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Nachrichten > Wirtschaft und Arbeit

Vorzeigebetrieb des Neckar-Odenwald-Kreises


50 Jahre besteht nunmehr das Kurgstüt Hoher Odenwald in Waldbrunn-Mülben. Auf dieses Jubiläum wurde mit Stutenmilchprodukten angestoßen. Unser Foto zeigt oben von links Dr. Hans Zollmann, Ortsvorsteher Dieter Weber aus Waldhausen, Generalkonsul der Republik Kasachstan, Dr. Beijbut Atamkulov, Honorarkonsulin Dorothea Haller-Laible, Mülbens Ortsvorsteher Peter Ihrig, Bundestagskandidat Alois Gehrig (CDU), Bürgermeister Klaus Schölch, Landrat Dr. Achim Brötel und Gudrun Zollmann bei der Live-Verkostung von Stutenmilchprodukten. Für die Kinder war neben Ponyreiten das Füttern von Pferden wohl ein Erlebnis. Eine Folkloregruppe kasachischen Kulturzentrums aus Köln zeigte Tänze aus der Heimat. (Fotos: Thomas Baumgartner)

(tb) Am Wochenende öffneten Gudrun und Dr. Hans Zollmann die Pforten des Kurgestüts Hoher Odenwald in Mülben, um den interessierten Besuchern Einblicke in die Arbeit eines Gestütes zum Gewinn von Stutenmilch zu gewähren. In diesem Jahr stand der Tag der offenen Tür unter einem besonderen Aspekt, da man auch das 50jährige Bestehen des Gestüts feiern konnte.

Dementsprechend groß war auch die Liste der Gäste, die sich anschickten, um dem Familienbetrieb zum Jubiläum zu gratulieren und sich auf der anderen Seite auch über den Betrieb selbst zu informieren. Die Liste der Gäste führte der Generalkonsul der Republik Kasachstan, Dr. Beijbut Atamkulov in Begleitung von Honorarkonsulin Dorothea Haller-Laible an. Unter den Gästen waren weiter Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Klaus Schölch, MdL Gerd Nelius, Bundestagskandidat Alois Gehrig, sowie die Ortsvorsteher Peter Ihrig (Mülben) und Dieter Weber (Waldhausen).

Der kasachische Generalkonsul Dr. Beijbut Atamkulov bedankte sich bei der Familie Zollmann für die Einladung und unterstrich die guten Beziehungen zum Kurgestüt. Ein Tag wie dieser sei nicht nur für Handel, sondern auch für den Austausch der Kultur wichtig. Stutenmilchprodukte wurden früher in Kasachstan von Kriegern getrunken. Heute sei die Stutenmilch nicht mehr ganz so populär, deswegen freue man sich über diesen Betrieb in Deutschland, der Stutenmilchprodukte nach überlieferten Methoden produziere. Man habe sich auf Ministerebene von der Qualität der Odenwälder Produkte überzeugt, so Generalkonsul Dr. Beijbut Atamkulov weiter. Er dankte der Familie Zollmann dafür, dass sie diese traditionelle kasachischen Produkte in Deutschland herstellt und verbreitet und überreichter Gudrun und Hans Zollmann eine original kasachische Volkstracht.

Die Glückwünsche des Neckar-Odenwald-Kreises überbrachte dann Landrat Dr. Achim Brötel, der das Kurgestüt als ein Aushängeschild des NOK bezeichnete. Die Produkte des Gestüts seien über den Kreis und Region hinaus auch national und international bekannt. Der Besuch der Gäste aus Kasachstan verleihe – zudem im offiziellen Jahr der deutsch-kasachischen Freundschaft- dem Fest eine besondere Note.
Dr. Brötel bedankte sich bei der Familie Zollmann für den Mut zur Investition in diesen Betrieb und gratulierte zum 50jährigen Betriebsjubiläum. Mit der Nachfolge und Eingliederung der Töchter in den Familienbetrieb habe man mit der Sicherung der Betriebsfolge schon ein weiteres wichtiges Ziel erreicht.

Seitens der Gemeinde Waldbrunn beglückwünschte Bürgermeister Klaus Schölch die Zollmanns zu ihrem Jubiläum. Ein wenig stolz sei er, dass er als Bürgermeister einige Jahre der Entwicklung des Kurgestüts mit habe begleiten können. Das Kurgestüt bearbeitet rund 450 ha Fläche im Neckar-Odenwald-Kreis und erhalte damit auch die Landschaft des Odenwaldes. Wie auch sein Vorredner, freute sich Schölch, dass auch die nächste Generation das Familienunternehmen weiter führen wird. Auch freute sich über dien Besuch des kasachischen Generalkonsul Dr. Beijbut Atamkulov und der Gruppe des kasachischen Kulturzentrums aus Köln.

Als Mitglied des Berufsstandes der Landwirte freute sich Bundestagskandidat Alois Gehrig (CDU) seinem Kollegen zu diesem Jubiläum zu gratulieren. Tage wie diese seien wichtig für die Landwirtschaft und die Produkte der Landwirtschaft, wenn man Interessierten aus der Bevölkerung Einblicke in die Arbeits- und Produktionsmethoden zeigen könne.

Dr. Hans Zollmann bedankte sich für die freundlichen Worte und bedankte sich auch bei seinen Mitarbeitern. Er glaube fest daran, dass Stutenmilch ein Produkt für die 100jährigen sei und fügt augenzwinkernd hinzu, dass er dies auch beweisen wolle.

Wohl mehrere Tausend Besucher nutzten im Verlauf des Tages die Gelegenheit, das biologisch-dynamisch geführte Kurgestüt Hoher Odenwald in Mülben zu besichtigen. Viele Fragen rund um die Stutenmilchgewinnung konnten dabei gestellt und beantwortet werden. Das Gestüt ist das erste und größte seiner Art in Deutschland. Mittlerweile ist man auch der größte rein biologisch bewirtschaftete Betrieb in Nordbaden.

Die Wurzeln des Gestüts gehen zurück bis ins Jahr 1959, als Dr. Rudolf Storch erste Versuche in Ettenheim bei Freiburg unternahm, Milch von Stuten zu gewinnen. 1972 siedelte man dann nach Mülben um. Anfang der achtziger Jahre kam dann auch Dr. Hans Zollmann als Schwiegersohn zum Gestüt. Mittlerweile bewirtschaft man auf rund 450 ha neben der ursprünglichen Fläche in Waldbrunn auch den Glashof in Waldhausen, den Faustenhof bei Bödigheim und das Hofgut Rineck etwa 400 Pferde, darunter über 200 Melkstuten. Die ganze Fläche wird nach nach Demeter-Regeln bewirtschaftet. Das Abfohlen der Stuten erfolgt im Herdenverband, so dass die Tiere auf natürlichem Wege, ins Leben gesetzt werden.

Hauptsächliches Angebot vom Kurgestüt Hoher Odenwald ist Stutenmilch in mehreren Produkten. Zum einen wäre da die naturbelassene Milch, genannt Equilac. Auch im vergorenen Zustand, als Kumylac, im asiatischen Sprachraum eher als Kumys bekannt, wird Stutenmilch vertrieben. Zudem sind beide Produkte auch als Granulat durch Gefriertrocknung erhältlich. Kumylac ist auch Bestandteil von Cremes, Lotionen, sowie Bade- und Duschgels. Stutenmilch ist fettarm, enthält auch weniger Eiweiß als Kuhmilch. Natürlich wird sie täglich auf ihre Bestandteile, insbesondere auf schädliche Keime, untersucht. So breit wie die Verarbeitung der Stutenmilch ist auch das Spektrum der Anwendungen. Man kann Stutenmilch und deren Produkte verwenden zur Normalisierung des Verdauungsablaufes im Magen-Darm-Trakt, bis hin zur Verbesserung der Funktionen des Atmungs- und Herz-Kreislauf-Systems. Da sie der Muttermilch ähnlich ist, sei schon des Öfteren erwogen worden, Stutenmilch als Ersatzmilch bei Frühgeburten und Milcharmut der Mutter einzusetzen. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Stutenmilch sind auch verschieden Hautkrankheiten.

Seit Anfang 2009 ist das Gestüt im bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe für Ökologischen Landbau, einer Initiative des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Diese Betriebe haben die Aufgabe bei Veranstaltungen und Führungen auf den bundesweit 214 Höfen die Vorteile ökologischer Landwirtschaft und nachhaltiger produzierter Lebensmittel zu erläutern.

Der Weiterbestand des Kurgestüts ist auch für die nächste Generation gesichert. Neben Gudrun und Hans Zollmann sind die Töchter ein fester Bestandteil im Familienbetrieb. Jette Zollmann kümmert sich mittlerweile um den Bereich Tierzucht und Landwirtschaft. Stephanie Zollmann ist zuständig für Hygiene und die Produktentwicklung. Die Vermarktung der Pferde und der Turniersport liegt in den Händen von Katrin Zollmann. Unterstütz wird die Familie Zollmann von fünf Angestellten und vielen Helfern.

Am Tag der offenen Tür konnten sämtliche Arbeitsabläufe im Kurgestüt gezeigt werden. Natürlich gab es vieles auch zum Anfassen. So hatten vor allem die Kinder Freude an den vielen Pferden, die sie streicheln und mit Gras und Heu füttern konnten. Magischer Anziehungspunkt für die Kinder war sicherlich auch das Ponyreiten auf dem Hofgelände oder der Bauernhofspielplatz, wo man sich nach Herzenslust austoben konnte. Auch für das leibliche Wohl der Besucher war gesorgt. Neben Kostproben von Stutenmilch und den abgewandelten Produkten, standen Spezialitäten aus ökologischem Anbau zum Essen bereit und die Odenwälder Landfrauen sorgten für Kaffee und Kuchen.

Einen Einblick in die Kultur des Landes, in dem die dort lebenden Nomadenvölker Stutenmilchprodukte, insbesondere Kumys quasi erfanden, gab eine Folkloregruppe kasachischen Kulturzentrums aus Köln. Sie gewährte Einblicke in die Kultur des Ursprungslands der Stutenmilch. Auch eine die Jurte, das leicht zerlegbare Wohnzelt Kasachen war aufgebaut und konnte besichtigt werden.



13.09.09

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