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Nachrichten > Natur und Umwelt

Hilfe für die bedrohten Jäger der Nacht


Bechsteinfledermaus (Foto:privat)

(tw) (sw) Fledermäuse gehören zu den bedrohtesten Säugetieren unserer Heimat. Die häufigsten Arten in Deutschland sind die Zwerg-, Wasser- und Breitflügelfledermaus, das Braune Langohr und der Große Abendsegler. Sie leiden nicht nur unter Wohnungsnot, sondern auch an Nahrungsmangel.

Gleichwohl können wir einige Arten auch in unseren Gärten beobachten. Voraussetzung hierfür sind nicht nur geeignete Unterschlupfmöglichkeiten in Baumhöhlen, Gemäuern und Dachböden oder in speziellen Fledermauskästen, sondern auch ein ausreichendes Nahrungsangebot. Alle in Mitteleuropa vorkommenden Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten. Das bedeutet, je insektenfreundlicher ein Garten gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, daß Fledermäuse ihn als Jagdrevier nutzen.
Viele Gartenbesitzer pflanzen bereits gezielt Futterpflanzen für Hummeln, Bienen und Tagfalter an. Entsprechend lassen sich auch nachtaktive Insekten anlocken und in der Folge auch Fledermäuse. Nachtfalter werden in erster Linie von der reflektierten UV-Strahlung der nachtblühenden Blüten angezogen, aber auch vom Duft der Blüten und Blätter. Einige dieser Pflanzen öffnen in Anpassung an die Bestäubung durch Nachtfalter ihre Blüten sogar erst nach Einbruch der Dämmerung (z.B. Nachtkerze) oder senden erst dann ihren betörenden Duft aus (z.B. Geißblatt). Im Folgenden sollen einige geeignete "Fledermausblumen" vorgestellt werden, die im Garten gut gedeihen.
Für trockene und nährstoffarme Standorte eignen sich Nachtkerze, Weiße Lichtnelke, Wegwarte, Nickendes Leimkraut, Echtes Seifenkraut, Gewöhnlicher Dost sowie verschiedene Weidenröschen- und Fetthennenarten. Nachtviole, Türkenbundlilie, Frühlingsplatterbse, Goldlack und Gartensalbei sind dankbar für etwas Kalkzugabe. Auf normalem Gartenboden ("Mutterboden") wachsen Gemeiner Stechapfel, Lerchensporn, Vogelwicke, Staudenphlox, Schnittlauch, Minze und Melisse. Mehr Feuchtigkeit lieben rote Taglichtnelke, Borretsch, Schnittlauch, Roß- und Poleiminze.
Wichtig sind jedoch nicht nur Nahrungspflanzen für die erwachsenen Falter, sondern auch Fraßpflanzen für die dazugehörenden Raupen, was leider allzuoft vergessen wird. Während einige Arten polyphag sind, d.h. mit verschiedensten Futterpflanzen vorlieb nehmen, sind andere hochspezialisiert. Bei der Artenvielfalt von Nachtschmetterlingen und anderen nachtaktiven Insekten würde es den Rahmen dieser kurzen Abhandlung sprengen, alle Futterpflanzen aufzuführen. Hierfür sei auf spezielle Literatur verwiesen. Wichtig ist aber eine möglichst große Standortvielfalt im Garten als Grundlage für einen artenreichen Pflanzenbestand. Die einzelnen Teillebensräume wie Hecke, Teich oder Blumenwiese sollten dabei durch möglichst "weiche" Übergänge miteinander verbunden werden. Eine Hecke aus heimischen Sträuchern sollte z.B. nicht unvermittelt und abrupt an eine Rasenfläche grenzen, sondern einen fließenden Übergang in Form eines Hochstaudensaums aufweisen. Apropós Hecke: Besonders wertvolle Gehölze für Nachtschmetterlinge und unzählige andere Insekten sind Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Schneeball, Hasel und Holunder, aber auch Weiden, Pappeln und Birken.


Man kann die Pflanzen überall da hinsetzen, wo sie von ihren Ansprüchen her dazupassen, oder sie dort stehen lassen, wo sie sich von selbst angesiedelt haben. An den Fraßspuren kann man dann sehr leicht erkennen, ob sich der gewünschte Besuch eingestellt hat. Man achte darauf, dass man wirklich heimische Wildarten auswählen, denn unsere Insekten sind hochspezialisiert und können nur von hiesigen Gewächsen leben. Dass chemische Pflanzenschutzmittel im naturnahen Garten absolut tabu sind, dürfte sich von selbst verstehen. Entscheidend für eine hohe Artenvielfalt (nicht nur) von Insekten als Nahrungsgrundlage für die heimlichen Nachtjäger ist neben dem Vorhandensein entsprechender Futterpflanzen auch eine insgesamt große Strukturvielfalt im Garten. Wer ausreichend Platz hat, kann z.B. statt des eintönigen Rasens eine bunte Blumenwiese anlegen. Ein Gartenteich lockt ebenfalls viele Insekten und damit Fledermäuse an, die hier nicht nur ein reiches Nahrungsangebot, sondern - ebenfalls ganz wichtig - auch eine Trinkgelegenheit finden. Noch ein Tip: Gehen Sie auch in die Senkrechte. Begrünen Sie Pergolen, Mauerwände und Zäune mit Waldgeißblatt, Echtem Geißblatt (Jelängerjelieber), Brombeeren und Efeu.

Auch Kleinstrukturen wie Totholzstapel, Bäume mit natürlichen Höhlen etc. sind als Unterschlupf für Fledermäuse und ihre Nahrungstiere sehr wichtig. Ersatzweise können spezielle Fledermauskästen angebracht werden, wobei allerdings diese Kunsthöhlen die Vielfalt natürlicher Quartiere mit ihren oftmals ganz speziellen Bedingungen vielfach nur unzureichend ersetzen können. Wenn dann noch Dachböden und Schuppen für Fledermäuse zugänglich gemacht werden, sollte auch im Stadtbereich die reelle Chance bestehen, dass sich Fledermäuse dauerhaft in Ihrem Garten wohlfühlen werden.
Für weitere Fragen stehen die Mitarbeiter des NABU gerne zu Verfügung. Information und Rufnummern findet man im Internet.


Infos im Internet:
www.nabu-eberbach.de


17.02.09

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