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Nachrichten > Kultur und Bildung

Angstfrei fürchten muss doch möglich sein


Derselbe in grün. Thomas C. Breuer bei seinem dritten Besuch in Eberbach. (Fotos:Wörner)

(tw) "Angst und Schrecken" verbreitete Thomas C. Breuer am Freitagabend in der Galerie Artgerecht. Auf Einladung des Kulturlabors Eberbach gastierte der Kabarettist und Autor dort vor vollem Haus mit seinem neuen Programm "Sohn der Angst".

Ein äußerst dankbarer Termin für einen Kabarettisten, nach den Tagen der Harmonie, bemerkte Breuer zu Beginn seines Anti-Angst-Crash-Kurses, in dessen Verlauf man in nur 90 Minuten vom Sohn der Angst zu Vater Courage werden kann. Er sei derselbe, in grün, wobei man sich ein Outfit dieser Farbe nur maßschneidern lassen könne.

Macken und Sorgen habe jeder, aber die Deutschen besäßen ein besonderes Talent. Zum Thema Angst gibt es bei Amazon über 75.000 Artikel zu kaufen. Die Franzosen lachten sich über die Ängste der Deutschen kaputt, aber was sollen die noch fürchten, die hätten ja Sarkozy, so der Kabarettist.

Suspekt sind uns die Angst des Chirurgen, dass ihm nach durchzechter Nacht das Skalpell ausrutscht, die Schwellenangst des Lokführers oder die Angst des draufgängerischen Flugkapitäns, der die Bedienungsanleitung für seinen neuen Flieger in der Kantine vergessen hat, nachdem er von seiner Airline nur sehr knapp eingewiesen wurde. Auch Flugbegleiterinnen leben in ständiger Angst, aber nicht vor einem Absturz. Sie denken an die unschöne Wahrheit "Wer fliegt altert schneller, wer altert fliegt schneller". Sind die Schmetterlinge im Bauch doch nur Sorgenfalter?

Profiteure unserer Ängste sind u.a. die Therapeuten, erklärte Thomas C. Breuer. Nirgends im Bundesgebiet dürfe man sich aufgehobener fühlen als in der Mackenhauptstadt Europas, Heidelberg, mit seiner flächendeckenden psychischen Grundversorgung und mehr Therapeuten als Defekten.

Die Angst vor Spinnen müsse man in den Griff bekommen, nicht die Angst zu spinnen oder vor Spinnern. Überhaupt sei die Angst vor Tieren der Spitzenreiter unter den Phobien. Viele hätten Angst vor hohen Tieren. Giraffen, höhere Tiere gäbe es nicht, nicht einmal Politiker meinte Breuer, obwohl bei denen die Komponenten Gier und Affe günstig aufeinander träfen.

Sinophobie, die Angst China, vor der gelben Gefahr. Drei Chinesen mit dem Kontrabass, kein Problem. Drei Milliarden, ohne Kontrabass, da sieht die Sache anders aus. Nach einer Studie aus dem vergangenen Jahr leiden über 170 Millionen an psychischen Störungen, die bei 90 Prozent der Betroffenen nicht behandelt werden. Klingt nicht gerade beruhigend laut Breuer.

Katastrophe Winter. Früher waren Schneestürme einfach Winterwetter. Sogar die Süddeutsche Zeitung rate gelegentlich zu Hamsterkäufen, obwohl er ja die Viecher überhaupt nicht mag.

Der erklärte Zugfahrer Breuer outete für seine Zuhörer auch die vier schlimmsten Feinde der Deutschen Bahn, nämlich Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Mit reichlich Beifall bedankte sich das Publikum, nach zwei Stunden feinsinniger, tiefgründiger Unterhaltung, "melancholerisch" vorgetragen, bei Thomas C. Breuer. Aber erst nach zwei Zugaben konnte dieser die Bühne endgültig verlassen.

Infos im Internet:
www.tc-world.com


09.01.11

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