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Nachrichten > Sport und Freizeit

Edelmetall bei Schlittenhunde-EM und WM geholt


Edelmetall unter sich (v.r.): Der Europa- und Weltmeister im Schlittenhunderennen Patrik Logeais (Frankreich) beim Zwischenstopp in Lindach mit seinem Gastgeber Christof Diehl, Vize-Europameister und Bronzemedaillengewinner bei der WM mit Leithund Sputnik. Daneben Angelika Merkel, Vizeweltmeisterin im Skijöring der Damen und Fünftplatzierte bei WM und EM. Mit auf dem Bild Romain und Sylvie Logeais. (Foto: Ellen Wartner)

(bro) (ewa) In den Wintermonaten sind Christof Diehl und Angelika Merkel besonders gefordert. Mit ihren Huskys müssen sie nicht nur eisern trainieren, sondern auch noch von Rennen zu Rennen eilen. Dabei konnten sie auch in dieser Saison wieder erstklassige Erfolge einfahren.

Vom 4. bis 6. Februar erlebte man sie bei der Europameisterschaft in Campo Felice, einem beliebten Skigebiet in 1.500 Metern Höhe in den Abruzzen und nur noch 90 Kilometer entfernt von Rom. Campo Felice gehört zu L’Aquila, einer Stadt, die 2009 bei einem Erdbeben stark beschädigt wurde. Es herrschte Kaiserwetter bei der Meisterschaft, schwärmte Angelika Merkel. Nachts bis zu -17 Grad, tagsüber strahlender Sonnenschein. Die Rennen begannen morgens schon relativ früh, damit es den Hunden nicht zu warm wurde. Die Strecke war fahrtechnisch sehr anspruchsvoll, kurvig mit vielen kurzen Anstiegen und Abfahrten. Zudem war der Schnee am ersten Tag noch weich, also für die Hunde eine große Kraftanstrengung. Am zweiten Tag war die Strecke dann sehr hart, infolgedessen auch sehr schnell.

Christof Diehl startete wieder in seiner Spezialdisziplin, der offenen Klasse, mit zwölf Hunden über die Distanz von 19 Kilometern. Er fuhr ein Superrennen. Nur Patrik Logeais aus Frankreich, mit dem er gut befreundet ist, war einen Deut schneller und wurde Europameister. Diehl wurde Vizemeister. Das gleiche Ergebnis hatten beide im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Oberwiesenthal erzielt.

Angelika Merkel hatte sich kurzfristig entschieden, nicht in der Achthundeklasse über 19, sondern in der Sechshundeklasse über zwölf Kilometer zu starten, weil sie Bedenken hatte, ihre jungen Hunde zu überfordern. Sie liefen gut und erzielten trotz großer und starker Konkurrenz Platz fünf. Merkel war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Schon eine Woche später waren in der Hohen Tatra in Donovaly/Slovakei die Weltmeisterschaften angesagt. Der Wetterbericht hatte eine Warmfront mit Regen prophezeit, die überall den Schnee schmelzen ließ. Auch in der Hohen Tatra. Die Organisatoren jedoch signalisierten im Vorfeld „alles bestens“. Dort angekommen, sah man kaum noch Schnee. Weder auf dem Stake-out (der Platz für Wohnwagen und Hunde) noch auf den umliegenden Hügeln. Doch die Organisatoren sorgten dafür. Über Nacht zauberten sie mit einem großen Kraftakt die weiße Pracht auf den Trail. Hunderte LKW-Ladungen Schnee wurden herangefahren und Pistenraupen walzten ihn platt. Allerdings nur auf einer Länge von etwa zehn Kilometern. Die Aktion kostete etwa eine halbe Million Euro. Trotzdem war die Strecke, bedingt durch Schneemangel und vereiste Stellen, äußerst anspruchsvoll zu fahren, sodass sogar viele erfahrene Schlittenhundeführer stürzten.

Christof Diehl, wieder in der offenen Hundeklasse am Start, fuhr auf Sicherheit und forderte seine Huskys nicht übermäßig. Patrick Logeais setzte auf Sieg und holte abermals Gold, sein Landsmann Jean Combazard Silber, wie Diehl im Vorjahr, und der freute sich über Bronze. Seine Ehefrau Angelika Merkel erreichte in der Achthundeklasse Platz fünf, wurde aber Vizeweltmeisterin im Skijöring der Damen, wobei der Schlittenhundeführer mit einer Leine direkt mit dem Hund verbunden ist und auf Skatingski hinterdrein läuft. Den ersten Platz machte ihr die Slowakin Brigita Albertová streitig.

An diesem Wochenende finden nun noch die Deutschen Meisterschaften statt. Diesmal in Bayern.

19.02.11

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