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Pro Tag werden 360 Tonnen Holz abtransportiert


(Fotos: Thomas Wilken)

(tom) "Für die Jungs ist das hier Flachland“, schmunzelt Mark Reisner von den Fahrwegdiensten der Deutschen Bahn und deutet über den Neckar. Denn die Waldarbeiter auf dem gegenüber liegenden Steilhang oberhalb der Neckartal-Bahnstrecke arbeiten sonst in den Alpen unter ganz anderen Bedingungen. Auf zehn Hektar werden derzeit in der Neckarschleife noch bis Samstag gegenüber des Hirschhorner Stadtteil Ersheim im Zuge der Verkehrssicherung Bäume gefällt und per Helikopter abtransportiert.

Es ist eindrucksvolles Schauspiel, wenn Zehn-Meter-Stämme an das vom Helikopter herabhängende Zugseil angehängt werden und dann wie von Zauberhand zu Boden schweben. Selbst gestandene Forstleute und altgediente Bahnmitarbeiter können sich an ein Projekt dieser Größenordnung nicht erinnern. Neun Tage lang sind zwei Hubschrauber über den Sandsteinhängen unterwegs, laden Bäume auf, sie an der Landesstraße wieder ab, wo sie dann kleingesägt und mit einem Kran zum Abtransport vorbereitet werden.

Es ist die schiere Menge, die diese Aktion so besonders macht. Und auch besonders teuer. Um die 600.000 Euro teilen sich Deutsche Bahn und Hessen Forst, jeweils zur Hälfte Grundeigentümer in diesem Bereich. Damit soll laut Forst-Liegenschaftsmanager Wolfgang Lorenz erreicht werden, dass in den nächsten Jahrzehnten Ruhe im Hang herrscht. Denn der war schon einige Zeit ein Sorgenkind. Auf den flachen Sandsteinböden fanden die größeren Bäume nur noch wenig Halt, drohten abzurutschen und auf die viel befahrene Bahnstrecke zu fallen.

Nach zwei vorangegangenen, eher punktuellen Hubschrauber-Aktionen folgte nun das große Sägen und Fällen. 16 Arbeiter einer österreichischen Spezialfirma, die bereits in den Tagen zuvor vorbereitende Arbeiten durchgeführt hatten, und die Helikopter-Bestatzung sind neun Tage lang am Schaffen. „380 bis 400 Rotationen“, also Flugbewegungen vom Hang zur Straße, gebe es am Tag, so Reisner. Jedes Mal würden um die 900 Kilo ins Tal geschafft. Macht etwa 360 Tonnen am Tag, über 3000 Tonnen Holz während der gesamten Arbeitszeit.
Außer dem Nebel, der den morgendlichen Start etwas verzögerte, lief laut Reisner alles „absolut reibungslos“. Sieben Stunden dürften Piloten und Flughelfer pro Tag in der Luft sein. Nach etwa 45 bis 50 Minuten geht der 200-Liter-Tank zur Neige und muss nachgetankt werden. Wie Gudrun Kranhold vom Beerfelder Forstamt ergänzte, würden um die 1500 Bäume auf einer Streckenlänge von 1,4 Kilometern weggeschafft. Man arbeite sich etwa 50 bis 80 Meter den Hang hoch.

„Durch einige Optimierungen sind wir schneller als gedacht“, betonte Reisner. Denn eigentlich sollte der Helikoptereinsatz noch bis zum 18. August dauern. Das bedeutet auch, dass die in diesem Zusammenhang gesperrte Landesstraße am Neckar entlang früher als gedacht wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Reisner wie auch Kranhold und Bahn-Förster Gerhard Hetzel lobten die „sehr, sehr gute, spitzenmäßige Zusammenarbeit“ der beiden Organisationen. Die „besondere, nicht alltägliche Aktion“ sei fast ein Jahr im Voraus geplant worden. „So etwas hat es in Hirschhorn noch nicht gegeben“, betonte Kranhold. Man habe den Helikopter zusätzlich dazu nutzen können, am Ortsausgang der Stadt oberhalb von ein paar Häusern zusätzlich überhängende Bäume zu fällen.

Die betroffenen zehn Hektar gehören je zur Hälfte dem Land und der Bahn. Die komplette Fläche liegt im FFH-Gebiet „Odenwald bei Hirschhorn“, weswegen mit besonderer Vorsicht zu Werke gegangen wird. Auf der Neckartal-Bahnstrecke sind jeden Tag zwischen 6.000 und 7.000 Fahrgäste unterwegs. Vom Steilhang oberhalb ging laut den Behörden Gefahr aus. Denn Bäume könnten durch Stürme entwurzelt werden, außerdem bietet der Boden nicht genug Halt, wenn sie größer und schwerer werden. Es könnten Steine aus der Felswand auf die Gleise fallen.

Junge Laubbäume werden im Zuge der Arbeiten erhalten, alle großen aber, „die eine Gefährdung darstellen“, gefällt. Da Nadelbäume nicht natürlich an diesem Standort vorkommen, werden sie grundsätzlich entfernt. Dabei hinterlässt man Baumstümpfe in unterschiedlicher Höhe, „stufig aufgebaut“, damit es „wieder eine flächige Begrünung gibt“. Da die Bäume nicht über den Boden abtransportiert werden, bleiben Mauern zur Hangsicherung, Bodenbewuchs und natürliche Wasserläufe unberührt. Dem Naturschutz im FFH- und Vogelschutzgebiet wird ein großer Stellenwert eingeräumt.

11.08.16

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