13.05.2024

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Trotz Kostensteigerung soll der Bauantrag vorbereitet werden


Vertreterinnen der Planungsbüros stellten den Hallenbad-Entwurf in der Gemeinderatssitzung auf der Großbildwand vor. (Fotos: Hubert Richter)

(hr) Einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Neubau des Eberbacher Hallenbads unternahm der Gemeinderat trotz steigenden Kosten gestern Abend mit klarer Mehrheit.

Bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurden die bisher eingesetzten Planungsbüros mit der Fortführung der Planung bis zur Einreichung des Bauantrags beauftragt. Außerdem wurde beschlossen, die für den Bau erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von nun 16,2 Mio. Euro (bisher 13,68 Mio. Euro) verbindlich bereitzustellen.
Die Kostensteigerung um rund 2,5 Mio. Euro geht aus der aktualisierten Planung hervor, die gestern im Gemeinderat vorgestellt wurde. Vorgesehen ist eine bauliche und technische Integration von Frei- und Hallenbad in einem sichelförmigen, spitz zulaufenden Gebäude. Das Hallenbad soll ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen und Hubboden erhalten, außerdem ein kleines Kinderbecken. Anders als bei früheren Planungen wird beim Energiekonzept nun auf Wasser-Wärmepumpen gesetzt, die die Wärme des Neckars nutzen, um das Wasser im Becken zu beheizen. Für den Strombedarf soll Photovoltaik auf Dach- und Parkplatzflächen installiert werden. Für die Beheizung des Freibadwassers sind flächige Solarabsorber in dem Bereich geplant, auf dem das jetzige Hallenbad steht. Nach derzeitigem Zeitplan könnte das neue Badezentrum im Frühjahr 2026 fertig sein.

Ausführlich diskutiert wurde darüber, ob sich Eberbach das neue Bad mit hohen Investitions- und Folgekosten leisten kann. Bürgermeister Peter Reichert sprach von der schwierigsten Entscheidung seiner Amtszeit. Er gab aber zu bedenken, dass bei Verzicht auf ein Hallenbad für den Weiterbetrieb des Freibads ohnehin Kosten in Höhe von rund 9 Mio. Euro anfallen dürften, da dann die Technik komplett erneuert werden müsste. Da für das Hallenbad ein Bundeszuschuss von 3 Mio. Euro zugesagt ist, sieht Reichert eine Differenz von 4 bis 5 Mio. Euro zwischen Neubau und Verzicht, was seiner Ansicht nach zu finanzieren wäre. Das nicht zuletzt im Hinblick auf zu erwartende Pachteinnahmen für den Windpark auf dem Hebert.
Kritisch hinsichtlich der Finanzierbarkeit und vor allem der Folgekosten mit erwarteten Jahresverlusten des Badezentrums von 2,5 Mio. Euro zeigten sich vor allem Dr. Dietmar Polzin und Peter Wessely (Freie Wähler) sowie CDU-Stadträtin Bettina Greif, die dagegen votierten. Udo Geilsdörfer (Freie Wähler) war hin- und hergerissen und enthielt sich schließlich der Stimme.

28.06.23

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