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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Für Stadt zu teuer - Ungleichbehandlung mit hessischen Gemeinden


Von 1953 bis 1977 hielten hier die Züge der Odenwaldbahn. Heute sind die unbefestigten Zugangswege weitgehend zugewuchert (l.). (Fotos:Claussen)

(jc) Mit dem Ausbau und der Wiederinbetriebnahme des Odenwaldbahn-Haltepunktes Friedrichsdorf beschäftigte sich heute der dortige Ortschaftsrat. Beim Ausbau der Odenwaldbahn und dem damit verbundenen S-Bahn gerechten Ausbau der Haltepunkte in Hessen wurden weder die 1977 außer Betrieb gesetzten badischen Haltepunkte Eberbach-Nord, Gaimühle und Friedrichsdorf, noch der als Start- und Zielbahnhof dienende Eberbacher Bahnhof berücksichtigt. Der Stadtverwaltung stößt in diesem Zusammenhang besonders der Umstand übel auf, dass der erfolgte Umbau der Bahnsteige nach den Vorgaben des Bundesschienenwegegesetzes für hessische Gemeinden weitgehend kostenfrei erfolgte, ein Umbau auf Eberbacher Gemarkung für die Stadt aber mit erheblichen Kosten verbunden wäre. Im Bereich Eberbach seien laut DB AG keine betriebstechnischen Erfordernisse gegeben, die einen Umbau von Bahnsteig 3 in Eberbach notwendig machen würden, noch bestehe seitens des privaten Betreibers Interesse die Haltepunkte wieder in Betrieb zu nehmen, sofern dies mit Kosten verbunden sei. Für den Umbau des Bahnsteiges 3 in Eberbach und die Wiederinbetriebnahme der Haltepunkte hat die DB eine Kostenschätzung in Höhe von 3.837 Mio. Euro aufgestellt. Der städtische Anteil würde sich dabei auf 2.023 Mio. Euro belaufen. Auf die Wiederinbetriebnahme des Friedrichsdorfer Haltepunktes, auf westlicher Seite der Itter, im Wald außerhalb der Besiedlungsgrenzen gelegen, würden dabei 975.000 Euro entfallen. Der städtische Investitionsbeitrag würde 512.000 Euro betragen. Auf Seiten des Ortschaftsrates kamen angesichts des hohen Betrages leichte Zweifel an der Objektivität der Kostenschätzung auf. Die Ortschaftsräte schlossen sich einhellig der Meinung von Ortsvorsteher Horst Weis an und fanden die Wiederinbetriebnahme zwar wünschenswert, aber angesichts der vorliegenden Zahlen einen Ausbau derzeit für unverantwortlich. Einen endgültigen Beschluss fällt der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung in einer seiner nächsten Sitzungen.

20.06.06

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