökologisch ernähren oder gar nicht mehr“. Der Einsatz von Kunstdünger, um Erträge zu steigern, Nitrat im Grundwasser, weltweite Überdüngung mit Stickstoff und deren Folgen beleuchtete er sehr anschaulich. Ebenso beschrieb er deutlich die katastrophalen Folgen der globalen Erwärmung durch den Klimawandel.
“Wir müssen massiv etwas verändern”, so Dr. Felix Prinz zu Löwenstein. Er erklärte, „dass eine industrielle Landwirtschaft, die auf der Übernutzung von Ressourcen aufbaut, kein Weg zur Lösung, sondern eine Sackgasse ist“. Und dass nicht die mangelnde Produktionssteigerung, sondern „der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln, die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen sowie mangelnde Gerechtigkeit“ zum Zusammenbruch des globalen Ernährungssystems führen. Erschreckend hier die Zahlen, dass rund 50 Prozent der produzierten Lebensmittel im Müll landen.

Aber zu Löwenstein, auch Verwalter eines großen Guts im hessischen Habitzheim, ist sich sicher, dass es gelingen kann, im Einklang mit der Natur die Ernährungsgrundlage der Menschheit zu sichern. Hierfür sei sowohl politisches als auch privates Handel erforderlich, so eine seiner Forderungen gestern Abend.

Infos im Internet:
www.youtube.com/watch?v=mY6LfK0ekU0
www.boelw.de

29.03.23

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