Tecchler Trio gibt Kammerkonzert bei den Kunstfreunden

(hr) (khm) Seit Herbst 2003 arbeiten die drei begeisterten Kammermusiker Benjamin Engeli (Klavier), Esther Hoppe (Violine) und Maximilian Hornung (Violoncello) als "Tecchler Trio" regelmäßig zusammen und konzertieren häufig in verschiedenen Städten der Schweiz, Deutschlands, Österreichs und der USA. Innerhalb dieser kurzen Zeit waren die drei Musiker bereits bei zahlreichen Musikwettbewerben erfolgreich, wie beim Deutschen Musikwettbewerb 2004, dem "Prix Crédit Suisse Jeunes Solistes" 2004 , dem Triowettbewerb der Jeunesses Musicales in Neuchâtel 2004, dem Internationalen Joseph-Haydn-Wettbewerb 2004 in Wien. Die Kunstfreunde Eberbach präsentieren das Trion am Freitag, 17. März, um 20 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus am Leopoldsplatz.

Das in Zürich ansässige Ensemble wird an der dortigen Musikhochschule betreut und erhält wichtige künstlerische Anregungen u.a. von, Bernard Greenhouse, John O´Connor, Menahem Pressler und Gérard Wyss. Die Namensgebung des Trios geht zurück auf das Instrument des Cellisten Maximilian Hornung, das von dem italienischen Geigenbauer David Tecchler im Jahre 1705 gebaut wurde. Eine erste CD mit den Klaviertrios von Peter Tschaikowsky und Maurice Ravel ist bei Ars Musici erschienen. Daneben wurden zahlreiche Konzerte vom Bayerischen Rundfunk, von Radio Suisse Romande, Südwestfunk und anderen Radiostationen aufgezeichnet. Das Programm für das Eberbacher Konzert umfasst Klaviertrios von Joseph Haydn, Franz Schubert und Maurice Ravel.

Das Trio C-Dur Hob. XV / 27 gehört zu den letzten Klaviertrios Haydns, ist um die Zeit von Haydns zweitem englischem Aufenthalt 1793/94 - 1796 entstanden und zählt zu den "Londoner Trios". Es ist - wohl als Hochzeitsgeschenk – Miss Jansen, einer Haydn sehr beeindruckenden deutsch-englischen Pianistin zugeeignet. Wenn man die Fähigkeiten der Pianistin nach der Eigenart des Werks einschätzt, so muss dieselbe in der Tat eine außergewöhnliche Künstlerin gewesen sein. Das rund 20-minütige Trio ist ein in der Form und Stimmung klassisch ausgewogenes Werk, in dem die Stimmungen von ernster Feierlichkeit im Kopfsatz, von schwärmerischem und bewegtem Lyrismus im Mittelsatz sowie spritzigem Musikantentum im Finale gleichermaßen zur Geltung kommen.

Unter den nur sieben kammermusikalischen Kompositionen Maurice Ravels nimmt das Klaviertrio eine herausragende Stellung ein. Ravel war mit der Komposition seines Trios beschäftigt, als der erste Weltkrieg ausbrach. Bevor er sich zum französischen Militärdienst meldete, gelang es ihm noch, das Werk in einer Art "Geschwindigkeitsrausch" fertigzustellen. Das viersätzige Trio verlangt, wie bei Ravel zu erwarten, von jedem der Solisten eine Höchstleistung an Virtuosität. Der Kopfsatz Modéré ist von gesanglichen Melodien, verschiedenartigem Rhythmus und virtuoser Technik besonders der Violine bestimmt.

Zu den Juwelen der Kammermusik Schuberts (1797-1828) zählen die beiden Klaviertrios in B-Dur Op. 99 D 898 und in Es-Dur Op. 100 D 929, gerühmt wegen ihres "bedingungslosen Musizierglücks und ihrer feinsten technischen Vollendung". Sie entstanden in den Jahren 1825-27/8, einer Zeit reichlicher Kammermusikkomposition. Sie gehören zu der geringen Zahl der Instrumentalkompositionen, die zu Schuberts Lebzeiten wenigstens in Privatgesellschaften von für ihn begeisterten Musikern aufgeführt wurden – bei so genannten "Schubertiaden".

18.02.06

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