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Nachrichten > Kultur und Bildung

Mit den Rittern zurück ins Mittelalter


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Zum 41. Mal findet an diesem Wochenende in Hirschhorn das Ritterfest statt. 90 Gruppen, Händler, Handwerker und Künstler sorgen gestern und heute in der “Perle des Neckartals” für mittelalterliches Flair.

Die Hirschhorner Ritter hatten schon immer einen guten Draht nach oben. Ob es damals, vor mehr als 600 Jahren war, oder heutzutage, beim inzwischen 41. Ritterfest der Carnevalsgesellschaft. Die ganze Woche wurde gebibbert und gebangt, ob Petrus seine Schleusen am Wochenende geschlossen halten würde. Das tat er natürlich fast so wie erhofft, bis auf ein paar wenige Ausrutscher – und bescherte den Rittern wieder einmal ein volles Festgelände wie in den Vorjahren. 90 teilnehmende Gruppen, Händler, Handwerker und Künstler zählt der Markt praktisch jedes Jahr.

Auf dem Rathausplatz fand gestern die feierliche Eröffnung statt, zu der alle Beteiligten mit aufgelaufen waren. Präsident Klaus-Jürgen Ehret fand wohlgesetzte Worte für die „Edlen aus Politik, Adel und Klerus“, die es aufs Neue an den Neckar gezogen hatte. 41 Jahre sind vergangenen, seit Oberritter Karl erstmals zum Fest gerufen hatte. Zum 600. Mal jährte sich in diesem Jahr die Marktrechtsverleihung. Noch länger ist es her, dass Hirschhorn die Stadtrechte bekam.
Und vor 1244 Jahren, 773, schenkten die Mönche die Siedlung in Ersheim dem Kloster Lorsch, was die erste urkundliche Erwähnung der Stadt bedeutete. Das Rittergeschlecht derer von Hirschhorn brachte bedeutende Personen hervor, so etwa einen Advocatus am Hofe des Königs von Britannien, führte Ehret aus. Die Fanfarenzüge aus Eberbach und Pforzheim sowie die Hirschhorner Fahnenschwinger umrahmten die Eröffnung.
Marktvogt Dieter König verlas die diversen Marktregularien, an die sich jeder zu halten hatte. „Wer frevelt und tut Sünden, dem will ich jetzt noch künden.“ Neben anderen Verhaltensregeln sind Finanzhaie nicht gerne gesehen: „Wer Wucher treibt, ein armer Wurm, sitzt fünf Tage im Pulverturm“, warnte er. Außerdem: „Wer sticht mit Messer, Dolch und Schwert, sitzt auf dem Pfahl, bis er bekehrt.“

Altes Handwerk wird ganz groß geschrieben: Der mittelalterliche Markt ist dafür bekannt, dass immer zahlreiche Darsteller ihre sonst längst vergessenen Künste demonstrieren. Auch Kinderbelustigung wird groß geschrieben: An jeder Ecke gibt es für die Kleinen was zu probieren, zu fertigen oder zu spielen.
Ein Markenzeichen des Ritterfests ist wieder das große Handwerkerdorf mit unzähligen Mitwirkenden, wo man das alte Brauchtum aus vergangenen Jahrhunderten live erleben kann. Dort lässt sich den zahlreichen Künstlern über die Schulter schauen und so manches über die alten Handwerke erfahren. Zu bestaunen sind beispielsweise Buchdrucker, Bogenbauer, Scherenschleifer, Quacksalber, Brillenmacher, Papierschöpfer, historische Färberei und vieles mehr.
Allerlei Händler preisen ihre Waren an. Die weiblichen Besucher erfreuen sich an Kränzen aus Getreide und Blumen, mittelalterlichen Gewändern, Taschen, Tüchern, individuellem Schmuck, Kopfschmuck, edlen Steinen, Seifen, Körperölen und Düften, während die Herren sich für Zinnfiguren, Fahnen, Schwerter, Äxte, Rüstungsteile und Helme interessieren. Auch allerhand Nahrhaftes wie Honig, Konfitüren, Marmeladen und Gelees, Gewürze, Kerniges aus der Räucherkammer und Flüssiges vom Metbrauer, Kräuterweine, Frucht- und Sahneliköre, Kräuterliköre und Schnäpse werden feilgeboten.

Die bekannte Rittergruppe Fictum kam auch 2017 wieder an den Neckar. Die tapferen Recken aus Tschechien verstehen sich vortrefflich auf den Schaukampf in Rüstung mit historischen Waffen und haben dabei immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Gerade für die Kinder sind ihre Auftritte mit viel Humor immer ein besonderes Ereignis.
Dabei außerdem: Luftartistik mit Trifabula, die Hirschhorner Gruppe kampfhûs mit Fechtvorführungen, die Komödianten Pill und Pankratz, das aus den Vorjahren bestens bekannte Gauklerduo Forzarello und der Feuerzirkus Bilenko. Mit bereits 20-jähriger Erfahrung auf den Mittelalterbühnen brachten die Musikerinnen von „Mucker Pazza“ geballte Spielweiber-Power mit, die sich gewaschen hatte. Beim abendlichen Tavernenspiel mit feurigem Spektakel erlebten die Besucher noch einmal alle Akteure zusammen. Viel Applaus war ihnen für ihre Darbietung gewiss.

03.09.17

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