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Nachrichten > Kultur und Bildung

Erinnerung an stille Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus


Geschichtslehrer Bernhard Schell und die Klasse 10b des Eberbacher Hohenstaufen-Gymnasiums beschäftigten sich im Rahmen eines Unterrichtsprojektes mit stillen Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime und dokumentierten ihre Arbeit in einer Ausstellung. (Foto: privat)

(bro) (chj) Rund um den 27. Januar 2009, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, beschäftigen sich viele Schülerinnen und Schüler des Eberbacher Hohenstaufen-Gymnasiums (HSG) mit der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen. So fragte zum Beispiel in diesem Jahr Oberstudienrat Bernhard Schell in einem Unterrichtsprojekt der Klasse 10b des HSG, wie sich der Einzelne angesichts des erdrückenden Unrechts ethisch in der Gegenwart verhalten sollte. Schließlich hatte es in Eberbach und Umgebung schon in den 1920er-Jahren im Gegensatz zu anderen Teilen Deutschlands große Unterstützung für die Nationalsozialisten gegeben. Durch den staatlich befohlenen und fabrikmäßig organisierten Massenmord an den Juden, Sinti und Roma, Behinderten, Homosexuellen oder sonstigen Minderheiten kamen auch viele jüdische Mitbürger ums Leben.

Um aus der Vergangenheit zu lernen, wurden nun verschiedene Fragen von den Schülerinnen und Schülern entwickelt: Ist es im Alltag allgemein besser wegzuschauen? Oder sollte man sich opportunistisch verhalten und mitmachen, wenn es um das eigene Leben geht? Am Beispiel der zwiespältigen Person des Unternehmers Oskar Schindler, der selbst vom Holocaust wirtschaftlich profitierte, aber viele seiner jüdischen Zwangsarbeiter vor der Tötung rettete, beschäftigten sich die Schüler mit diesen durchaus schwierigen Fragen der menschlichen Existenz. Als Impuls dienten dabei einige Sequenzen des Films "Schindlers Liste" von Regisseur Steven Spielberg. Dabei wurden ebenso Möglichkeiten und Grenzen von Einzelpersonen im Dritten Reich untersucht, sich für verfolgte Juden einzusetzen oder diese sogar bei Gefahr für das eigene Leben und das der Familie zu verstecken. Eine besondere Brisanz lag bei der Fragestellung in der Luft, welche Menschen man persönlich gerettet hätte und nach welchen Auswahlkriterien ein Mensch hätte vorgehen müssen.

In diesem Zusammenhang wurde in dem Unterrichtsprojekt auch das Leben nach 1945 nicht ausgeblendet. Aufgearbeitet wurde die deutsche Nachkriegszeit anhand von verschiedenen Lebensläufen, die aufzeigten, dass sich viele "stille" Widerstandskämpfer und Helden, die im Geheimen gegen die Nationalsozialisten gekämpft hatten, es nicht nur in den 1950er- und 1960er-Jahren im Leben schwer hatten, von der Mehrheit der Menschen gemieden wurden und oftmals privat und beruflich scheiterten, da sie teilweise sogar in der Öffentlichkeit verleumdet wurden. Erst die Debatte um den Umgang mit diesen "Helden der Geschichte", verursacht gerade durch den Spielfilm "Schindlers Liste", konnte so manchen vorher vergessenen Widerstandskämpfer wie den Feldwebel Anton Schmidt, der Juden während des Russland-Feldzuges die Flucht ermöglichte und danach erschossen wurde, rehabilitieren und aufzeigen, dass nicht alle Deutschen bedingungslos die Nationalsozialisten unterstützten.

Die Schülerinnen und Schüler dokumentierten ihre Arbeit, in der die Fragestellungen auch anhand des Völkermordes im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda aufgearbeitet wurden, und werden diese in den kommenden Tagen in einer Ausstellung im Hohenstaufen-Gymnasium präsentieren.

Infos im Internet:
www.hsg-eberbach.de


02.02.09

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