12.05.2024

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Betreutes Wohnen in Pleutersbach - Diskussion um Hallenbad-Kosten


(Foto: Hubert Richter)

(hr) Mit zwei Bebauungsplänen in Pleutersbach beziehungsweise in der Au befasste sich der Eberbacher Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 27. Juli.

Für die Bebauung dreier Grundstücke oberhalb der Eberbacher Straße in Pleutersbach (unser Bild) wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan (Nr. 114 “Eberbacher Straße”) aufgestellt. Der Gemeinderat billigte einstimmig das Bebauungskonzept, das eine barrierefreie Wohnanlage für “betreutes Wohnen” mit 30 Wohnungen, Tagespflege, Büro und Garagengeschoss vorsieht. Ein Teil des insgesamt 3.500 Quadratmeter großen Areals war ursprünglich als Erweiterungsfläche für den angrenzenden Pleutersbacher Friedhof gedacht, wofür aber kein Bedarf mehr gesehen wird.

Dem Entwurf für die Teiländerung des Bebauungsplans Nr. 57 “Sport- und Erholungsgebiet Au - Teilbereich West” wurde ebenfalls zugestimmt - bei zwei Gegenstimmen von Dr. Dietmar Polzin und Peter Wessely (Freie Wähler). Im Plangebiet geht es vor allem um den Neubau des Hallenbads in Kombination mit dem Freibad und den Abriss des bisherigen Hallenbads.

Polzin hakte später in der Sitzung unter “Mitteilungen und Anfragen” noch einmal in Sachen Hallenbad-Neubau nach: Man dürfe bei der Entscheidung für den Neubau nicht die reinen Investitionskosten betrachten, die unter Berücksichtigung der Bundesförderung (3 Mio. Euro) “nur” rund 4 bis 5 Mio. Euro über der reinen technischen Ertüchtigung des Freibads nach Abriss des alten Hallenbads lägen, sondern müsse die laufenden Mehrkosten eines neuen Hallenbads gegenüber einem reinen Freibad auf die Nutzungszeit von 30 Jahren berechnen. Und da kommt Polzin auf die stolze Summe von 14,6 Mio. Euro (jährlich um 480.000 Euro höhere Betriebskosten durch das Hallenbad). Bürgermeister Peter Reichert gab zu bedenken, dass man so weit in die Zukunft keinen verlässlichen Kostenvergleich anstellen könne, denn der sei beispielsweise bereits durch Zinsänderungen hinfällig. Reichert sagte allerdings auch, dass es keine konkrete Kostenberechnung einer reinen Freibadvariante gebe, weil diese vom Gemeinderat nicht gewünscht worden sei. Die dafür veranschlagten Investitionskosten von gut 8 Mio. Euro seien nur “über den Daumen” kalkuliert worden.

30.07.23

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