10.10.2024

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FlĂ€chen fĂŒr Solarstrom und Windenergie

(bwg) In der öffentlichen Sitzung des Eberbacher Gemeinderats am Donnerstag, 25. April, ging es auch um die FlĂ€chenplanung fĂŒr regenerative Energien.

FĂŒr Photovoltaik sollen in den Teilregionalplan FreiflĂ€chen-Photovoltaik zum einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar insgesamt neun FlĂ€chen auf der Gesamtgemarkung Eberbach aufgenommen werden, darunter die FlĂ€che Nr. 9 “Breitenstein (ehemalige DeponieflĂ€che)“. SPD-Stadtrat Markus Scheurich wies darauf hin, dass eine Ausweisung der FlĂ€chen nicht gleich ein Baurecht bedeute, sondern dass Projekte jeweils im Einzelfall geprĂŒft und entschieden werden mĂŒssten. CDU-StadtrĂ€ten Christina Kunze sah das kritisch und kĂŒndigte ihre Ablehnung an, da es sich teilweise um sogenannte FFH-Schutzgebiete handele. Ihr Fraktionskollege Georg Hellmuth lehnte ebenfalls ab und verwies auf die PrĂŒfung bzw. Suche nach innerstĂ€dtischen FlĂ€chen fĂŒr Photovoltaik. Stadtrat Peter Stumpf (AGL) von der AGL wollte sicherstellen, dass es bei der FlĂ€che auf dem Breitenstein ausschließlich um die ehemalige DeponieflĂ€che geht. BĂŒrgermeister Peter Reichert sicherte diese Konkretisierung zu. Die Beschlussvorlage wurde mehrheitlich mit 18 Stimmen verabschiedet, bei drei Gegenstimmen.

Bei der Fortschreibung des Teilregionalplans Windenergie zum Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar soll das ausgewiesene Vorranggebiet Standort „Hebert“ mit weiteren FlĂ€chen ergĂ€nzt werden, da derzeit lediglich vier der fĂŒnf Standorte fĂŒr Windenergieanlagen von dem Vorranggebiet umfasst werden. Außerdem sollen die Standorte „Hohe Warte“ (Gemarkung Eberbach) und „Regberg“ der Gemarkung Schönbrunn kĂŒnftig als Vorranggebiete ausgewiesen werden.
Stadtrat Michael Schulz (CDU) sah die PlĂ€ne als nicht vertretbar an, weil er keine „Verspargelung“ der Landschaft möchte. Stadtrat Markus Scheurich (SPD) befĂŒrwortete hingegen die Ausweisung der FlĂ€chen als Grundlage fĂŒr spĂ€tere Entscheidungen. Peter Stumpf (AGL) bewertete die PlĂ€ne als konsequent, denn die Klimawende sei nicht zu schaffen, wenn nur immer “woanders” WindrĂ€der gebaut werden sollen, und verwies auf den positiven BĂŒrgerentscheid fĂŒr den Hebert. Auch Stadtrat Peter Wessely (Freie WĂ€hler) stimmte zu, man könne die Windenergieanlagen nicht immer anderswo bauen wollen. BĂŒrgermeister Peter Reichert verwies nachdrĂŒcklich darauf, dass es sich bei den vorgesehenen FlĂ€chen, die in etwa 2,5 Hektar umfassen bei einer GemarkungsflĂ€che von ĂŒber 8.000 Hektar, um eine relativ ĂŒberschaubare GesamtflĂ€che handele, und dass die Windkraftnutzung enorm zur Finanzierung der Stadt Eberbach beitragen wĂŒrde. Auf die Finanz-VorschlĂ€ge der CDU sei er gespannt, falls das nicht umgesetzt werden könnte. Pro Anlage könne mit etwa 1,5 Mio. Euro an Einnahmen gerechnet werden. Der Gewerbepark Lautenbach, der in der Vergangenheit keine mehrheitliche UnterstĂŒtzung fand, könnte nicht annĂ€hernd soviel einbringen wie die geplanten Windenergieanlagen. Peter Stumpf (AGL) ergĂ€nzte abschließend, dass die WĂ€lder nicht wegen den WindrĂ€dern verschwinden, sondern durch den Klimawandel. Der Beschlussvorlage wurde mehrheitlich zugestimmt, bei sechs Gegenstimmen aus der CDU und einer Gegenstimme der Freien WĂ€hler (Patrick SchottmĂŒller).

01.05.24

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