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Nachrichten > Kultur und Bildung

Episches Theater im markgräflichen Schloss


Links: Macheath und Polly Peachum genießen im Schlosshof den "Mond über Soho". Mitte: Spelunkenjenny in den Armen des Verbrechers. (Fotos: Hubert Richter)

(hr) Mit der "Dreigroschenoper" stand gestern Abend die Premiere der dritten Hauptproduktion dieser Saison auf dem Programm der Zwingenberger Schlossfestspiele.

Das Stück fällt gleich in mehrfacher Hinsicht aus dem üblichen Rahmen der Festspiele im Schlosshof hoch über dem Neckar. Wo man ansonsten eher klassische Opern und Operetten gewohnt ist, setzt das sozialkritische Werk von Bertolt Brecht und Kurt Weill aus dem Jahr 1928 einen klaren und mutigen Kontrapunkt. Anders als der Name es vermuten lässt, handelt es sich nämlich nicht um eine Oper, sondern um ein Theaterstück mit Liedern. Diese werden auch nicht von einem großen Orchester, sondern von einer kleinen Besetzung im Stil einer Tanzkapelle begleitet. Festspielintendant Karsten Huschke selbst dirigiert die Combo über der Bühne (kleines Bild), die sich aus Mitgliedern des Festspielorchesters zusammensetzt. Die Inszenierung von André Wittlich, der selbst die Rolle des Polizeichefs "Tiger" Brown übernimmt, setzt die Idee des "epischen Theaters" von Brecht konsequent um: Der Zuschauer soll nicht durch eine dramatische Handlung gefesselt werden und sich nicht mit einzelnen Figuren identifizieren. Stattdessen soll ihm durch eine gewisse Distanz zum Geschehen die gedankliche Auseinandersetzung mit dem Gezeigten ermöglicht werden. Am deutlichsten wird das gegen Ende der "Dreigroschenoper", als der konsequente Schluss der Geschichte, nämlich die Hinrichtung des Verbrechers Macheath ("Mackie Messer") kurzerhand zu einem Happy End für den Obergangster umgebaut wird - damit wenigstens im Theater einmal Gnade vor Recht ergeht. In Zwingenberg trabt dazu der "reitende Bote des Königs" tatsächlich auf dem Pferd in den Schlosshof (Bild rechts unten).

Die Autoren konzipierten das auf John Gays "The Beggar's Opera" (Bettleroper) basierende Stück minimalistisch: Weder ein aufwändiges Bühnenbild noch große gesangliche und schauspielerische Leistungen waren gefragt - die "Dreigroschenoper" sollte tatsächlich "billig" wirken. Da legen manche im Operngesang geschulten Darsteller in Zwingenberg fast zuviel Stimmgewalt in die Lieder und Chansons des Stücks. Zu sehen sind unter anderem André Eckert als Jonathan Peachum, Eva Horstmann als Frau Peachum, Evelyne Wehrens als deren Tochter Polly, Klaus Michalski als Macheath und Carina Gerwig als Lucy. Als Spelunkenjenny kann die gebürtige Eberbacherin Ilona Christina Schulz ihre Fähigkeiten im Chansonfach und in der Schauspielerei zur Entfaltung bringen.

Die Zuschauer in der eher mäßig besuchten Premiere spendeten lang anhaltenden Applaus. Unter ihnen waren wieder etliche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft. Als Vertreterin der Landesregierung war Staatsministerin Silke Krebs (Bündnis 90 / Die Grünen) anwesend.

Weitere Vorstellungen der "Dreigroschenoper" gibt es am Mittwoch, 17. August, und am Freitag, 19. August. Sie beginnen jeweils um 20 Uhr im Schlosshof Zwingenberg. Karten gibt es bei den Tourist Infos in Mosbach und Eberbach, dem Kartenbüro in der Mosbacher Scheffelstraße 1, im Internet (s.u.) und unter Tel. (06263) 771. Das Kartenbüro in Zwingenberg direkt neben dem Rathaus ist am Donnerstagnachmittag und am Samstagvormittag geöffnet.

Infos im Internet:
www.schlossfestspiele-zwingenberg.de


14.08.11

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