10.10.2024

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Auf Spurensuche einer gemeinsamen Geschichte


Die beiden Freundesgruppen vor der Kulisse des Hohenzollernschlosses. (Foto: privat)

(bro) (hk) Groß war die Freude beim Wiedersehen, war es doch das erste Mal seit Corona, dass die beiden Freundeskreise, Freunde Thonons und Les Amis d’Eberbach, eine gemeinsame Reise unternehmen konnten. Sie begaben sich auf Spurensuche einer gemeinsamen Geschichte im oberschwäbischen Sigmaringen an der Donau.

Die erste Station ihrer Reise war die Gemeinde Inzigkofen, wo sie zur Führung durch den Fürstlichen Park erwartet wurden. Die Gestaltung der Parklandschaft, die vom Geschmack und dem Vorbild des Adels in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich zeugt, begeisterte die Freunde. Sie erfuhren, dass die Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen den Anstoß zur Gestaltung des Parks nach französischem Muster gegeben hatte. Sie wurde 1760 in Paris geboren, entstammte jedoch einem deutschen Fürstengeschlecht, das enge Beziehungen zu Frankreich pflegte.

Nach dem Spaziergang durch den Park begaben sich die beiden Freundesgruppen in ihr Hotel in Sigmaringen, das unterhalb des imposanten Hohenzollernschlosses direkt am Donauufer steht. Hier führte Dr. Marius Golgath die Reisegruppe in die vielschichtige Beziehung zwischen Sigmaringen und Frankreich ein. Die beiden Fürstentümer Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen hatten bereits im 18. Jahrhundert Verbindungen zu Frankreich und konnten dadurch bei der Neuordnung der deutschen Landkarte unter Napoleon Bonaparte ihre Unabhängigkeit bewahren. Hervorzuheben war dabei die Rolle der Fürstin Amalie Zephyrine. Erst nach den Revolutionswirren von 1848/49 entschlossen sich die beiden regierenden Fürsten, sich freiwillig unter preußischen Schutz zu stellen.

Der nächste Morgen sah die Freunde im Hof des Hohenzollernschlosses, wo versierte Führerinnen sie mit auf die Reise durch die bewegte Geschichte Deutschlands und Frankreichs in den 1940er Jahren nahmen. Denn ein wichtiger Grund dieser gemeinsamen Reise war ein Blick in die gemeinsame Vergangenheit während der Nazizeit, die auch für die Franzosen nicht besonders hell war. Die Hintergründe erfuhren die beiden Gruppen während der Führung durch die imposante Schlossanlage.

Auch die Stadt Sigmaringen allein hatte noch einiges zu bieten, das erlebten die Freunde bei ihrem Spaziergang durch die Altstadt. Während der eineinhalbstündigen Führung durften die Freunde eintauchen in die spannende Geschichte der Stadt.

Am letzten Tag war mit Herbertingen der Besuch der ältesten Stadt nördlich der Alpen angesagt. Bei der Führung erfuhren die Freunde, dass die Einmaligkeit dieser keltischen Siedlung durch zahlreiche Grabfunde belegt ist. Auch hier zeigte sich das gemeinsame keltische Erbe unserer beiden Völker.

Mit einem ausgiebigen Mittagessen klang dieses ereignisreiche Wochenende aus, und es hieß wieder Abschied zu nehmen. Vorher wurde noch der Freude Ausdruck verliehen, sich zunächst im September bei der „Foire de Crête“ in Thonon wiederzusehen und dann in 2025 mit den Freunden zusammen die wegen Corona verschobene Reise nach Besancon nachzuholen.

07.06.24

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